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Ausgabe 88-4/2001

KOMMANDO STÖRTEBEKER

Produktion: TCF Trickompany / CLT Ufa International; Deutschland 2001 – Regie: Ute von Münchow-Pohl – Buch: Ully Arndt, Gunter Baars, Ulrich Tormin – Schnitt: Sascha Wolff – Musik: JP Genkel – Länge: 81 Min. – Farbe – FSK: ab 6 – Verleih: Buena Vista (35mm) – Alterseignung: ab 10 J.

Acht Jahre nach der Erstaufführung der 13-teiligen TV-Serie "Die Ottifanten" beim Privatsender RTL schickt die Hamburger TFC Trickompany eine schrille Kinofassung der Abenteuer um Paul Bommel ins Rennen um die Publikumsgunst. Die Macher der Zeichentrickfilme "Werner" und "Das kleine Arschloch" setzen in gewohnter Manier auf derben Humor, flotte Sprüche und reichlich Action.

Papa Paul hat beim Schweinerennen in Hamburg 30.000 Mark verzockt. Das ist umso schlimmer, als es eine Spende seines Chefs Kaluppke für ein Krankenhaus war. Und die Spendenaktion wurde ausgerechnet von Pauls Frau Renate ins Leben gerufen. Um den Schaden zu richten, muss Paul schnell wieder zu Geld kommen. Dazu ist ihm jedes Mittel recht. Als die Banken ihn im Stich lassen und auch alle anderen Bemühungen scheitern, bleibt nur noch Opa Bommels Hälfte einer Schatzkarte, auf der der 1401 geköpfte Piratenführer Störtebeker das Versteck seines Schatzes markiert hat. Paul bricht mit dem dreisten Opa auf, um den Schatz zu heben, muss jedoch Baby Bruno mitnehmen, damit Renate keinen Verdacht schöpft. Nach allerlei Zwischenfällen landen Paul & Anhang auf der Insel Sylt, wo es zu chaotischen Zuständen kommt, denn ein sensationsgieriger Fernsehsender hat das mutmaßliche Versteck bereits verraten, so dass Hunderte von Schatzsuchern die Insel durchbuddeln.

Ute von Münchow-Pohl führt bei "Kommando Störtebeker" zwar erstmals Kinoregie, Ottos Kultfiguren sind ihr aber bestens vertraut, hat sie doch schon die quotenstarke Fernsehserie zum Laufen gebracht. Um auf abendfüllende Länge zu kommen, wurde das Universum der 13 Ottifanten-Comicbände historisch erweitert, so dass die Bommel-Clique durch das unfreiwillige Zutun des berühmtesten deutschen Piraten so manche Mutprobe bestehen muss. Da die haarsträubende Story hauptsächlich in Hamburg und Sylt spielt, ist der Zeichentrickspaß wie bei "Werner" durch eine norddeutsche Dialektfärbung gekennzeichnet, was den Publikumszuspruch nördlich des Rheins befördern dürfte.

Formal geht "Kommando Störtebeker" auf Nummer Sicher: Klassische 2 D-Handzeichnungen wurden unter anderem bei den rasanten Autoverfolgungsjagden oder der quirligen Schatzsucherinvasion auf Sylt mit modernen Digitaltricks kombiniert. Insgesamt gibt es rund 1.400 computeranimierte Szenen. Die Humor-Qualität der Sprüche lässt allerdings oft zu wünschen übrig. Trotz einiger Längen werden sich die jungen Anhänger knalliger Trickfilmspektakel gewiss auch beim Ottifanten-Film amüsieren. Die eingestreuten hintergründigen Anspielungen auf Formel 1, Britney Spears oder James Bond-Eskapaden reichen aber gewiss nicht aus, um den Appetit eines anspruchsvolleren Publikums zu stillen.

Reinhard Kleber

 

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Ausgabe 88-4/2001

 

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