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Ausgabe 62-2/1995

DER SILBERNE HENGST – KÖNIG DER WILDPFERDE

THE SILVER BRUMBY

Produktion: Media World, Australien 1993 – Regie: John Tatoulis – Buch: John Tatoulis, Jon Stephens, Elyne Mitchell, nach einem Roman von Elyne Mitchell – Kamera: Mark Gilfedder – Schnitt: Peter Burgess – Musik: Tassos Ionanides – Darsteller: Caroline Goodall (Elyne Mitchell), Ami Daemion (Indi), Russell Crowe (der Mann) u. a. – Länge: 93 Min. – Farbe- Verleih: CI-Vertriebsgemeinschaft Hamburg

Man muss schon Narr oder Närrin sein, um an diesem australischen Pferdefilm seine Freude zu haben: Regisseur John Tatoulis erzählt nach einem auf dem fünften Kontinent berühmten und vierzig Jahre alten Kinderbuch von Elyne Mitchell die Geschichte vom silbernen Wildhengst Tora. Die Autorin, dargestellt von Caroline Goodall, hockt entweder gedankenverloren an der Schreibmaschine oder liest auf dem Bettrand sitzend der Tochter Indi (als blasses Mädel: Ami Daemion) aus ihrem Manuskript vor: Und immer wechselt die Szenerie von den sprechenden Menschen zu den wiehernden Gäulen.

Hier die Zivilisation und dort die unbändige Natur, das könnte eigentlich ein hervorragendes Spannungsfeld abgeben, doch leider ist der Ausgang aller Ross-Kämpfe des silbernen Hengstes um die Vorherrschaft im Kreis der Artgenossen und gegen die Zähmung durch den bösen Menschen (ein Mann auf dem schwarzen Pferd) so klar vorhersehbar, dass man Indis fieberndes Interesse am Fortgang der Story gar nicht nachvollziehen mag.

Als Knalleffekt zum Ende wollen die drei Drehbuchautoren um jeden Preis überraschen: Die erdachte Sage setzt sich in der Realität fort, die Fiktion wird von der Wirklichkeit eingeholt. Auch diese Rechnung geht nicht auf, denn ob erdacht oder echt, bei diesem Werk wirkt das eine wie das andere nämlich nur langatmig und vor allem behäbig: Ein paar Stunden im Pferdestall sind allemal aufregender ...

Manfred Hobsch

 

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Ausgabe 62-2/1995

 

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