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Ausgabe 133-1/2013

ALLERLEIRAUH

Bild: ALLERLEIRAUH
© Zieglerfilm

Produktion: Zieglerfilm Köln, im Auftrag des NDR; Deutschland 2012 – Regie: Christian Theede – Buch: Dieter Bongartz, Leonie Bongartz – Kamera: Felix Cramer – Schnitt: Martin Rahner – Musik: Peter W. Schmitt – Darsteller: Henriette Confurius (Allerleirauh/Prinzessin Lotte), André Kaczmarcyk (König Jacob), Ulrich Noethen (König Tobalt), Fritz Karl (Koch Mathis) u. a. – Länge: 60 Min. – Farbe – mail@zieglerfilmkoeln.de – Altersempfehlung: ab 6 J.

Ein Glück, dass die fortwährende Märchenfilmproduktion der ARD hin und wieder auch weniger Bekanntes aus dem Schatz der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm hervorbringt. "Allerleirauh" ist solch ein Beispiel. Es ist ein Märchen mit einer nicht ganz einfachen Ausgangssituation: Ein König, der die schönste Frau auf der Welt mit Haaren von purem Gold hat, muss ihr auf dem Sterbebett versprechen, nur jemand von ebensolcher Schönheit zu heiraten. Erst ist der König untröstlich. Da fällt sein Blick auf die Tochter, die ihrer Mutter aufs Haar gleicht, und er ist entschlossen, sie zu heiraten. Das erschreckt die Tochter so sehr, dass sie sich von ihm Unerfüllbares wünscht: einen Pelzmantel, zusammengesetzt aus dem Fell aller Tiere seines Reiches. Doch das bekommt sie, und so bleibt ihr nichts anderes, als vom Hofe zu fliehen. Verborgen unter dem Pelz, rußgeschwärzt und unkenntlich, findet sie der junge König Jacob, nimmt sie als Dienstmagd auf sein Schloss mit. Als geheimnisvolle, strahlende Schönheit aber verwirrt sie ihn beim Ball und verschwindet. Verrichtet weiter als rußiges "Rauhtierchen" ihre Arbeit in der Küche. Aber nach dem dritten Auftritt wird die Ahnung des Königs zur Gewissheit. Das rauschende Hochzeitsfest gönnt man dem jungen Paar von Herzen!

Der Film verbindet die Magie des Märchens stimmungsvoll mit den behutsam modernisierten Dialogen und hat mit Henriette Confurius eine Darstellerin mit bemerkenswerter natürlicher Ausstrahlung. Regisseur Christian Theede ist mit "Allerleirauh" eine kluge wie liebenswerte Verfilmung für Kinder und Erwachsene geglückt, mit zauberhafter Ausstattung, stimmiger Musik und atmosphärisch schönen Bildern, für die man sich wünscht, dass sie außer im TV-Weihnachtsprogramm auch zu anderen Zeiten auf der großen Kinoleinwand ihre Wirkung voll entfalten kann.

Christel Strobel

 

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Ausgabe 133-1/2013

 

Inhalt der Print-Ausgabe 133-1/2013|

Filmbesprechungen

ALLERLEIRAUH| BEASTS OF THE SOUTHERN WILD| DAS BLAUE LICHT| DRACHENMÄDCHEN| FRANKENWEENIE| FÜNF FREUNDE 2| DAS GEHEIMNIS| DAS GEHEIMNIS VON KELLS| DER HOBBIT – EINE UNERWARTETE REISE| DIE HÜTER DES LICHTS| KOPFÜBER| LIFE OF PI – SCHIFFBRUCH MIT TIGER| LORE| MORE THAN HONEY| RALPH REICHT’S| RITTER ROST| RUBINROT| SCHULD SIND IMMER DIE ANDEREN| STATIONSPIRATEN| DIE VAMPIRSCHWESTERN| DER VERDINGBUB| DER VIERTE KÖNIG| ZIGEUNER|

Interviews

Börnsen, Wolfgang - "Stärkung des originären deutschen Kinderfilms"| Dill-Riaz, Saheen - "Fremde Kinder: Der Vorführer"| Imboden, Markus - "Dieser Junge sollte eine Zukunft haben"| Sahling, Bernd - "Wie viel Ratlosigkeit können wir Kindern in einem Film zumuten?"| Shortland, Cate - "Die Kinder von Mördern sind keine Mörder"| Zeitlin, Benh - "Poesie und Lyrik einer außergewöhnlichen Kindheit"|

Hintergrundartikel

Preisträgerfilm der "Großen Klappe" 2012|

Kinder-Film-Kritiken

"Clara und das Geheimnis der Bären"| "Fremde Kinder: Der Vorführer"|


KJK-Ausgabe 133/2013

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