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Ausgabe 135-3/2013

V 8 – DU WILLST DER BESTE SEIN

Bild: V 8 – DU WILLST DER BESTE SEIN
© Universal Pictures

Produktion: Rat Pack Filmproduktion GmbH, Deutschland 2013 – Regie und Buch: Joachim Masannek – Kamera: Benjamin Dernbecher – Schnitt: Claus Wehlisch – Darsteller: Georg A. Sulzer (David Michele), Maya Lauterbach (Luca Michele), Samuel Jacob (Robin Veit Acht), Klara Merkel (Kiki Lilou), Nick Romeo Reimann (Hell GTI), Heiner Lauterbach (Robins Vater), Christoph Maria Herbst (Kommissar Habicht) u. a. – Länge: ca. 90 Min. – Farbe – Verleih: Universal – Altersempfehlung: ab 8 J.

Willkommen im Wilde Kerle-Land. Nach seiner großen Fußball-Abenteuer-Saga kehrt Joachim Masannek mit einem für ihn typischen Stoff auf die Leinwand zurück. "V8 – Du willst der Beste sein" enthält sämtliche Ingredienzien, die schon beim DWK-Fünferpack Masannek-Markenzeichen waren: Coole Kids in lässigen Klamotten, die vor schrägen, apokalyptisch anmutenden "Mad Max"-Kulissen aufregende Dinge erleben. Nur die Sportart hat gewechselt. Anstatt dem runden Leder nachzurennen, jagen die Nachwuchs-Vettels in gestylten Mini-Boliden über die Kart-Bahn. Eine Art "Fast and the Furious" mit garantiert jugendfreiem "Death Proof"-Touch oder vielleicht sogar ein "American Graffiti" für die ganz Kleinen hat Masannek da kreiert. Allerdings muss man lange warten, bis endlich etwas passiert, bis die Action dominiert und die Rennfahrer wirklich Gummi geben dürfen. Davor hält sich der Regisseur zu lange mit der Etablierung der Figuren auf, wiederholt sich zuweilen gar, bis wir endlich wissen: Hier wollen vier Kids wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, an einem illegalen Rennen in der geheimnisvollen Burg teilnehmen.

Ein gutes Händchen bewies Masannek einmal mehr mit der Wahl seiner Schauspieler. So können Samuel Jakob als Oberschnösel Robin und Georg A. Sulzer als träumerischer David ebenso überzeugen wie Lauterbach-Tochter Maya als burschikose Luca und Klara Merkel als kesse Blondine Kiki. Während Nick Romeo Reimann auf der Seite der "Bösen" als einziger von der alten DWK-Garde übrig geblieben ist, wurde bei den erwachsenen Nebenrollen ordentlich geklotzt, was insbesondere den guten Beziehungen von Christian Becker geschuldet ist, der mit seiner Rat Pack produziert. So amüsiert etwa Christoph Maria Herbst als knallharter Cop und lässt Heiner Lauterbach den arroganten Millionärs-Macker raus, während Mina Tander als ölverschmierte Schrottplatz-Königin PS-starke Motoren zusammenschweißt.

Seinen Witz bezieht "V 8" aus der speziellen Masannek-Fantasiesprache, die vom "Diesellutscher" über die "heilige Nockenwelle" bis zum "dreifach geölten Pavianpo" reicht, den Motorengeräuschen der Go-Karts, die wie Riesenfürze klingen, sowie aus den erniedrigenden Kostümen, die der Protagonist David tragen muss – wie etwa ein Prima-Ballerina-Tütü oder ein grässlich grünes Schlangengurkenkleid. Wenn dann in bester 70er-Jahre-Split-Screen-Technik eine Hommage an die großen alten Rennfahrer-Filme gezündet wird, kommt auch der "Need for Speed" – Videogamer auf seine Kosten, während Lauterbachs Figur zum Abspann den Fortsetzungsfingerzeig geben darf: Diese Geschichte ist noch nicht zu Ende.

Thomas Lassonczyk

 

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Ausgabe 135-3/2013

 

Inhalt der Print-Ausgabe 135-3/2013|

Filmbesprechungen

ALFIE, DER KLEINE WERWOLF| BEKAS| ERNEST & CÉLESTINE| ICH – EINFACH UNVERBESSERLICH 2| DAS MÄRCHEN VON DER PRINZESSIN, DIE UNBEDINGT IN EINEM MÄRCHEN VORKOMMEN WOLLTE| MEIN KLEINER ORANGENBAUM| DAS PFERD AUF DEM BALKON| RICKY – NORMAL WAR GESTERN| SATELLITE BOY| TOUCH OF THE LIGHT| V 8 – DU WILLST DER BESTE SEIN| DIE WILDE ZEIT|

Interviews

Jung-Chi, Chang und Huang Yu-Siang - "Wir haben gemerkt, dass da eine Menge positiver Energie war"| McKenzie, Catriona - "Die Frage nach unseren Wurzeln wird immer wichtiger"| Pieck, Kai S. - "Mir fehlt nicht nur in vielen Kinder- und Jugendfilmen, sondern überhaupt in deutschen Filmen der Raum für die Phantasie"|

Hintergrundartikel

Bundestag hat siebte FFG-Novellierung beschlossen| "Kinderfilme in Deutschland – Wohin geht die Reise?"| "Das Märchen von der Prinzessin, die unbedingt in einem Märchen vorkommen wollte"|

Kinder-Film-Kritiken

Hanni & Nanni 3| Extrem laut und unglaublich nah|


KJK-Ausgabe 135/2013

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