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Ausgabe 132-4/2012

THE AMAZING SPIDER-MAN

Produktion: Columbia Pictures / Marvel Enterprises / Marvel Studios / Laura Ziskin Production; USA 2012 – Regie: Marc Webb – Buch: James Vanderbilt, Alvin Sargent, Steve Kloves, nach Comics von Stan Lee und Steve Ditko – Kamera: John Schwartzman – Schnitt: Alan Edward Bell, Pietro Scalia – Musik: James Horner – Darsteller: Andrew Garfield (Peter Parker / Spider-Man), Emma Stone (Gwen Stacy), Rhys Ifans (Dr. Curt Connors / The Lizard), Martin Sheen (Ben Parker), Sally Field (May Parker), Campbell Scott (Richard Parker) u. a. – Länge: 136 Min. – Farbe – FSK: ab 12 – Verleih: Sony Pictures – Altersempfehlung: ab 12 J.

Alle zehn Jahre folgt ein neuer Remake-Zyklus im Superheldengenre – zumindest scheint es derzeit so, stammt Sam Raimis erste Realfilmadaption der Spider-Man-Comics doch erst aus dem Jahr 2002. Nach der Raimi-Trilogie startet nun also die nächste Runde unter der Regie von Marc Webb und noch einmal wird der Ursprungsmythos erzählt, wenngleich in einer entscheidenden Variation. Denn der Jugendliche Peter Parker hat nie richtig verarbeitet, dass seine Eltern vor vielen Jahren eines Nachts plötzlich verschwunden sind und ihn bei Onkel und Tante zurückgelassen haben. So beginnt der Film mit der Geschichte eines traumatisierten Jungen, aus dem später ein hochintelligenter Einzelgänger wird. Dessen Suche nach dem Platz im Leben wird schließlich erschwert, als er bei einem Laborbesuch von einer mutierten Spinne gebissen wird und plötzlich selbst über Spinnenfähigkeiten verfügt. Bis er sich jedoch seiner Verantwortung bewusst wird und seine Superkräfte unter der Maske einer menschlichen Spinne im Kampf gegen das Verbrechen und einen Superschurken einsetzt, der mit Genmutationen experimentiert, lädt er auch eine große Schuld auf sich.

Dass dieser sogenannte Reboot einen gewissen Reiz hat, liegt sicherlich nicht am Plot. Inhaltlich folgt alles dem bekannten Muster des Superheldenfilms und manche Szenen des ersten "Spider-Man" wurden schlicht noch einmal neu gedreht und wirken sehr bekannt. Der Protagonist aber, der diesmal von Andrew Garfield gespielt wird, ist immer noch überaus sympathisch und nimmt für sich ein, weil er trotz seiner besonderen Fähigkeiten die alltäglichen Probleme eines Teenagers hat. So ergänzt eine Boy-meets-girl-Geschichte die spektakulären Actionszenen von "The Amazing Spider-Man" und bringt den Film immer wieder ein wenig zurück auf den Boden der Tatsachen. Zwischen Sprachlosigkeit und Floskeln begegnen sich Peter und seine Mitschülerin Gwen Stacy – und obwohl sie sich füreinander interessieren, finden sie doch zunächst nicht die passenden Worte. Dass die zwischenmenschlichen Beziehungen genau das Terrain sind, auf dem sich Marc Webb auskennt, wird deutlich spürbar. Schließlich wurde er mit der ungewöhnlichen Komödie "(500) days of summer" bekannt, die von einer unglücklichen Liebe erzählt und dabei einen melancholischen, bitter-süßen Tonfall trifft. Die Entwicklung von Peter zum Superhelden greift unterdessen auf die Themen typischer Coming-of-Age-Geschichten zurück und zeigt letztlich einen Jungen, dessen Körper sich verändert und der erst wieder lernen muss, diesen zu kontrollieren. Ein Gefühl der Allmacht ist mit den neuen Fähigkeiten zunächst verbunden, aber eben auch ein herber Rückschlag, Selbstzweifel und die Erkenntnis, die schon die Comicvorlage von Stan Lee berühmt gemacht hat: "Aus großer Kraft folgt große Verantwortung" lautet der letzte Satz des ersten Comic-Abenteuers von Spider-Man. Am Ende ist der junge Superheld eben irgendwie doch ein ganz normaler Jugendlicher.

Stefan Stiletto

 

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