Zum Inhalt springen

Ausgabe 91-3/2002

ICH BIN SAM

I AM SAM

ICH BIN SAM

Produktion: Bedford Falls Company / Red Fish / Blue Fish Films; USA 2002 – Regie: Jessie Nelson – Buch: Kristine Johnson, Jessie Nelson – Kamera: Elliot Davis – Schnitt: Richard Chew – Musik: John Powell – Darsteller: Sean Penn (Sam Dawson), Michelle Pfeiffer (Rita Harrison), Dianne Wiest (Annie), Dakota Fanning (Lucy), Richard Schiff (Turner), Laura Dern (Randy) u. a. – Länge: 132 Min. – Farbe – FSK: ab 6 – Verleih: Warner Bros. (35mm) – Altersempfehlung: ab 10 J.

Als die Mutter seiner neugeborenen Tochter Lucy beim Verlassen der Entbindungsklinik einfach in einen Bus steigt und ihn mit dem Baby allein stehen lässt, bricht für Sam nicht etwa die Welt zusammen, sondern die Sonne geht auf. Körperlich ist Sam zwar längst erwachsen, doch geistig ist er auf dem Entwicklungsstand eines siebenjährigen Kindes zurückgeblieben und in Lucy sieht er einfach nur ein großes Geschenk. Als Lucy acht wird und sich anschickt, ihn intellektuell zu überflügeln, reagieren die Behörden und drohen, Sam das Sorgerecht zu entziehen. Doch Sam besitzt etwas, das keine Pflegefamilie seiner Tochter geben kann: Er liebt Lucy von ganzem Herzen – und dieses Herz ist groß. Mit wahrem Löwenmut und der Hilfe der hart gesottenen Anwältin Rita Harrison kämpft Sam darum, Lucy in seinem Leben behalten zu dürfen.

Als Familien- oder Kinderkino gelten im Allgemeinen lustige Abenteuer á la Disney, bei denen es sich unbeschwert lachen lässt. Anstatt die Lachmuskeln zu strapazieren, drückt "Ich bin Sam" zwar heftig auf die Tränendrüsen, doch mit Sean Penn als Sam und der kleinen Dakota Fanning als Lucy sind die Hauptrollen des Melodrams so stark besetzt, dass die Lektion in Elternliebe den Zuschauer unweigerlich packt. So sehr packt, dass sich auch ältere Kinder (ab etwa 10 Jahren) hier trotz der pädagogischen Untertöne keine Sekunde langweilen dürften. Zwar tendiert Michelle Pfeiffer als taffe, steinreiche Anwältin ohne Zeit für ihren eigenen Sohn hier stark in Richtung Knallcharge, doch das ist im Drehbuch schon so angelegt und kann dem Film in seinen stärkeren Momenten keinen Abbruch tun.

"Ich bin Sam" ist ein Familienfilm im besten Sinne – ein Film, der nicht nur gut gemeint ist, sondern auch gut gemacht, dessen emotionaler Wucht man sich kaum entziehen kann, so dass hier Eltern wie Kids nicht nur leere Popcorntüten, sondern auch Gesprächsstoff mit nach Hause nehmen.

Bärbel Schnell

 

Bundesverband Jugend und Film e.V.ICH BIN SAM im Katalog der BJF-Clubfilmothek unseres Online-Partners Bundesverband Jugend und Film e.V.

 

Permalink für Verlinkungen zu dieser Seite Dauerhafter, direkter Link zu diesem Beitrag


Ausgabe 91-3/2002

 

Filmbesprechungen

BUNGALOW| DÔLÉ – DAS LOTTOSPIEL| HI, TERESKA| ICH BIN SAM| JEDER IST EIN STAR!| JIMMY NEUTRON – DER MUTIGE ERFINDER| KLASSENFAHRT| KLETTER-IDA| LILO & STITCH| LOVELY RITA| MUTANTEN| PETER PAN – NEUE ABENTEUER IN NIMMERLAND| SEND' MEHR SÜSSES| SPIRIT – DER WILDE MUSTANG| YELLOW CARD|

Interviews

Stark, Ulf - "Bei einem guten Kinderfilm sollte man alle Fäden wieder zusammenbringen"| Wullenweber, Hans Fabian - "Als ob das Glück an dieser Idee klebte"|

Hintergrundartikel

Porträt Ulf Stark|

Kinder-Film-Kritiken

Send' mehr Süßes| Wang Shouxians Sommer|


KJK-Ausgabe 91/2002

 

Anzeigen:

Einzelne Ausgaben:

Filmtitel nach Alphabet:

Zusatzmaterialien:

Volltext-Suche:

 

 


Sonderausgaben bestellen!