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Ausgabe 100-4/2004

LAURAS STERN

LAURAS STERN

Produktion: Rothkirch Cartoon-Film, in Koproduktion mit Warner Bros. Film Productions Germany, Mabo und Comet Film, Deutschland 2004 – Regie: Piet de Rycker, Thilo Graf Rothkirch – Drehbuch: Michael Mädel, Piet de Rycker, Alexander Lindner, nach den Büchern von Klaus Baumgart – Musik: Hans Zimmer – Stimmen: Céline Vogt (Laura), Maximilian Artajo (Max), Sandro Iannotta (Tommy), Britt Gülland (Mama), Heinrich Schafmeister (Papa), Eva Mattes (Sonne) u. a. – Länge: 80 Min. – Farbe – FSK: o. A. – FBW: besonders wertvoll – Verleih: Warner – Altersempfehlung: ab 5 J.

Laura möchte nicht ins Bett, steigt lieber in ihre Karton-Rakete, die sie in den Sternenhimmel bringt, wo seltsam vertraute Dinge schwerelos an ihr vorbeiziehen. Als sie erwacht, weiß sie erst mal nicht, wo sie sich befindet. Nur eins ist klar, nicht zu Hause. Denn die Familie ist umgezogen, vom Land in die Stadt, weil Mama als Cellistin ein Engagement im Opernhaus gefunden hat. Laura ist unglücklich in der neuen Umgebung, ihr kleiner Bruder Tommy tut es ihr gleich. Die Eltern sind lieb und nachsichtig und hoffen, dass die Kinder sich an das neue Zuhause gewöhnen, das eigentlich sehr schön ist: eine romantische Dachwohnung mit himmlischem Ausblick, wo die Sterne funkeln, die Laura so sehr liebt.

Eines Nachts passiert etwas Wunderbares: Ein Stern fällt vom Himmel und versprüht unendlich glitzernden Goldstaub. Laura ist magisch angezogen von der Lichtspur und findet im Park einen Stern, dem eine Zacke fehlt. Sie drückt ihn ans Herz und nimmt ihn mit nach Hause, wo sie ihn versteckt. Dass Max, der kleine Himmelsforscher von nebenan, im Besitz der Sternenzacke ist, die er erst mal mikroskopisch untersuchen will, weiß Laura nicht. Doch die Zacke strebt hin zu Laura, die – ganz praktisch – ihren Stern verpflastert. Jetzt hat er seine volle Strahlkraft wieder und macht ganz nebenbei Lauras Teddybär und Mini-Hase lebendig. Tommy, der hinter das Geheimnis gekommen ist, wird nichts verraten – aber nur, wenn Lauras Stern auch seinem hölzernen "Beschütz-mich-Hund" Leben einhaucht. Damit beginnt eine phantastische Zeit, Laura ist im Glück. In ihrer Begeisterung merkt sie nicht, dass ihr Stern Heimweh bekommt und langsam verblasst, nachdem er in den Kulissen des Opernhauses Sonne und Mond getroffen hat. Schweren Herzens lässt Laura ihren Stern frei und wird selbst frei für irdische Freundschaften in der Stadt, wo es ihr doch ziemlich gut gefällt ...

Nach den Bilderbüchern um Laura und ihren Stern von Klaus Baumgart, erschienen im Baumhaus-Verlag und seit 1996 über zwei Millionen mal verkauft, entstand der neue Animationsfilm der Rothkirch Cartoon-Film ("Der kleine Eisbär", 2001; "Tobias Totz und sein Löwe", 1999). Hunderte von Kreativen unter der Regie des Erfolgsteams Piet de Rycker und Thilo Graf Rothkirch haben wieder ein kleines Meisterwerk des Animationsfilms geschaffen, sorgfältig und liebevoll gestaltet, stimmig auf allen Ebenen – mit Charakteren, die die Gefühlswelten kleiner Kinder treffen, mit originellen Großstadtentwürfen und einem bezaubernden Universum. Die sensible Filmmusik von Oscar-Preisträger Hans Zimmer macht "Lauras Stern" auch zu einem Hörvergnügen.

Bei aller filmtechnischen Raffinesse der Animationskünstler wird die Geschichte auch mit großer Emotionalität erzählt, hält die Spannung bis zum Schluss, verzichtet auf Effekt haschendes Blend- und Beiwerk – das ist "Lauras Stern" außerordentlich gut bekommen. Die Kinder bei der Münchner Voraufführung, egal ob Junge oder Mädchen, reagierten genau richtig, fanden den Film "lustig und traurig" und drückten damit aus, dass "Lauras Stern" ins Herz getroffen hat.

Der Film ist eigentlich ein wunderbarer Weihnachtsfilm – ist aber schon Ende September im Kino gestartet worden. Hoffentlich haben die Filmtheater einen langen Atem ...

Gudrun Lukasz-Aden / Christel Strobel

 

Bundesverband Jugend und Film e.V.LAURAS STERN im Katalog der BJF-Clubfilmothek unseres Online-Partners Bundesverband Jugend und Film e.V.

 

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Interviews

Payer, Peter - "Ich fand die Geschichte von drei Generationen, die in einem Haus leben, sehr reizvoll"| Schneider, Wolfgang - Kulturelle Bildung ist nicht Event-Kultur|

Hintergrundartikel

Keine Mauerspechte, aber Brückenbauer| "Die Blindgänger"| "Das Geheimnis der Frösche"|

Kinder-Film-Kritiken

Hin und her| Irgendwo in Europa| Die Blindgänger| Die Prophezeiung der Frösche|

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