Zum Inhalt springen

Ausgabe 129-1/2012

ARTHUR WEIHNACHTSMANN

ARTHUR CHRISTMAS

Produktion: Aardman Animations / Sony Pictures Animation; Großbritannien / USA 2011 – Regie: Sarah Smith – Buch: Sarah Smith, Peter Baynham – Kamera: Jericca Cleland – Schnitt: James Cooper – Musik: Adam Cohen, Michael Guiacchino – Länge: 98 Min. – Farbe – 3D – FSK: o. A. – Verleih: Sony – Alterseignung: ab 10 J.

Mit ihren liebenswerten, skurrilen und immer originellen Knetfiguren aus den Oscar-prämierten Kurzfilmen der "Wallace & Gromit"-Serie machten Aardman Animations schon Anfang der 90er-Jahre auf sich aufmerksam. Doch inzwischen ist aus der einstigen britischen Talentschmiede, wo vieles noch Handarbeit war, eine gut geölte, wohlfunktionierende Filmindustrie geworden, die Big-Budget-Produktionen von internationalem Format locker stemmen kann.

Bestes Beispiel ist nun der CGI-animierte "Arthur Weihnachtsmann", bei dem es inhaltlich um eine mindestens ebenso herausfordernde Aufgabe geht. Schließlich muss der gute alte Santa Claus es Jahr für Jahr schaffen, an Weihnachten sage und schreibe drei Milliarden Geschenke binnen kürzester Zeit unter die Leute zu bringen. Wie er diese Aktion mit seiner Familie, Myriaden von kleinen Helferlein, Elfen genannt, höchst innovativer Technik, die einem modernen Science Fiction zur Ehre gereicht, und in bester "Mission: Impossible"-Manier durchführt, ist nur eines der Highlights in einem ganz und gar untypischen und vielleicht gerade deshalb so unterhaltsamen "Weihnachtsfilm". Haben wir es doch ausgerechnet mit einer völlig anarchischen, reichlich arroganten (und auch sehr knollnasigen) Familie von Nikoläusen zu tun, die sich ständig in den Haaren liegt und so gar nicht das verkörpert, was man sich vom Fest der Liebe erwartet. Dem entgegen steht Sorgenkind Arthur, liebenswerter Loser und tumber Tollpatsch, der aber das Herz am rechten Fleck hat und all seine Ängste verliert, als es darum geht, auch noch das letzte Kind in der Weihnachtsnacht mit einem Geschenk zu beglücken.

Wie bei Aardman üblich, strotzt auch dieses Abenteuer nur so von winzigen witzigen Details, die Dialoge kommen dafür diametral zur Adventszeit derb und deftig daher und wenn der alte Anarcho-Opa sich schließlich im Mülleimer grölend von seinem besoffenen Rentier durchs Dorf ziehen lässt, ist lauthalses Lachen die einzige Alternative. Schließlich muss man noch erwähnen, dass 3D exzellent eingesetzt wird (herausragend dabei die Schlittenfahrt durchs nächtliche Toronto), jedes noch so heilige Adventslied gnadenlos verhohnepiepelt wird und dass die kleine Elfe Bryony mit Sicherheit die süßeste Verführung ist, seit es Verpackungsgehilfinnen dritten Grades gibt.

Thomas Lassonczyk

 

Permalink für Verlinkungen zu dieser Seite Dauerhafter, direkter Link zu diesem Beitrag


Ausgabe 129-1/2012

 

Inhalt der Print-Ausgabe 129-1/2012|

Filmbesprechungen

DIE ABENTEUER VON TIM UND STRUPPI – DAS GEHEIMNIS DER EINHORN| ANNE LIEBT PHILIPP| ARTHUR WEIHNACHTSMANN| FRISSON HINTER DEN BERGEN| FÜNF FREUNDE| DER GESTIEFELTE KATER| HALBE PORTIONEN| JONAS| KRIEG DER KNÖPFE| KRIEGERIN| LEA & DARIJA| MEIN FREUND, DER DELFIN| DIE MUPPETS| DER RUF DER WALE| SAMS IM GLÜCK| SUBMARINE| THE LIVERPOOL GOALIE oder: Wie man die Schulzeit übersteht| TIGER UND TATTOOS| UNSER LEBEN|

Interviews

Busker, Martin - "Warum dürfen Kinder im Kino nicht weinen?"| Maar, Paul - "Ich gehe ziemlich liebevoll mit meinen Figuren um"|

Kinder-Film-Kritiken

ANNE LIEBT PHILIPP| ONE WAY, A TUAREG JOURNEY| WINTERTOCHTER|


KJK-Ausgabe 129/2012

PDF-Download Originalausgabe (PDF)

 

Anzeigen:

Einzelne Ausgaben:

Filmtitel nach Alphabet:

Zusatzmaterialien:

Volltext-Suche:

 

 


Sonderausgaben bestellen!