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Ausgabe 85-1/2001

"Ich wollte es unbedingt ausprobieren"

Ein Gespräch mit dem Jungschauspieler Robert Gwisdek zu dem Kinofilm "Die grüne Wüste"

(Interview zum Film GRÃœNE WÃœSTE)

Nach langer Verzögerung kommt das bewegende deutsche Jugenddrama "Die grüne Wüste" von Anno Saul in die Kinos. Nachdem Buena Vista sich zurückgezogen hat, bringt der neu gegründete Verleih Lichtmeer den Film heraus. Im Mittelpunkt stehen die 14-jährige Katja und der 15-jährige Johann, die eng befreundet sind und in einer Burg mitten im Wald gern ihren Träumen nachhängen. Als Johann plötzlich schwer krank wird und Katja herausfindet, dass ihre Mutter einen neuen Freund hat, wird die Beziehung der beiden Jugendlichen auf eine harte Probe gestellt. Das gefühlvolle Regiedebüt von Anno Saul kostete fünf Millionen Mark und wurde im Odenwald gedreht. Die Besetzung kann sich sehen lassen: Stars wie Martina Gedeck, Heino Ferch und Ulrich Noethen spielen die erwachsenen Hauptrollen. Als Katja tritt Tatjana Trieb auf, die in dem Oscar-nominierten Kinofilm "Jenseits der Stille" von Caroline Link ihr Talent bewies. Den Johann schließlich verkörpert Robert Gwisdek, der Sohn des Schauspielerpaars Michael Gwisdek und Corinna Harfouch.

KJK: Wie war die Zusammenarbeit mit Tatjana?
Robert Gwisdek: "Wunderbar. Als ich zum Casting gefahren bin, hat meine Mutter erzählt, Tatjana ist die aus 'Jenseits der Stille'. Da ich den Film damals ganz toll fand, war ich ziemlich überrascht. Ich fand das Mädchen toll.

War Deine erste Hauptrolle in einem Film eine große Herausforderung?
"Ich war ja nicht an allen 40 Drehtagen dabei. Außerdem hatte ich ja als Johann nicht so viel zu spielen wie meine Partnerin. Die Rolle war halt was Neues für mich. Ich wollte es unbedingt ausprobieren. Vor allem war es ein harter Kampf mit mir selber, mir die Haare dafür abschneiden zu lassen, komplett."

Hast Du schon vorher Erfahrungen als Schauspieler gesammelt?
"Ich habe in zwei Theaterstücken gespielt. In Berlin, das erste mit meiner Mutter, das andere nur so. Da fing das so an mit der Schauspielerei. Es hat mir super Spaß gemacht. Meine erste größere Rolle im Film hatte ich in dem Spielfilm 'Irren ist männlich' von Sherry Horman."

Haben Deine Eltern am Drehort ein bisschen aufgepasst?
"Nein, die waren in Berlin, als ich drehte. Ach ja, meine Mutter war am Anfang zwei Tage da. Weil die Schauspielerin ausgefallen ist, die eine Krankenschwester spielen sollte, hat sie das dann gemacht."

Willst Du später Schauspieler werden?
"Das ist eine schwierige Frage. Die möchte ich lieber später gefragt werden. (lacht) Ich hab total Lust. Wenn man mich jetzt so fragt: Ich würde gern auf die Schauspielschule gehen. Auf jeden Fall weiß ich, dass ich mich irgendwie in der Richtung sehen will, ob es nun Theater ist oder Film. Oder Regie oder Beleuchter oder irgendwas."

Ist es schwierig für Dich, ein Sohn berühmter Eltern zu sein?
"Ich glaube nicht, dass sich das so unglaublich auswirkt, wie wenn ich der Sohn von Kevin Costner wäre. Manche erkennen meine Mutter auf der Straße und manche nicht. Manche wissen, wer Corinna Harfouch ist, manche nicht. Ich glaube, es sind mehr Menschen, die es nicht wissen als die es wissen. Manchmal ist es ein bisschen schwer in der Schule, aber das gehört dazu. Ich komme damit klar."

Interview: Reinhard Kleber

 

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