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Ausgabe 110-2/2007

HERR BELLO

HERR BELLO

Produktion: collina Filmproduktion / Ulrich Limmer / Constantin Film / B.A. Produktion; Deutschland 2007 – Regie: Ben Verbong – Drehbuch: Paul Maar, Ulrich Limmer – Kamera: Jan Fehse – Schnitt: Alexander Dittner – Musik: Konstantin Wecker – Darsteller: August Zirner (Herr Sternheim), Armin Rohde (Herr Bello), Sophie von Kessel (Frau Lichtblau), Manuel Steitz (Max), Jan-Gregor Kremp (Edgar) – Länge: 90 Min. – Farbe – FSK: o. A. – Verleih: Constantin – Altersempfehlung: ab 6 J.

In einem verwunschenen Haus in idyllischer Landschaft wohnt der Apotheker Sternheim mit seinem zwölfjährigen Sohn Max. Seit dem Tod der Mutter versucht der Vater die Lücke so gut es geht auszufüllen. Das gelingt nur teilweise, denn der Apotheker ist so liebenswert wie schusselig. Max ist einsam und sehnt sich nach einem Freund. Doch eines Tages geschehen seltsame Dinge, die das beschauliche Leben aufmischen. Ein struppiger Hund läuft ihnen zu und weicht nicht mehr von Max' Seite, die verschollene Geliebte des verstorbenen Großvaters vertraut dem Apotheker eine Flasche mit einer Wundertinktur an und die zauberhafte Frau Lichtblau zieht ins Haus der Sternheims ein. Max' Vater ist hingerissen von ihr, zum Verdruss des Sohnes.

Die Ereignisse überstürzen sich. Die geheimnisumwehte Flasche fällt runter, der Hund schlabbert ein paar Tropfen davon, der Vater rettet den Rest der wertvollen Tinktur und damit beginnt ein turbulentes Spiel der Wandlung und Verwandlung. Vor den Augen des entgeisterten Max mutiert der Hund zum Herrn, der fortan als Herr Bello für Verwirrung und manche peinliche Situation sorgt. Der Hof des sangesfreudigen Bauern Edgar wird zum unfreiwilligen Experimentierfeld, nachdem Freund Sternheim die restliche Flüssigkeit als vermeintliches Wachstumsmittel in Umlauf gebracht hat. Hühner, Hase, Schwein und Kuh machen in Menschengestalt das Städtchen unsicher. Bis alles wieder seine Ordnung hat und Herr Bello ebenso wie Herr Sternheim ihr Glück finden, mit dem auch Max leben kann, geschieht noch Unglaubliches.

Das kreative Team der Sams-Filme – Paul Maar, Ulrich Limmer und Ben Verbong – möchte mit "Herrn Bello" an seine Erfolge anknüpfen. Herausgekommen ist ein heiterer Familienfilm im alten Stil, kurios und voller Albernheiten, ein Generationen übergreifendes Lustspiel. Max (Manuel Steitz in seiner zweiten Rolle nach dem naiv-verschmitzten Seppl in "Räuber Hotzenplotz") bleibt hier ziemlich allein gelassen, und Herr Bello (Achim Rohde, ein beliebter Kinderfilmdarsteller) ist als Freund nur schwer vermittelbar. Die Sympathien gelten anderen Erwachsenen, allen voran Frau Lichtblau, die Lichtgestalt in der Filmgeschichte.

Wie der Film entstanden ist, verraten die Autoren in den Produktionsnotizen: "Wir wollten nach 'Das Sams' und 'Sams in Gefahr' eine Geschichte für die Leinwand schreiben, die auf keiner literarischen Vorlage beruht." Und so trafen sich Ulrich Limmer und Paul Maar einen Tag auf dem Land, um "herum zu spinnen – jeder Gedanke wurde gleich aufgeschrieben und es war faszinierend, wie im Laufe eines Tages ... aus einem Hund ein Mensch wurde." Und nicht etwa umgekehrt, was nahe liegender wäre. Sie verliebten sich in diese Idee der Wandlung wegen der "durchschlagenden komödiantischen Momente". Ob der Spaß der Autoren auch der des Kinderpublikums ist, wird sich im Kino zeigen.

Gudrun Lukasz-Aden / Christel Strobel

 

Bundesverband Jugend und Film e.V.HERR BELLO im Katalog der BJF-Clubfilmothek unseres Online-Partners Bundesverband Jugend und Film e.V.

 

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Ausgabe 110-2/2007

 

Inhalt der Print-Ausgabe 110-2/2007|

Filmbesprechungen

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Interviews

Ahmad, Yasmin - "Ich möchte die Menschen ermutigen, anstelle der Kälte die Liebe zu wählen"| Neumann, Bernd - "Jugendschutz grenzüberschreitend verbessern"| Pöldma, Janno und Heiki Ernits - "Wir wollten einfach nur einen guten Film machen, der Kindern gefällt"| Rosenbaum, Uwe - "Leider stecken die öffentlich-rechtlichen Sender ihr Geld ins Serielle"| Schmid, Johannes und Philipp Budweg - "Uns geht es um inhaltliche Fragen, nicht um oberflächlichen Erfolg"| Shaul, Dror - "Sweet Mud ist der bessere Titel"| Sugmakanan, Songyos - "Ich bin ein Fan von Horror-Filmen"|


KJK-Ausgabe 110/2007

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