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Ausgabe 132-4/2012

MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS

BRAVE

Produktion: Walt Disney Pic. / Pixar Animation Studios; USA 2012 – Regie: Mark Andrews, Brenda Chapman – Buch: Mark Andrews, Steve Purcell, Brenda Chapman, Irene Mecchi – Schnitt: Nicholas C. Smith – Musik: Patrick Doyle – Länge: 93 Min. – Farbe – FSK: ab 6 – FBW: besonders wertvoll – Verleih: Walt Disney – Altersempfehlung: ab 8 J.

Was die Schotten unter ihrem Rock tragen, wissen wir spätestens seit Mel Gibsons Schlachtenepos "Braveheart". Dass die schottische Landschaft durch ihre kraftvolle Derbheit fasziniert, durften wir in dem Actionfilm "Highlander" erfahren. Doch das ist längst noch nicht alles, was die Region im hohen Norden der britischen Insel zu bieten hat. Wie wäre es zum Beispiel mit Hunderten von Jahren alter Legenden, mit märchenhaften Geschichten voller Spannung und Abenteuer und einer kleinen Bogenschützin, die mehr Mut besitzt als eine ganze Horde rauflustiger Lords zusammengenommen? Genauso ist Merida, Titelfigur des 13. Werks aus der Animationsschmiede Pixar und wundervoll synchronisiert von Deutschlands populärster Komödiantin Nora Tschirner.

Diese Merida ist – sehr zum Leidwesen ihrer gestrengen, altmodischen Mutter – alles andere als ein braves Mädchen. Anstatt wie es sich für eine schottische Prinzessin geziemt, mit Puppen zu spielen, teure Kleider auszuführen und ihre feuerrote Lockenmähne mit einem güldenen Kamm zu frisieren, macht die junge Dame, was sie will. Sie galoppiert auf ihrem Kaltblüter über Stock und Stein, trifft mit Pfeil und Bogen stets ins Schwarze und denkt gar nicht daran, einem der drei (zugegeben ziemlich unerotischen) Söhne Schottlands, die Mutter für sie ausgesucht hat, das Ja-Wort zu geben. Doch das sorglose Leben in Freiheit und Unabhängigkeit ist vorbei, als die Königsfamilie mehr aus Versehen mit einem fürchterlichen Fluch belegt wird. Jetzt muss Merida zum ersten Mal in ihrem Leben Farbe bekennen und zeigen, was wirklich in ihr steckt.

Das Schöne an "Merida – Legende der Highlands" ist, dass hier klassisches Märchenerzählen und modernste Animationstechnik auf prächtige Weise miteinander verschmelzen. Und während wilde Schlägereien, rasante Verfolgungsjagden und gewagte Schwertkämpfe für Action und Rasanz sorgen, kommt auch die Spaßfraktion auf ihre Kosten. Wer großes Disney-Kino in 3D gepaart mit perfektem Pixar-Know-how erleben will, der liegt hier goldrichtig, auch die jüngeren Zuschauer ab etwa acht Jahren.

Thomas Lassonczyk

 

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Ausgabe 132-4/2012

 

Inhalt der Print-Ausgabe 132-4/2012|

Filmbesprechungen

DIE ABENTEUER DER KLEINEN GIRAFFE ZARAFA| DIE ABENTEUER DES HUCK FINN| BERG FIDEL – EINE SCHULE FÜR ALLE| BITTE BLEIB!| FESTUNG| ICE AGE 4 – VOLL VERSCHOBEN| DER KLEINE RABE SOCKE| LILLI| LOTTE UND DAS GEHEIMNIS DER MONDSTEINE| MERIDA – LEGENDE DER HIGHLANDS| MIA UND DER MINOTAURUS| DER MONDMANN| OFF WHITE LIES| OH BOY| SCHATZRITTER| THE AMAZING SPIDER-MAN| TONY 10| WADJDA| WINTERDIEB|

Interviews

Bezançon, Rémi und Jean-Christophe Lie - Wir finden es absolut nicht in Ordnung, Tiere von einem Kontinent in den anderen zu verfrachten| Göhlen, Josef - "Wenn man Fernsehen für Kinder macht, muss man sich keine kurze Hose anziehen"| le Rega, Orchim und Gur Bentwich - Im richtigen Leben könnte ich meinem Dad nie sagen: ‘Ich liebe Dich’, aber …| Liimatainen, Kirsi Marie - "Entweder man schadet den anderen oder sich selbst"| Meier, Ursula - Alle meine Filme spielen an solchen "nowhere places"|

Hintergrundartikel

"Ich saß im verhangenen Auto und musste mit dem Team per Walky Talky kommunizieren"|

Kinder-Film-Kritiken

COOLE KINDER WEINEN NICHT| Eine Kurzfilm-Auswahl vom 35. Internationalen Kinderfilmfestival LUCAS|


KJK-Ausgabe 132/2012

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