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Ausgabe 68-4/1996

GOOFY – DER FILM

A GOOFY MOVIE

Produktion: Walt Disney Company; USA/Frankreich 1994 – Regie: Kevin Lima – Buch: Jymn Magon, Chris Matheson, Brian Pimental – Musik: Carter Burwell – Vorfilm: MICKY MONSTER MAUS (RUNAWAY BRAIN), Walt Disney Company, USA 1995, Regie: Chris Bailey, Animation: Andreas Deja – Länge: 78 Min. – Farbe – FSK: ab 6 – Verleih: Buena Vista (35mm) – Altersempfehlung: ab 8 J.

Die Disney-Studios haben in ihrer französischen Dependance nahe Paris (unter Aufsicht des "großen Bruders" aus Amerika) diesen niedlichen kleinen Familien-Trickfilm produziert. Goofys Sohn Max ist, wie sein Vater, ein Tollpatsch. Daher malt er sich kaum Chancen aus, die heimlich angebetete Roxanne auf sich aufmerksam zu machen. Da kommt er auf die Idee, zum Schulabschluss eine Lasershow zu inszenieren, bei der er als Rockstar Powerline auftritt. Der Auftritt ist ein voller Erfolg, bis ihn der Direktor unterbricht. Goofy muss sich von ihm Vorhaltungen über sein Versagen als Vater machen lassen. Goofy, der nicht will, dass sein Sohn auf die schiefe Bahn gerät, will einen Vater-Sohn-Angelausflug machen. Und das, nachdem Max zugesagt hat, Roxanne zu treffen. Die Lüge, er könne nicht mitkommen, weil sein Vater Karten zu Powerlines nächstem Konzert hat, führt zu vielen Komplikationen. Letztlich fälscht Max sogar die Einzeichnungen auf Goofys Landkarte. Als Goofy dahinter kommt, ist er sehr enttäuscht. Aber schließlich versöhnen sich Vater und Sohn in einer Notlage, in der sich erweist, dass Max trotz allem auch Angeln gelernt hat. Den beiden gelingt es sogar, in Powerlines Konzert auf der Bühne zu erscheinen und mit dem Rockstar neue Tanzbewegungen zu erfinden. Happy End auf der ganzen Linie, da Roxanne den Auftritt im Fernsehen live sieht.

Dieser Disney-Zeichentrickfilm ist im Wesentlichen wie eine der zahlreichen Disney-Realfilmkomödien konstruiert. Er unterscheidet sich von diesen jedoch positiv dadurch, dass seine Figuren gezeichnet sind und nicht realistisch agieren müssen. Das Resultat ist ein teils gemütlicher, teils temporeicher und über weite Strecken komischer Film für die ganze Familie.

Besonders erwähnt werden muss, dass als Vorfilm der erste kurze Micky Maus-Cartoon seit 1953 zu sehen ist: "Micky Monster Maus". Micky ist ein Videospiel-Freak, der darüber ganz den Jahrestag seines ersten Rendezvous' mit Minni Maus vergessen hat. (Im deutschen Presseheft heißt es zwar, es handle sich um Mickys und Minnis Hochzeitstag, aber das stimmt natürlich nicht.) Um das Geld für eine Reise nach Hawaii zu verdienen, verdingt sich Micky an einen verrückten Professor. Der tauscht Mickys Gehirn mit dem des Monsters Frankenollie (benannt nach Frank Thomas und Ollie Johnston, zwei der "großen alten Männer" des Disney-Studios). Das führt zu spannungsgeladener, temporeicher und witziger Action. Mit diesem Film knüpft das Disney-Studio an alte Traditionen an und verknüpft sie zugleich mit dem bei "Roger Rabbit" erlernten rasanteren Warner Brothers-Stil. Kein Wunder, dass dieser Film 1996 eine Oscar-Nominierung erhielt.

Wolfgang Fuchs

 

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Ausgabe 68-4/1996

 

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