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Ausgabe 91-3/2002

JIMMY NEUTRON – DER MUTIGE ERFINDER

JIMMY NEUTRON: BOY GENIUS

Produktion: DANN / Nickelodeon / O Entertainment; USA 2001 – Regie: John A. Davis – Buch: Steve Oedekerk, John A. Davis, David N. Weiss, J. David Stern – Schnitt: Gregory Perler, Jon Price – Musik: John Debney – Länge: 83 Min. – Farbe – FSK: o. A. – Verleih: UIP (35mm) – Alterseignung: ab 8 J.

Als die jüngste Nickelodeon-Kinoproduktion "Jimmy Neutron" neben "Shrek" und "Monster AG" für den 2002 erstmals vergebenen Oscar für den besten Zeichentrickfilm nominiert wurde, stand von vornherein fest, dass er bei der Preisverleihung das Schlusslicht abgeben würde. Dennoch adelte die Academy mit ihrer Nominierung einen Film, der das Computerdesign einmal nicht dazu nutzt, einen möglichst weitgehenden und spektakulären Fotorealismus anzustreben, sondern es als reines Werkzeug zur Herstellung eines netten, verblüffend altmodischen Looks einsetzt.

Denn viel stärker als der Look steht in "Jimmy Neutron" die Story im Vordergrund, die nach bekannter Nickelodeon-Manier davon erzählt, dass man als Dreikäsehoch seine Eltern zwar nicht immer allzu bierernst nehmen sollte, ein gewisses Maß an Respekt aber absolut angebracht ist. Kaum haben sich Jimmy und seine Schulkameraden gewünscht, ihre Eltern würden verschwinden, als auch schon ein mit eiförmigen Aliens behuhntes Raumschiff in ihrem verschlafenen Städtchen landet und sämtliche Mamis und Papis entführt, um sie an ein wild gewordenes Überhuhn zu verfüttern.

Doch Jimmys Nachname erinnert in der (englischen) Aussprache nicht umsonst an den des Wissenschaftlers Isaac Newton und als die Kinder ihres elternfreien Daseins überdrüssig werden, kann der sonst als Spinner verhöhnte Junge mit der Extraportion Erfindergeist seinen Kumpels beweisen, wie man mit viel Grips und Phantasie das Unmögliche wahr machen kann. Flugs werden die Fahrgeschäfte des städtischen Vergnügungsparks in eine Raumschiffarmada verwandelt, die den oft lästigen, aber irgendwie trotzdem unverzichtbaren Eltern in die unendlichen Weiten des Weltalls folgt.

"Jimmy Neutron" ist sozusagen der Kino-Pilotfilm zu einem neuen Nickelodeon-Cartoon (in Deutschland ab Herbst auf RTL) und wie schon bei den beiden "Rugrats"-Filmen steckt zwar auch hier viel Witz im Detail, doch es entstehen Längen, weil die Grundidee der Geschichte um Jimmys aberwitzige Erfindungen aus Alltagsgegenständen eher auf das kurze TV-Format als auch nachmittagsfüllende Unterhaltung zugeschnitten ist. Kinder im Grundschulalter dürften hier aber dennoch ihren Spaß haben.

Bärbel Schnell

 

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