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Ausgabe 106-2/2006

EIN PFERD FÃœR WINKY

HET PAARD VAN SINTERKLAAS

EIN PFERD FÃœR WINKY

Produktion: BosBros. Film-TV Productions Amsterdam / MMG Belgien; Niederlande / Belgien 2005 – Regie: Mischa Kamp – Buch: Tamara Bos – Kamera: Lennert Hillege – Schnitt: Sander Vos – Darsteller: Ebbie Tam (Winky Wong), Aaron Wan (Winkys Vater), Betty Schuurman (Tante Cor), Jan Decleir (Onkel Siem) u. a. – Länge: 96 Min. – Farbe – Weltvertrieb: FRV Media International, email: distribution@frvmedia.com – Altersempfehlung: ab 5 J.

Die sechsjährige Winky zieht mit ihrer Mutter von China in die Niederlande an die Küste, wo ihr Vater ein chinesisches Restaurant besitzt. Alles hier ist so anders und erstmal nur schwer zu verstehen: die Sprache, die Sitten, die Kinder in der Schule. Winky freundet sich mit dem alten Pony von "Tante" Cor und "Onkel" Siem an, den freundlichen Reitstallbesitzern. Obwohl Pferde und Reiten von ihrer Mutter verboten werden, hält Winky an ihrem sehnlichsten Wunsch fest: ein eigenes Pferd zu haben. Erst recht, als das altersschwache Pony eingeschläfert werden muss. Winky erfährt in der Schule vom Heiligen Nikolaus, der die Wünsche der holländischen Kinder erfüllt und ihnen Geschenke bringt. Genau die richtige Adresse für Winky! Leider glaubt ihr Vater nicht an diesen Nikolaus, aber der hat ja auch keine Ahnung von Holland. Winky unternimmt gegen alle Widerstände die größten Anstrengungen, damit der Nikolaus von ihrem einzigen Wunsch erfährt. Endlich ist es soweit: St. Nikolaus besucht hoch zu Ross die Schule. Doch Winkys Enttäuschung ist maßlos: Unter seinen Geschenken ist kein Pferd für Winky – oder etwa doch?

"Ein Pferd für Winky" zählt zu den seltenen Filmen, die uneingeschränkt für jüngere Kinder geeignet sind. Dafür sprechen insbesondere die klar überschaubare und eingängig erzählte Handlung, der leicht zu folgen ist; das begrenzte Figurenarsenal liebenswerter Charaktere und der Verzicht auf unnötig verkomplizierende und ablenkende Seitenstränge.

Jedes Kind kommt irgendwann einmal in die verunsichernde Situation, "der/die Neue" zu sein. Die neue Schule, die neue Stadt reichen aus, um sich fremd und einsam zu fühlen. Dass Winkys Hürden um so vieles höher sind, da sie in einen komplett unbekannten Sprach- und Kulturkreis hineingeworfen wird, dürfte fürs junge Publikum nebensächlich sein und der Identifikation mit Winky nicht im Weg stehen. Die fremde Sprache ist das am einfachsten zu lösende Problem für Winky, sie lernt sie leicht und gerne. Fremdsein bedeutet vor allem Alleinsein. Die Mutter muss nach China zur kranken Oma, der Vater arbeitet rund um die Uhr und hat keine Zeit für Winky. Die Nachbarn, die Lehrerin, Samir aus dem Restaurant, Cor und Siem, alle (Erwachsenen) sind nett zu Winky, aber die Kinder in der Schule lachen Winky aus, wenn sie wieder einmal etwas missversteht. Da ist es leichter, sich mit einem Pony anzufreunden. Erst das ermöglicht schließlich Winkys Freundschaft zu ihrer Klassenkameradin. Es macht Spaß mitzuerleben, wie Winky (großartig: Ebbie Tam) ihre neue Umgebung erobert und zu ihrem Zuhause macht. Vor allem aber, wie sie ihr Ziel – ein eigenes Pferd – einfallsreich und mit Entschlossenheit und Ausdauer verfolgt. Winkys Welt ist treffend in bunten, fröhlichen Bildern eingefangen, von denen viele im Gedächtnis bleiben; etwa die für St. Nikolaus in die Schuhe gesteckten Mohrrüben (die just dann in der Küche fehlen, wenn der Restaurantkritiker ein Menü mit Karotten bestellt) oder der stolze Ritt der kleinen Winky auf dem riesigen weißen Pferd.

Mischa Kamps Kinder-, Lang- und Kino-Filmdebüt erhielt unter anderem den Preis der Kinderjury beim Niederländischen Filmfestival 2005. Hoffentlich findet sich in Deutschland bald ein Verleih für dieses vergnügliche Kleinod.

Ulrike Seyffarth

 

Bundesverband Jugend und Film e.V.EIN PFERD FÃœR WINKY im Katalog der BJF-Clubfilmothek unseres Online-Partners Bundesverband Jugend und Film e.V.

 

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KJK-Ausgabe 106/2006

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