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Ausgabe 56-4/1993

ZURÜCK NACH HAUSE – DIE UNGLAUBLICHE REISE

HOMEWARD BOUND: THE INCREDIBLE JOURNEY

Produktion: Wald Disney Pictures /Touchwood Pacific Partners, USA 1993 – Regie: Duwayne Dunham – Buch: Caroline Thompson, Linda Wolverton, nach einem Buch von Sheila Burnford – Kamera: Reed Smoot – Schnitt: Jay Cassidy, Michael Kelly, Brian Berdan – Musik: Bruce Broughton – Darsteller: Ben (Shadow), Rattler (Chance), Tiki (Sassy), Robert Hays (Bob), Kim Greist (Laura), Jean Smart (Kate) – Länge: 83 Minuten – Farbe – FSK: ab 6 – Verleih: Buena Vista (35mm)

Wenn man es genau nehmen will, dann kann man sich fragen, wieso in einem 92er Remake eines Films von 1963 eine Mutter von drei Kindern wieder heiratet und selbstverständlich ihr ganzes Leben stehen und liegen lässt, um ihrem neuen Mann in eine neue Stadt zu folgen. Wieso Jungs mutige Hunde halten und Mädchen – die sich den lieben langen Tag Sorgen um ihr Aussehen und ihre Figur machen – Katzen. Wieso die Frauen in "Zurück nach Hause" auch sonst vornehmlich mit Kochen, Backen oder dem Fotokopieren von Chefsachen beschäftigt sind. Und wieso die einzige alleinstehende starke Frau, nämlich die Farmerin Kate, in Windeseile wieder aus der Geschichte verschwindet, nicht ohne den Tieren das Gefühl gegeben zu haben, sie seien im Stich gelassen worden.

Wenn man es nicht so genau nehmen will, dann ist die Geschichte dreier Tiere, die sich aus ihrem Pflegequartier auf den langen Weg durchs Gebirge machen, um ihre Familie wieder zu finden, ein seltener Fall von gelungener Unterhaltung auch für kleinere Kinder. Natürlich erleben die Tiere unterwegs einige Abenteuer, und natürlich steht am Ende eine Moralpredigt über den Wert von Freundschaft und Familie. Aber die Begegnungen mit Wildtieren und die Missverständnisse im Umgang mit eigentlich wohlwollenden Menschen zeichnen sich vor allem durch ein kindgerechtes Timing aus, die einzelnen Episoden ziehen sich nicht über-spannend in die Länge und werden meistens auf humorvolle Weise aufgelöst. Humor ist überhaupt ein Merkmal nicht nur der Kameraführung, die oftmals die Perspektive der Tiere einnimmt (die Kindern nicht ganz unbekannt vorkommen dürfte), sondern auch der liebevoll gemachten Synchronfassung, in der Pascal Breuer, Senta Berger und Georg Thomalla den drei Tieren ihre Stimmen leihen. Nur wenn die Dogge Chance zum wiederholten Mal den als Frühstück vorgesehenen Hasen aufscheucht, anstatt ihn zu fangen, und dies mit der Bemerkung "Ich hasse Fast Food" kommentiert, dürften kleinere Zuschauer mit dem Übersetzungsproblem überfordert sein – während ihre erwachsenen Begleiter sich über Langeweile nicht beklagen können.

Bärbel Schnell

 

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