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Ausgabe 45-1/1991

DER TAPFERE KLEINE TOASTER

THE BRAVE LITTLE TOASTER

Produktion: Hyperion-Kushner-Locke, USA 1987 – Regie: Jerry Rees – Drehbuch: Jerry Rees, Joe Ranft, nach einer Geschichte von Thomas M. Disch – Hauptzeichner: Steve Moore – Musik: David Newman – Lieder: Van Dyke Parks – Laufzeit: 89 Minuten – Farbe – Weltvertrieb: ITC-Distribution, 12711 Ventura Boulevard, Studio City, California 91604 – Europäischer Verleih: Castle Premier Releasing LTD., Oxford Street, London W1R 1RB – Altersempfehlung: ab 8 J.

"Ich wollte schon immer einmal in die Rolle eines Haushaltsgeräts schlüpfen", verrät die Schauspielerin Sabine Fromm. Gleich mehrfach Gelegenheit, das Innenleben von Haushaltsgeräten nach außen zu tragen, hatte sie bei den 6. Berliner Kinderkinotagen, die diesmal unter dem Motto "Geschichten von Freundschaften" standen. Sabine Fromm sprach den amerikanischen Animationsfilm "Der tapfere kleine Toaster" für das Publikum in Deutsch ein.

Ein Staubsauger, eine Heizdecke, ein Radio, eine Lampe und ein Toaster führen ein ziemlich tristes Dasein in einem Ferienhaus auf dem Land. Seit langer Zeit kommt ihr "Master", der Sohn der Familie, nicht mehr an den Wochenenden hierher. Nutzlos stehen die Freunde herum und stauben ein. Vor Langeweile beginnen sie, das Haus zu putzen. Die Sehnsucht nach dem "Master" wächst und ihr Entschluss reift, sich auf den Weg in die Stadt zu machen, um den Jungen zu suchen. So ziehen sie hinaus in die fremde Welt. Mit einer Batterie als Ladegerät kurzgeschlossen, fährt der Staubsauger mit seinen Freunden über grüne Hügel, durch saftige Wiesen und Blumenmeere und streift dickes Gestrüpp. Mäuse, Schmetterlinge, Frösche, Fische, Libellen und andere Tiere begegnen ihnen. Doch auch einer Reihe von Gefahren setzen sich die Fünf aus. Ihr Zusammenhalt lässt sie selbst den Sturz in einen reißenden Wasserfall überleben. Sogar den Fängen einer Schrottpresse wissen sie zunächst zu entrinnen. Dass sie der "Master" am Ende in seine Arme schließen kann, haben sie nur dem Mut des tapferen kleinen Toasters zu verdanken.

Der Spaß am Film "Der tapfere kleine Toaster" ist wirklich vielfältig. Sprechende Haushaltsgeräte an sich sind schon recht komisch. Das Vergnügen für den Betrachter wächst, wenn sie auch noch menschliche Charaktereigenschaften zeigen (wie die Heizdecke, die sich häufig einsam fühlt und jemanden zum Kuscheln sucht). Die Zeichnungen der Figuren sind überzeugend, die Musik und die Texte stimmig – die Möglichkeiten des Trickfilms wurden perfekt genutzt. Mit einem Zuschauerrekord von 1540 Besuchern bei den 6.Berliner Kinderkinotagen ist "Der tapfere kleine Toaster" der absolute Sieger. Zu hoffen bleibt, dass der Lieblingsfilm des Publikums, seiner Qualität entsprechend, in die Kinos gebracht wird.

Martina Hey

 

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Ausgabe 45-1/1991

 

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KJK-Ausgabe 45/1991

 

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