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Ausgabe 136-4/2013

REUBER

Bild: REUBER
© Sehr gute Filme

Produktion: Sehr gute Filme, Berlin; Deutschland 2013 – Regie: Axel Ranisch – Buch: Dennis Pauls, Axel Ranisch, Heiko Pinkowski, Peter Trabner – Kamera: Dennis Pauls – Schnitt: Guernica Zimgabel, Milenka Nawka – Musik: Dietrich Pank, LUCA – Darsteller: Tadeus Ranisch (Robbi Reuber), Heiko Pinkowski (Rüdiger Reuber), Peter Trabner (Stefan Fidibus, der Zauberer), Sybilla Rasmussen (Franziska Reuber), Lena Zipp (Pauline Pilz), Ruth Bickelhaupt (sehr gute Fee), Helene Lomée Pauls (kleine Schwester) u. a. – Länge: 70 Min. – Farbe – Vertrieb: Sehr gute Filme, E-Mail: post@sehrgutefilme.de – Altersempfehlung: ab 6 J.

Eigentlich sollte es ein netter Kindergeburtstag im Kreise der Familie werden, doch die zehnjährige Hauptperson Robbi Reuber fehlt. Die Mutter ist zunehmend sauer, die anderen feiern schon mal ein wenig. Als dann mit stundenlanger Verspätung endlich der Vater mit einem polternden Freund und Klein-Robbi gut gelaunt in die enge Stube hineinplatzen, bricht das Chaos aus. Der Vater hat wieder mal versagt, den vereinbarten Termin nicht eingehalten, darf aber Robbi ins Bett bringen. Er erzählt die beliebten Räuber-Geschichten, bei denen Robbi selig einschläft. Und damit beginnt das Märchenhaft-Turbulente dieses Spielfilms. Robbi soll auf seine kleine Schwester aufpassen, lässt sie im Kinderwagen vorm Supermarkt stehen, und als er rauskommt, ist der Wagen samt Inhalt weg. So kann er nicht nach Hause kommen, also haut er ab in den Wald, hin zum Räuberhauptmann, den er aus den Erzählungen des Vaters kennt. Bis er ihn trifft, begegnen dem Jungen unbekannte Gestalten, ein Zauberer, eine Pilzfrau, eine leuchtende Fee. Doch dann trifft er wirklich auf den Furcht einflößenden, ungewaschenen großen Kerl, der sich aber als einer mit weichem Herzen erweist. Der die Szenerie umschleichende Zauberer beneidet Robbi um sein junges Leben, war er doch selbst nie ein Kind. Er schlägt einen Körper-Tausch vor und verspricht die Wiederbeschaffung der kleinen Schwester. Robbi lässt sich darauf ein, plopp: Plötzlich ist er erwachsen, sieht aus wie der Zauberer, im Gegensatz zum Zauberer, der ein Kind ist in Gestalt von Robbi. Der falsche Robbi geht nach Hause, genießt die unbekannte familiäre Wärme. Bis alle und alles wieder an seinem Platz sind, passiert noch einiges Ungereimtes, Krudes im Wald und in der Wohnung.

Diese Räuber-Pistole mit dem absichtlich falsch geschriebenen Titel (eine Irritation für die Kino-Kinder) hat Axel Ranisch (Jg. 1983) mit großer Unbekümmertheit und lächerlich kleinem Etat mit Verwandten und Freunden in zwei Wochen zusammengefilmt. Dass alle Beteiligten Spaß dabei hatten, merkt man jeder Szene an. Die Kinder im Kino bei der Weltpremiere auf dem Münchner Kinderfilmfest 2013 waren begeistert und beeindruckt, vor allem von dem Trick der Verwandlung, der jedoch lediglich mit der Imagination arbeitet. Natürlich hält diese Zehntausend-Euro-Produktion einer cineastischen Filmbetrachtung nicht stand. Aber: "Reuber" macht Spaß und gute Laune, auch der Rezensentin. Ein frischer Wind in der Kinderfilmszene – unsubventioniert, originär und originell.

Gudrun Lukasz-Aden


Aus Filmkritiken der “Rasenden Reporter” beim Kinderfilmfest München zu "Reuber":

"... Ich fand den Film super gut, ihr müsst ihn unbedingt anschauen. Er ist für Kinder geeignet, weil er so lustig ist. "
(Amelie, 9 Jahre)

"... Die schönste Stelle fand ich, als der Junge in seine Familie zurückkehrt. "
(Helena, 9 Jahre)

"... Ich fand ihn lustig, weil es viele Szenen gibt, in denen Leute Schmarrn machen. "
(Aurélien, 11 Jahre)

"... Ich fand den Film gut und lebendig, weil der Film an manchen Stellen plötzlich erschreckt. "
(David, 9 Jahre)

"... Am Ende schwankt der lustige, nur zu komische Film zwischen Wahrheit und Geschichte. Der Regisseur sollte meiner Meinung nach mehrere Teile von Reuber drehen. Das Team ist nett und deshalb ist der Film auch sehr gelungen."
(Nelson, 9 Jahre)

Zu diesem Film siehe auch:
KJK 136-4/2013 - Interview - "Ich wollte mal etwas für Kinder machen, weil ich von Kindern umgeben bin"

 

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Ausgabe 136-4/2013

 

Inhalt der Print-Ausgabe 136-4/2013|

Filmbesprechungen

AME & YUKI – DIE WOLFSKINDER| DER BLAUE TIGER| EXIT MARRAKECH| GRÜSSE VON MIKE| HORIZON BEAUTIFUL| DAS KLEINE GESPENST| DER KÖNIG UND DER VOGEL| DIE LEGENDE VOM WEIHNACHTSSTERN| DER MOHNBLUMENBERG| REUBER| SCHERBENPARK| SPUTNIK| TURBO – KLEINE SCHNECKE, GROSSER TRAUM| ZAYTOUN|

Interviews

Jäger, Stefan - "Fast jeder Junge in Äthiopien hat Messi als Vorbild"| Link, Caroline - "Ich möchte gerne Filme machen, die gesehen werden und im Kino Erfolg haben"| Ranisch, Axel - "Ich wollte mal etwas für Kinder machen, weil ich von Kindern umgeben bin"|

Hintergrundartikel

"Bekas"| Ideen für die pädagogische Arbeit: "Sputnik"|

Kinder-Film-Kritiken

Horizon Beautiful| Kopfüber| Eine Kurzfilm-Auswahl vom 36. Int. Kinderfilmfestival LUCAS| Das Pferd auf dem Balkon|


KJK-Ausgabe 136/2013

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