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Ausgabe 98-2/2004

PETER PAN – 2003

Produktion: Columbia Pictures / Universal Pictures / Revolution Studios / Allied Stars; USA 2003 – Regie: P. J. Hogan – Buch: P. J. Hogan, Michael Goldenberg, nach dem Theaterstück sowie den Büchern von J. M. Barrie – Kamera: Donald M. McAlpine – Schnitt: Garth Craven – Musik: James Newton Howard – Darsteller: Jason Isaacs (Mr.Darling / Käpt'n Hook), Jeremy Sumpter (Peter Pan), Rachel Hurd-Wood (Wendy Darling), Ludivine Sagnier (Glöckchen) u. a. – Länge: 107 Min. – Farbe – FSK: ab 6 – Verleih: Columbia TriStar (35mm) – Altersempfehlung: ab 8 J.

Nach Zeichentrickadaptionen aus dem Hause Disney – vor zwei Jahren brachte Buena Vista die Fortsetzung "Neue Abenteuer in Nimmerland" in die Kinos – und aufwändigen Realverfilmungen wie Steven Spielbergs "Hook", der 1991 mit dem Starensemble Dustin Hoffman, Robin Williams und Julia Roberts aufwartete, gibt es nun eine weitere Version des klassischen, inzwischen schon 100 Jahre alten Stoffes von J. M. Barrie. Dabei stellen sich zunächst einmal zwei Fragen. Kann man der inzwischen ziemlich angestaubten Geschichte um den sympathischen Jungen, der fliegen kann, einen zeitgemäßen Touch verleihen? Und sind die Kids hierzulande überhaupt bereit, sich auf die angelsächsische Figur Peter Pan ebenso einzulassen wie mit seinem höchst aktuellen und omnipräsenten Nachfolger Harry Potter?

Zur ersten Frage: Der australische Regisseur P. J. Hogan, der 1992 mit der Independent-Comedy "Muriels Hochzeit" einen Sensationserfolg feierte, hat sich inzwischen längst von Hollywood vereinnahmen lassen, siehe "Die Hochzeit meines besten Freundes" von 1997. Auch seine "Peter Pan"-Variante erfüllt alle Gesetze der Traumfabrik. Es gibt grandiose Spezialeffekte, ein erlesenes Produktionsdesign und auch in den Bereichen Schnitt und Kamera wurde dem ultramodernen Action-Adventure-Genre Tribut gezollt. Ansonsten läuft die Story wie gehabt über die Bühne. In der Titelrolle brilliert dabei der 14-jährige Jeremy Sumpter, eine gute Wahl, wenn man bedenkt, dass in früheren Verfilmungen entweder Frauen oder Erwachsene diesen Part übernahmen. Peter Pan, der um keinen Preis erwachsen werden will, nimmt also die junge Wendy sowie deren Brüder John und Michael mit in die zauberhafte Welt von Nimmerland. Dort kommt es zur entscheidenden Begegnung mit den finsteren Piraten, angeführt von Käpt'n Hook (ebenfalls trefflich besetzt: Jason Isaacs, der fiese Lucius Malfoy aus "Harry Potter und die Kammer des Schreckens"). Der will sich bekannterweise an Peter für den Verlust seiner rechten Hand rächen. Doch am Ende ist es Hook, der im Maul eines gigantischen Krokodils landet, während Wendy und Co. wieder in ihr trautes Heim in London zurückkehren.

Im Vergleich zu den Potter-Filmen ist "Peter Pan" durchaus als harmlos zu bezeichnen. Hook ist zwar böse, aber nicht Furcht einflößend, die Fechtduelle sind eher spaßig als spannend und auch die teuflischen Meerjungfrauen sorgen nur einen kurzen Moment lang für Irritation beim jüngeren Publikum. Auch wenn Hogans Werk hinsichtlich seiner Dramaturgie für Kinder ab sechs geeignet sein dürfte, so fehlt dem Gesamtbild doch der altmodische Charme der Vorlage. Zu sehr legt der Regisseur Wert auf visuelle Kunststückchen, Peter Pans virtuose Flugtechnik und selbst der Haushund muss ein spezielles Slapstick-Programm absolvieren, um den einen oder anderen Lacher einfahren zu können. Vielleicht lag es aber im Sinne der Macher dieser 100-Millionen-Dollar-Produktion, auch das Teen-Publikum für den fliegenden Buben im grünen Anzug zu begeistern. Schließlich darf Peter in dieser Fassung, die sich sonst relativ streng an der Vorlage orientiert, Wendy (gespielt von der wirklich süßen Newcomerin Rachel Hurd-Wood) einen Kuss geben. Wenn es gelingen sollte, auch etwas ältere Zuschauer für diese Geschichte zu begeistern, dann könnte der vorläufig letzte Peter Pan bei uns – um nun auch die zweite Frage zu beantworten – erfolgreicher abschneiden als sein Vorgänger "Peter Pan: Neue Abenteuer in Nimmerland".

Thomas Lassonczyk

 

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