(Film in der Diskussion zum Film KRAFTPROBE)
In ihrem neuesten Spielfilm hat Heidi Genee die Geschichte der 15-jährigen Paulina verfilmt, Heldin des preisgekrönten Jugendbuchs "Ich bin eine Wolke" von Dagmar Kekule, die auch das Drehbuch schrieb. Paulina lebt allein zu Hause. Ihre Mutter ist "wieder einmal" zur Kur. Sie hat's nicht geschafft, dem Alkohol zu widerstehen. Umso mehr schafft Paulina: Sie hält die Wohnung in Ordnung, geht regelmäßig zur Schule, erledigt ihre Schularbeiten und verdient sich abends als Süßigkeitenverkäuferin in einem Autokino das Geld für den Lebensunterhalt. Diese Umstände verheimlicht sie vor neugierigen Nachbarn und der Hauswartsfrau, für die die Mutter offiziell verreist ist. Das Jugendamt wird auf Paulina aufmerksam, die zuständige Sozialarbeiterin besucht sie unverhofft und forscht nach drohender Verwahrlosung. Sie registriert Paulinas ungewaschenes Haar, ein Loch im Pullover, ein langes Hemd, das über der Hose schlabbert – modische Attribute, die bei einem Mädchen aus gutbürgerlichem Hause als Konsumverweigerung gewertet werden, bei Paulina aber Besorgnis erregen. Von ihren ungewöhnlichen Belastungen, aber auch von ihrer Stärke wird keine Notiz genommen. Als das Mädchen dann noch einen entlaufenen Heimzögling bei sich versteckt – weil er ihr leid tut und weil er an ihre mütterlichen Instinkte appelliert – gerät sie selbst in Konflikte. Nun hat sie zwei, für die sie sich verantwortlich fühlt, für die Mutter und für den Jungen Blues. Diese Situation meistert sie kraftvoll und mutig. Sie jammert nicht und resigniert nicht, selbst, als die Mutter sie tief enttäuscht und Paulina auf sich allein gestellt bleibt. Als Blues einen Bruch macht, spitzt sich die Lage immer mehr zu. Jetzt kann nur noch die Mutter helfen. Doch die braucht selber Hilfe. Paulina droht eine Unterbringung im Heim.
Nach § 6 des Gesetzes zum Schutze der Jugend in der Öffentlichkeit hat die FSK diesen Mädchenfilm erst ab 16 Jahren freigegeben. Hier einige Auszüge aus der Begründung: "... Weder der Freund, noch die Mutter, noch die Sozialarbeiterin vom Jugendamt, die Polizei, die Lehrer und der Schulleiter haben die Kraftprobe bestanden. Der Arbeitsausschuss hat sehr lange über die beantragte Freigabe ab 12 Jahren diskutiert, dies jedoch mit Mehrheit abgelehnt und den Film ab 16 Jahren freigegeben. ... Einstimmig war der Arbeitsausschuss der Meinung, dass auch Jugendliche ab 16 Jahren den Film insoweit verstehen und die im Film offen gebliebenen Probleme auch verarbeitet werden können. Bedenken ergaben sich jedoch für eine Freigabe unter dieser Altersgrenze aus den doch sehr schiefen Perspektiven. – Die Erwachsenenwelt, mit der Paulina und ihr Freund in Berührung kommen, ist überwiegend negativ besetzt, hat selten Verständnis und tut auch, wenn Hilfe angeboten wird, genau das Verkehrte. Die Gefahr des Aussteigens wird am Beispiel des Freundes für Kinder unter 16 Jahren verharmlost, weil auch hier die Probleme nicht verarbeitet werden. Aber auch bei Paulina werden Kinder dieser Altersgruppe nach Besuch des Films voller Resignation sein. Der Schluss, dass auch ein tapferes und sauberes Mädchen in dieser Erwachsenenwelt sich nicht durchsetzen kann, wird nach Meinung der Mehrheit des Arbeitsausschusses zu dem Ergebnis führen, dass doch alles keinen Zweck hat und dass auch Mut, Tapferkeit und Sauberkeit nichts nützen. ... Auch die Mehrheit des Arbeitsausschusses hat nicht verkannt, dass der Film in Bild und Dialog sehr zurückhaltend ist, war aber aus den vorstehend genannten Gründen der Meinung, dass er auf Jugendliche unter 16 Jahren desorientierend und erziehungsabträglich wirkt, weil die Vertrauensgrundlage zu Erwachsenen in dieser Art der Darstellung zerstört werden."
Die Sprache der Begründung erinnert an das Bild vom hehren, tapferen BDM-Mädel. Abgesehen davon bestätigt der Ausschuss in seiner Begründung auch noch gängige Vorurteile über Heimunterbringung und Heimerziehung: Anständige Mädchen kommen in kein Heim. Und ist es etwa realitätsfern, dass Jugendliche von der Erwachsenenwelt enttäuscht sind bzw. bitter enttäuscht werden?
Der Verleih, Filmwelt, hat Einspruch gegen den Jugendentscheid erhoben. Bei Redaktionsschluss lag noch kein Bescheid vor.
Gudrun Lukasz-Aden/Christel Strobel
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