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Ausgabe 135-3/2013

Hanni & Nanni 3

(Kinder-Film-Kritik zum Film HANNI & NANNI 3)

Deutschland 2013 – Regie: Dagmar Seume – Buch: Christoph Silber, nach Motiven von Enid Blyton – Kamera: Felix Poplawsky – Schnitt: Zaz Montana – Musik und Songs: Stefan Broedner, Andrea Stahn, Alex Geringas, Joachim Schlüter – Darsteller: Jana Münster (Hanni), Sophia Münster (Nanni); Suzanne von Borsody (Frau Mägerlein), Katharina Thalbach (Mademoiselle Bertoux), Hannelore Elsner (Frau Theobald), Barbara Schöneberger (Daphne Diehl), Justus von Dohnány (Hugh Gordon), Konstantin Wecker (Professor Kästner) u.v.a. – Länge: 87 Min. – Farbe – FSK: o. A. – Verleih: Universal – Altersempfehlung: ab 10 J.

In dem neuen Film über die beiden berühmten Zwillinge geht es wieder einmal ganz schön turbulent zu: Statt den erwarteten Austauschschülerinnen aus England erscheint plötzlich eine Horde britischer Jungen, darunter auch Clyde, der sich sofort in Nanni verliebt – oder war es Hanni? Denn der Engländer weiß nichts von dem Doppelpack und denkt fälschlicherweise, wenn er die beiden einzeln sieht, dass Hanni und Nanni ein und dieselbe Person wären. Hanni und Nanni verlieben sich auch in Clyde, aber Hanni verheimlicht ihre Zuneigung und unterstützt Nanni sogar dabei, Clydes Herz zu gewinnen. Denn sie weiß: Wenn Nanni von ihrem Geheimnis wüsste, würde sie sauer sein und enttäuscht. Und traurig. Vor allem das: Die Schwestern waren schon immer so etwas wie beste Freundinnen, Konkurrenz ist ein völlig neuartiges Gefühl für sie. Das vorerst nur Hanni verspürt. Denn sie traut sich nicht, mit ihrer Schwester über ihr Problem zu sprechen. Doch währenddessen laufen auf Schloss Lindenhof noch ganz andere Dinge ab: Es spukt! Außerdem plant die etwas schusselige Französischlehrerin Madame Bertoux eine "Romeo und Julia"-Aufführung zum Schuljahresabschluss, ganz nach der altmodischen Art natürlich. Was die Schülerinnen und Austauschschüler nicht gerade begeistert: Sie wollen lieber eine richtig moderne und coole Tanzshow. Nur – wie sollen sie diese üben? Ohne dass sie entdeckt werden?

Ich finde den Film ziemlich gut. Es gibt sehr viele lustige Szenen, über die man auch noch im Nachhinein lachen kann. Und spannend wird es auch manchmal und romantisch natürlich. Ich mag an dem Film, dass er von allem ein bisschen mitbringt sozusagen. Ich finde auch, dass die Darsteller ihre Rollen perfekt spielen und kann mir gar nicht vorstellen, dass die Schauspieler im echten Leben anders sind als im Film – es wirkte überhaupt nicht gespielt, wie sie alles darstellten.

Die Verwechslungsgeschichte ist auch eine gute und witzige Story. Was mich an ihr aber ein bisschen gestört hat, war, dass Hanni und Nanni sich, nachdem sie sich gestritten haben, wieder vertragen, obwohl es für die Versöhnung eigentlich keinen richtigen Grund gibt. Am Schluss ist es genauso: Clyde hat sich auch wieder mit beiden Zwillingsschwestern vertragen, und sie sind wieder Freunde.

Blöd finde ich, dass man nicht erfährt, wie es weitergeht. Denn es muss ja ein Danach geben, und manchmal ist es auch schön, sich eben dieses selbst auszudenken – hier aber nicht, finde ich. Denn man hat keine Ahnung, was jetzt wird, schließlich sind Hanni und auch Nanni immer noch in Clyde verliebt, oder? Das kann sich ja nicht in Luft auflösen, nur weil man nicht die Konkurrentin der Zwillingsschwester sein will. Das fand ich ein bisschen unlogisch. Sonst war der Film aber gut, vor allem, weil er so lustig war.

Helene Spieles, 12 J.

 

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Ausgabe 134-3/2013

 

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Interviews

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Hintergrundartikel

Für Egon Schlegel|


KJK-Ausgabe 135/2013

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