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Ausgabe 82-2/2000

STUART LITTLE

STUART LITTLE

Produktion: Columbia Pictures; USA 1999 – Regie: Rob Minkoff – Buch: M. Night Shyamalan, Gregg Booker, nach dem Roman von E. B. White – Kamera: Guillermo Navarro – Schnitt: Tom Finan – Musik: Alan Silvestri – Darsteller: Geena Davis (Mrs.Little), Hugh Laurie (Mr.Little), Jonathan Lipnicki (George Little) u. a. – Länge: 85 Min. – Farbe – FSK: o. A. – Verleih: Columbia TriStar – Altersempfehlung: ab 8 J.

Als Weihnachten 1995 "Ein Schweinchen namens Babe" in die deutschen Kinos kam, zeigten sich die Zuschauer aller Altersklassen begeistert von der leicht schwarz gefärbten Komödie um ein Ferkel, das als Schäferschwein aufgezogen wird und seinen Platz in der Welt auf Umwegen findet. Jetzt hat Rob Minkoff mit dem Kinderbuch "Stuart Little" eine ganz ähnliche Geschichte verfilmt, die jedoch eine ganz andere Handschrift trägt.

Trotz der Warnungen der Waisenhausdirektorin Mrs. Keeper, doch lieber ein Kind "ihrer eigenen Spezies" zu adoptieren, nehmen Mr. und Mrs. Little die elternlose, sprechende und überaus clevere Maus Stuart aus dem New Yorker Waisenhaus mit heim. Im Haus der Littles muss sich Stuart nicht nur damit auseinander setzen, dass sein Menschen"bruder" George alles andere als glücklich über die Wahl ist, die seine Eltern getroffen haben, sondern er löst auch beim Hauskater Snowbell eine Identitätskrise aus. Während sich George und Stuart schließlich doch anfreunden, weil Stuart nun einmal genau die richtige Größe besitzt, um Georges geliebtes Modellboot siegreich ins Ziel der Schulregatta zu steuern, bedient sich Snowbell einer Gang von Straßenkatzen, um die imageschädliche Hausmaus los zu werden. Doch mit seinem großen Herzen macht sich Stuart schließlich auch diesen Feind zum Freund und ein nächtliches Katz-und-Maus-Spiel im Central Park nimmt ein versöhnliches Ende.

Rob Minkoff, der zuletzt den Disney-Hit "Der König der Löwen" inszenierte, kam auch in "Stuart Little" nicht ganz von den animierten Leinwandfiguren los, denn während Snowbell und seine Katzengang von dressierten Katzen dargestellt wurden, erschuf die Special-Effects-Legende John Dykstra ("Krieg der Sterne") den gewitzten Mäuserich komplett im Computer. In ähnlich pseudo-antiken Studiokulissen wie weiland das "Schweinchen Babe" erwacht der Mäuserich zwar genauso überzeugend zum Leben wie sein ringelschwänziger Kollege. Doch ist "Stuart Little" allzu liebenswert, zu glatt und letztlich zu steril geraten, um zu ähnlichen Beifallsstürmen hinzureißen wie "Babe". "Stuart Little" ist durchaus routinierte, gelungene Familienunterhaltung, die niemandem weh tut, der jedoch das gewisse Etwas leider fehlt.

Bärbel Schnell

 

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Ausgabe 82-2/2000

 

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