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Ausgabe 88-4/2001

DIE ABRAFAXE – UNTER SCHWARZER FLAGGE

Produktion: Abrafaxe Trickfilm / Universal Pictures Germany / Hahn Film; Deutschland 2001 – Regie: Gerhard Hahn, Tony Power – Buch: Richard Everett, Thomas Platt, Julius Grützke – Schnitt: Jodie Steinvorth – Musik: Harry Schnitzler, Karsten Sahling, Arnel Cosca; Titelsong: Nena – mit den Stimmen von Kim Hasper (Abrax), David Turba (Brabax), Ilona Schulz (Califax), Nena Kerner (Anne Bonny), Helmut Krauss (Blackbeard) u. a. – Länge: 81 Min. – Farbe – FSK: o. A. – Verleih: UIP (35mm) – Altersempfehlung: ab 6 J.

Schon öfter haben deutsche Produktionsfirmen unter der Schirmherrschaft amerikanischer Großverleiher Zeichentrickfilme hergestellt und dabei ebenso deutlich wie letztlich vergeblich mit mehr als einem Auge auf den internationalen Markt geschielt – genannt sei hier etwa die von Warner mitproduzierte und verliehene moderne Brüder-Grimm-Variante "Die furchtlosen Vier". Diesmal sind es die Firma Universal Pictures bzw. der angeschlossene Verleih UIP, die einen solchen Film unter ihre Fittiche genommen haben. Und vielleicht geht das Konzept, "Die Abrafaxe" international zu vermarkten, ja diesmal tatsächlich auf, denn schließlich verkauft sich der dazugehörige Comic schon seit Jahren erfolgreich nicht nur in Deutschland, sondern auch in Ländern wie der Türkei, in Russland oder Indonesien.

Ganz wie ihre gedruckten Brüder werden auch die Leinwandversionen des kühnen Abrax, des schlauen Brabax und des lebenslustigen Califax per Zeitreise in eine glanzvolle Epoche der Vergangenheit befördert. Diesmal finden sie sich in der Karibik des beginnenden 18. Jahrhunderts wieder, wo die spanische Armada mit List und Tücke versucht, dem Piratenunwesen ein Ende zu setzen. Besonders auf die schöne und mutige Piratenkönigin Anne Bonny haben es der ein wenig unterbelichtete Admiral Don Archimbaldo und seine Helfershelfer abgesehen. Gut, dass die Abrafaxe gerade rechtzeitig in ihrem Versteck auf der paradiesischen Insel Tortuga landen, um sie vor einem grausigen Schicksal zu bewahren.

Deutliche Anleihen bei Disney – wie der böse Wesir in "Aladdin", lässt sich auch Admiral Archimbaldo von einem Papageien beraten, der hier nur nicht Iago sondern Prado heißt – und englische Vorspanntitel scheinen Animationskino von großem Format zu versprechen. Dennoch ist "Die Abrafaxe" eine simple Produktion, die jüngeren Kindern nett gestrickte Unterhaltung bietet und auch eingefleischte Fans der Comics kaum enttäuschen wird, wahre Kultgefühle jedoch nicht aufkommen lässt.

Bärbel Schnell

 

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Ausgabe 88-4/2001

 

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