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Ausgabe 138-2/2014

DIE ABENTEUER VON MR. PEABODY & SHERMAN

Bild: DIE ABENTEUER VON MR. PEABODY & SHERMAN
© Twentieth Century Fox

Produktion: DreamWorks Animation/Bullwinkle Studios / Classic Media Prod. / Pacific Data Images; USA 2014 – Regie: Rob Minkoff – Buch: Ted Key, Craig Wright u. a. – Schnitt: Tom Finan – Musik: Danny Elfman – Länge: 92 Min. – Farbe – FSK: o. A. – FBW: besonders wertvoll – Verleih: Twentieth Century Fox – Altersempfehlung: ab 10 J.

Animationsabenteuer aus dem Hause DreamWorks. Im Zentrum der Story von Zeichentricklegende Rob Minkoff, der sich einst mit seinem "König der Löwen" unsterblich machte, steht die ungewöhnliche Beziehung zwischen einem sprechenden, äußerst cleveren, Plato lesenden Hund namens Mr. Peabody, der obendrein auch noch der Erfinder des ominösen Zeitomats ist, und seines menschlichen Adoptivsohns Sherman. Um eine Schulkameradin zu beeindrucken, setzt Sherman diese Erfindung in Gang und löst damit einen irren Trip durch die Jahrhunderte aus, auf dem die Kinder und der Hund im Frankreich der Französischen Revolution, im Italien Leonardo Da Vincis und während des Trojanischen Kriegs aufkreuzen.

"Mr. Peabody & Sherman", nach einer TV-Serie entstanden, ist einfach, klar gezeichnet, auch die 3D-Effekte hat man schon besser, aufwändiger und verblüffender gesehen. Statt um technischen Firlefanz kümmert sich Minkoff, ein Mann alter Schule, lieber um seine Figuren, die er liebevoll und sympathisch zeichnet und die in der deutschen Synchronisation durch originelle Dialekte und/oder prägnante Stimmen, wie etwa von Hella von Sinnen als biestiger Lehrerin oder von Christian Berkel als überheblich-arrogantem Mr. Peterson, noch mehr Gewicht erhalten.

Für Humor steht nicht nur Komiker Matze Knop, der mit Agamemnon, Da Vinci und Mona Lisa gleich drei berühmte Persönlichkeiten persiflieren darf, sondern auch die pfiffigen Dialoge, die mal messerscharf-wohldistinguiert, mal ganz unbeschwert kindlich-komisch daherkommen.

Über die muntere Geschichtsdoppelstunde hinaus möchte uns Minkoff aber auch noch ein paar weitere Werte vermitteln: Dass Hunde auch nur Menschen sind (oder umgekehrt?), dass Gewalt, insbesondere Beißen, keine Lösung ist und dass sich Eltern – anders als in Polanskis "Der Gott des Gemetzels" – nicht zwingend wegen eines Streits ihrer Kinder in die Wolle kriegen müssen. Und wenn im Beisein von Präsident Lincoln, Washington & Co schließlich das Schluss-Plädoyer "Jeder Hund sollte einen Jungen haben" gesprochen wird, ist das Happy End perfekt. Alle haben sich lieb und der Zuschauer geht mit einem Mona Lisa-Lächeln nach Hause.

Thomas Lassonczyk

 

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