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Ausgabe 68-4/1996

RIEKES WILDPFERD

VILLHESTEN

Produktion: VIPRO A/S; Norwegen 1994 – Regie: Morten Kolstad – Buch: Morten Kolstad, Lars Borg – Kamera: Pål Bugge Haagenrud – Musik: Morten Halle – Darsteller: Linda Digernes (Rieke), Susanne Nielsen (Mona), Trygve Vassborn (Jorgen) u. a. – Länge: 86 Min. – Farbe – FSK: o. A. – Verleih: Wild Utopia (35mm) – Alterseignung: ab 8 J.

Blitz und Donner reißen eines Nachts die zwölfjährige Rieke aus dem Schlaf. Als sie aus dem Fenster schaut, erkennt sie im Gewitterregen ein verletztes Wildpferd, das sich auf den Hof ihrer Eltern in einem norwegischen Dorf geflüchtet hat. Das Tier war in eine verrostete Blechdose getreten, deren scharfe Ränder eine tiefe Wunde gerissen haben. Rieke beschließt, dem Pferd zu helfen, doch weder die Eltern noch ihre Klassenkameraden glauben ihr, zumal es ohnehin schon seit langem Erzählungen über ein Wildpferd gibt, das allein in den Bergen lebt und sogar die härtesten Winter übersteht. Nach einigen Schwierigkeiten findet Rieke in der gleichaltrigen Mona, die gerade mit ihren Eltern aus Oslo aufs Land gezogen ist, eine Verbündete. Außerdem kann ihr Mona helfen, weil sie selbst ein Pferd hat und gut reitet. Nachdem die Eltern den anfänglichen Widerstand aufgegeben haben, wandern die beiden Mädchen in die Berge, um das Pferd zu suchen. Allerdings sind dort auch einige Jäger und zwei Jungs aus Riekes Klasse unterwegs, die ihnen bald in die Quere kommen. Bis die Mädchen das verletzte Tier finden (und retten) können, sind noch einige Abenteuer zu bestehen.

Der norwegische Spielfilm aus dem Jahr 1994 bietet eine spannende Geschichte vor schönen landschaftlichen Kulissen. Als Erzählerin fungiert Rieke, die das Geschehen in traditioneller Manier aus dem Off erläutert. Wegen dieser Perspektive und der großen dramaturgischen Bedeutung der Pferde dürfte der Film bei Mädchen mehr Interesse wecken als bei Jungen. Der Regisseur Morten Kolstad, der 1983 sein Regiedebüt mit dem Film "Piraten" gab, reichert den unterhaltsamen Kinderfilm mit zahlreichen gut fotografierten Tieraufnahmen aus der Bergwelt an. Die Erwachsenen sind meistens stark typisiert, vor allem Monas wohlhabende Eltern wirken wie Pappkameraden aus der Schublade "verständnislose Egoisten". Die Führung der jungen Darsteller, die zumeist keine Erfahrungen mit der Schauspielerei hatten, lässt leider zu wünschen übrig. Gleiches gilt für die deutsche Synchronisation.

Reinhard Kleber

 

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Ausgabe 68-4/1996

 

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