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Ausgabe 138-2/2014

THE LEGO MOVIE

Bild: THE LEGO MOVIE
© Warner Bros.

Produktion: Warner Brothers; USA / Australien / Dänemark 2014 – Regie und Buch: Phil Lord, Chris Meller: – Schnitt: David Burrows, Chris McKay – Musik: Mark Mothersbaugh – Original- und deutsche Synchronstimmen: Chris Pratt, Patrick Schröder (Emmet), Elizabeth Banks, Claudia Urbschat-Minugues (Lucy), Will Ferrell, Stefan Staudinger (Präsident Business) – Länge: 100 Min. – Farbe – Animations- und Realfilm – FSK: o. A. – Verleih: Warner Brothers – Altersempfehlung: ab 6 J.

Emmet, ein freundlicher Bauarbeiter, hat keine eigenen Ideen. Und damit passt er wunderbar ins Imperium, das sich Präsident Business geschaffen hat. Hier tun alle nur das, was in den Bau-Anleitungen steht. Die Baumeister sind längst weggesperrt. "Hier ist alles super" ist der Hit der Saison, alle singen mit und abends sitzen sie vor der Glotze und schauen ihre Lieblingssendung "Wo ist meine Hose?".

Durch Zufall gerät Emmet, dieser Durchschnittskerl, in eine unkontrollierte Ecke, trifft auf Lucy. Eigentlich müsste er Meldung machen. Tut er aber nicht. Denn ehe er es sich versieht, klebt an ihm das Klötzchen Widerstand und macht ihn zum Auserwählten, zum Retter des Reiches, das von Präsident Business mit dem Alleskleber bedroht ist. Er als Perfektionist möchte keine Bewegung mehr. An Emmets Seite stehen bzw. fliegen Batman, Super Man, Wonder Woman, Ninja, Gandolf, Lord Dumbldore und andere Stars – alles freiheitsliebende Unbotmäßige, die in Emmet das Besondere sehen. Er beteuert seine absolute Harmlosigkeit, eine perfekte Tarnung, wie sie meinen. Sie glauben an ihn – und das verleiht ihm Flügel: Emmet wird zum Helden, auch ohne das Klötzchen Widerstand.

So geht es zu im Lego-Movie, von Phil Lord und Chris Miller mit großer Lust und Legefreude aus den berühmten Plastikbausteinen erschaffen, bevölkert mit den ungelenken Figuren, die ihre Köpfe um 360 Grad verdrehen können. Ein Reich ohne Grenzen. In der "Süddeutschen Zeitung" war zu lesen: "Mathematiker der Universität Aarhus haben einmal ausgerechnet, dass es 85 Milliarden Möglichkeiten gibt, um sieben gleichfarbige Legosteine miteinander zu kombinieren." Gar nicht zu ermessen, wie viele Fantastilliarden Möglichkeiten hier auf- und umeinanderwirbeln in den verschiedensten Lego-Themen-Welten. Trotzdem hat der Film poetische Momente, Nahaufnahmen der bunten Figuren mit den Greiferhändchen, in deren schlichten Gesichtern sich so viele Gefühle zeigen. Die rasante Action-Animation endet als Realfilm in einem Keller, in dem sich ein kleiner Junge seine Welt aus Legosteinen gebaut hat. Der Vater, ein Architekt, hat keine Augen für die Kreativität und Schönheit des Gebauten, verteidigt seine Welt. Bis er – wie Präsident Business – eines Besseren belehrt wird. Der kleine Emmet in der Hand des Kindes ist ein schützenswerter Held. Ein Plädoyer für die Fantasie, für kleine und große Leute, für Jungen wie für Mädchen.

Gudrun Lukasz-Aden

 

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Ausgabe 138-2/2014

 

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