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Ausgabe 133-1/2013

"Wie viel Ratlosigkeit können wir Kindern in einem Film zumuten?"

Gespräch mit Bernd Sahling zu seinem Film "Kopfüber"

(Interview zum Film KOPFÃœBER)

Bernd Sahling (Jahrgang 1961) absolvierte 1983 ein Volontariat im DEFA-Spielfilm-Studio in Babelsberg. Im Anschluss war er als Regieassistent unter anderen für Hannelore Unterberg, Helmut Dziuba und Rolf Losansky tätig. Von 1986 bis 1991 studierte er an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf in Babelsberg. 1985 entstand innerhalb des DEFA-Volontariats die Kurzdokumentation "Ein Lied für Anne" über ein zweieinhalbjähriges, von Geburt an blindes Mädchen aus Berlin-Pankow, und 1988 zeichnete er mit der Hochschulproduktion "Aber wenn man so leben will wie ich" das Portrait eines Ostberliner Punks, das er 1990 als Langzeitdokumentation über den inzwischen in Westberlin lebenden Protagonisten fortsetzte ("Alles wird gut"). Für Das Kleine Fernsehspiel/ZDF drehte Sahling 1991 einen zweiten Film über die inzwischen achtjährige Anne ("Im Nest der Katze"). Für die ZDF-Reihe "Die Rechte der Kinder" inszenierte Bernd Sahling 1997 den Kurzspielfilm "Ruhestörung". Und 1998/1999 führte er mit "Gymnaskum oder wir werden sehen" seine Langzeitdokumentation über die blinde Anne weiter. Bernd Sahling erhielt 1996/97 ein DAAD Stipendium für ein Zusatzstudium an dem Columbia College und der Northwestern University Chicago. Seit 1999 unterrichtet er und unterstützt in Workshops Kinder und Jugendliche bei ihren eigenen Filmarbeiten. Im Jahr 2004 hatte er mit "Die Blindgänger" sein viel beachtetes Spielfilmdebüt. 2009 entstand innerhalb von dokyou der Kurz-Dokumentarfilm "Ednas Tag", gegenwärtig arbeitet Sahling an einem Kurzfilm über eine Fischertochter in einem Dorf am Nordkap.

KJK: Ihren letzten langen Kinderfilm "Die Blindgänger" haben Sie 2003 gedreht, Ihr neuer Film "Kopfüber" kommt 2013 in die Kinos: Warum hat es zehn Jahre gedauert, bis Sie wieder einen Kinderfilm realisierten?
Bernd Sahling: Ich sehe mich da nicht als besonderen Fall, das ist der allgemeinen Situation geschuldet. Ich bin ein Kollege von vielen, die über Jahre versuchten, ein Filmprojekt mit Kindern zustande zu bringen. Ich kenne Autoren, Regisseure und Produzenten, die lange Zeit für einen Kinderfilm gekämpft haben.

... alles Projekte, die nicht realisiert wurden.

Für viele Autorinnen und Autoren ist das besonders deprimierend, denn ein Drehbuch ist nun mal eine Zwischenstation zu einem Film und bleibt unvollendet, wenn er nicht gedreht wird. Und ein Honorar gibt es auch meist erst, wenn der Film zustande kommt. Ich glaube, dass das die Leute auch abschreckt, noch mal für Kinderfilme zu arbeiten.

Wie sahen denn die Anläufe bei "Kopfüber" aus?
Das Grundproblem ist, dass in Deutschland ein Kinderspielfilm nicht zu finanzieren ist, wenn man nicht auch einen Fernsehsender mit im Boot hat. Die meiste Zeit haben wir damit zugebracht, Fernsehsender zu überzeugen. Und haben schnell zwischen den Stühlen gesessen, denn die Kinderredaktionen haben gesagt, dass das Drehbuch eher für Erwachsene angelegt ist oder es sich nicht für Kinder eignet und nicht kindgerecht erzählt ist. Daraufhin sind wir auch zu Erwachsenen-Redaktionen gegangen, die hielten das nun eindeutig für einen Kinderstoff. Dann gab es Kooperationen, ich erinnere mich an eine lange Zeit mit dem MDR, wir haben auch Sachen eingearbeitet, die der Redakteur uns vorgeschlagen hat, weil wir sie gut fanden.

Wie viele Fassungen haben Sie geschrieben?
Das kann ich gar nicht sagen, zwischen 2001 und 2011 so zehn bis zwölf Fassungen, aber man zählt nicht jede Fassung mit, wenn eine Idee eingearbeitet wird. Nach zwei Jahren gemeinsamer Arbeit hat sich der MDR entschieden, es doch nicht zu machen, weil angeblich das Geld dafür fehlte. Es gab auch befreundete Redakteure, die haben es in einem Gespräch sofort entschieden, weil sie keine Chance sahen, den Stoff in der Redaktion durchzusetzen. So ähnlich war das mit Friederike Euler vom Bayrischen Rundfunk. Sie hat sich aber trotzdem sehr intensiv mit dem Drehbuch beschäftigt. Und sie hat auf ein Problem hingewiesen: Ihr könnt für die Geschichte keine Lösung anbieten. Wenn der Junge das Medikament nimmt, hat er ein Problem und wenn er es nicht nimmt, hat er auch eines. Und es entsteht eine gewisse Ratlosigkeit. Das ist ein schwieriges Thema: Wie viel Ratlosigkeit können wir Kindern in einem Film zumuten, und ich habe auch tatsächlich keine einfachen Lösungen für die Konflikte, mit denen sich Sascha rumschlagen muss, anzubieten. Andererseits häufen sich im Alltag die Geschichten, in denen Eltern mit ihren Kindern nicht mehr zurechtkommen und sich mit der Bitte um Hilfe ans Jugendamt und andere Institutionen wenden. Ich hatte auch nach zehn Jahren noch Lust, darüber einen Film zu machen. Bei so einem Zeitrahmen hätte es auch passieren können, dass unsere Filmgeschichte hoffnungslos veraltet ist oder wir statt einem Gegenwartsfilm einen historischen drehen.

Wie ging es weiter, als klar war, dass sich kein Sender beteiligen wird?
Der Produzent Jörg Rothe hat nicht aufgegeben, da muss ich meinen Hut ziehen. Der ist oft gedemütigt oder hängen gelassen worden, hat aber schließlich ARRI TV & Film Services überzeugt, sich mit Geld und Beistellung auf der Produzentenseite zu beteiligen. Wir müssen ja nachweisen, dass der Film nur zu 80 Prozent gefördert ist. Zum Teil haben wir das auch über unsere eigenen Honorare ausgeglichen. Ich hatte noch nie bei einem Projekt so hohe Rückstellungen wie bei diesem. Und ich habe auch noch nie eine Rückstellung später ausgezahlt bekommen. Mit diesem Teil des Honorars sollte man besser nicht mehr rechnen. Am Ende hat das Budget für 32 Drehtage gereicht, was wir mit Hilfe des gesamten Stabes noch auf 34 Drehtage gestreckt haben. Und das ist zu wenig für einen Film über und mit einem schwierigen Jungen in der Hauptrolle. Wir dürfen nur fünf Stunden am Tag mit ihm drehen. Es gibt immer ein oder zwei Tage mit Kindern, wo sie nicht gut drauf sind oder Tage, wo sie die geplante Szene nicht machen können. Und wir können es nicht erzwingen, Kinder haben kein Handwerk wie ein Schauspieler. Wir leben doch von dem, was die jungen Protagonisten einbringen, was sie uns schenken und dann muss man auch mit einkalkulieren, dass es mal nicht so klappt an einem Drehtag.

Das geht doch aber bei einer so knappen Drehzeit gar nicht. Was haben Sie gemacht? Es lässt sich ja nicht einfach eine andere Szene vorziehen ...
Ein Spielfilmstab ist viel weniger flexibel als ein kleines Team im Dokumentarfilm. Außerdem geht es auch um Drehgenehmigungen, Stellplätze für die vielen Autos, die vorgeschriebenen Dixi-Klos, die Verpflegung ... Da lassen sich Szenen oder Drehorte nicht einfach austauschen, weil unser junger Filmheld leider die ganze Nacht vor dem Fernseher verbracht hat. Meine Arbeit sah so aus, dass ich am Tag gedreht habe und in der Nacht habe ich über dem Drehbuch gesessen und gegrübelt, was kann man noch weglassen, was kann man vereinfachen, was kann man umschreiben. Und da gehen auch Dinge verloren, die ich gar nicht überschaue. Jeder Autor weiß, dass ein Einfall eine Weile "ablagern" muss, bis man weiß, ob er auch gut ist. Wenn man aber am nächsten Tag das dreht, was man in der Nacht zuvor geschrieben hat, wird es schwierig.

Wenn Sie so ein Arbeitstempo hatten und dazu einen schwierigen Hauptdarsteller, dann haben sich die Schwierigkeiten doch potenziert ...
Für mich waren die Dreharbeiten ein Albtraum und ich habe mich davon bisher auch nicht erholt. Wir waren dabei, einen Arthouse-Kinofilm zu drehen und haben nach zehn Jahren ein Budget zusammen bekommen, das weit unter dem einer "Tatort"-Produktion liegt. Da stellt sich auch der Regisseur die Frage, ob er unter diesen Umständen überhaupt etwas Gutes zustande bringen kann.

Ist das nicht der pure Frust, wenn Sie so lange Zeit um das Projekt gekämpft haben und es dann nicht so realisieren konnten, wie Sie es sich vorgestellt hatten?
Purer Frust würde ich jetzt nicht sagen. Ich habe trotzdem jeden Tag genossen, an dem ich diesen Film drehen durfte, denn es geht um eine Geschichte, die ich mehr oder weniger selbst erlebt habe. Und wenn die noch einmal entsteht, in einer anderen Form, in Zusammenarbeit mit motivierten und begabten Arbeitskollegen und Freunden, dann ist das eine große Freude. Es ist eher so, dass wir immer wieder vor unlösbaren Aufgaben standen. Ich sehe uns noch immer im Produktionsbüro verzweifelt vor dem Drehplan stehen, wo das Pensum in absurder Menge auf den einzelnen Tagen hin und her gesteckt wurde.

Inwiefern haben Sie die Geschichte des Films selbst erlebt?
Ich brauchte Mitte der Neunzigerjahre Geld und bekam den Tipp, dass das Jugendamt Männer als Erziehungshelfer sucht. Ich habe es zwei bis drei Jahre aus der Perspektive des Familienhelfers erlebt, der Film erzählt es aus der Perspektive des Jungen. Der Frank ist am Ende für ihn ein Ersatzvater, die beiden sind Freunde geworden. Das ist ein wichtiger Aspekt der Jugendarbeit, auf wie viel Nähe man sich einlässt und wie man damit umgeht, dass es jederzeit zu Ende sein kann. Zu einer Vorführung des Films vor Mitarbeitern habe ich den Jungen eingeladen, den ich damals betreut hatte. Es war spannend, ihn wieder zu treffen, der fährt inzwischen BMX-Dirt-Wettkämpfe und Shows, wo sie hinter einer Rampe durch die Luft wirbeln. Und er arbeitet in einem Fahrradladen in Berlin. Fahrradfahren und basteln war damals schon seine große Leidenschaft. Und für mich war es irgendwie eine Begegnung mit dem verlorenen Sohn. Bei der Arbeit habe ich viele schwierige Dinge erlebt, die auch im Film vorkommen, das hilflose Zusammensitzen mit dem Jungen beim Schuldirektor, die Vorladung zur Polizei, das Abschiednehmen nach Ende der Betreuungszeit ... Oder auch das Einsammeln der Unterschriften für jede einzelne Arbeitsstunde bei der Mutter. Eigentlich ist das eine Szene, die nicht so richtig in den Film passt, da wechseln wir mal die Erzählperspektive, der Junge ist nur dabei, sonst wird die Geschichte konsequent aus seiner Perspektive erzählt. Ich wollte aber im Film haben, wie der Junge ziemlich geschickt den Familienhelfer gegen die Mutter ausspielt.

Ich fand auch, dass noch etwas anderes herausfällt, die Szenen beim Jugendamt hatten fast dokumentarischen Touch ...
Das Jugendamt ist ein besonderes Kapitel. Wir kennen die Geschichten über die Jugendämter aus jüngster Zeit, und wie die in den Medien vorkommen, als würden sie ihre Arbeit nicht richtig machen, dabei sind sie eigentlich die Lückenbüßer der Gesellschaft. Ich habe mich unglaublich schwer getan, da eine Schauspielerin zu nehmen, und ich habe es dann auch nicht gemacht. Jutta Heurich, die Sozialarbeiterin im Film, hat seit vielen Jahren im Jugendamt Suhl genau das gemacht, was sie auch im Film zeigt. Andreas Dresen arbeitet in seinen Filmen bei kleineren Rollen oft improvisiert mit Leuten, die den Beruf aus der Filmgeschichte auch im eigenen Leben ausüben und schafft es, den Protagonisten die Aufregung vor den Dreharbeiten zu nehmen. Bei uns war es insofern schwierig, weil wir ein ausgeschriebenes Drehbuch hatten und wenig Drehzeit. Da hält es sich mit der Improvisation in Grenzen.

Sie wollten von Anfang an die Hauptrolle mit einem kranken Kind besetzen ...

... ich würde ihn nicht krank nennen, sondern schwierig.

Aber ADHS ist doch eine Krankheit ...
Inzwischen schätzen viele Fachkollegen, dass fünfzig bis sechzig Prozent der Kinder, bei denen ADHS diagnostiziert wird, eigentlich eher andere Schwierigkeiten haben, die aus anderen Bereichen kommen. Dass die Pillen wirken, ist keine Frage, die würden uns allen zumindest zeitweise zu mehr Leistung verhelfen. Bei unseren Drehbedingungen hätten wir die eigentlich auch brauchen können. In der Filmgeschichte geht es eher darum, wie werden Erwachsene zu hilfreichen Partnern für die Kinder, sowohl die Mutter, die das gern möchte, auch der Erziehungshelfer Frank und die Sozialarbeiterin oder die Lehrerin, die wollen dem Jungen nichts Böses, sie wollen ihm helfen. Doch der Junge hat das Vertrauen in die Erwachsenen verloren. Und das sicher nicht grundlos.

Wie haben Sie ihren Hauptdarsteller gefunden, wie viele schwierige Kinder haben Sie sich angesehen?
Die Frage ist eher, wie viele "nicht schwierige" Kinder habe ich mir angesehen. Wir hatten eine Kindercasting-Agentur, obwohl ich aus einer Schule komme, wo man die Kinder mit Assistenten selber sucht. Es sollten Kinder sein, die noch nicht gespielt haben, mir wurden sehr viele Kinder vorgestellt, das waren begabte und behütete Kinder, die in einem anderen Film die richtigen gewesen wären, aber hier habe ich ihnen die Geschichte nicht geglaubt. Zum Glück hatte ich eine Praktikantin, die sich die Mühe gemacht hat, in die Jugendeinrichtungen im Berliner Raum zu gehen. Sie hat in der Arche in Reinickendorf gleich drei Jungen gefunden, die spannend waren. Wir haben dann viele Probeaufnahmen gemacht und uns schließlich für Marcel Hoffmann entschieden.

Wie war denn die Arbeit mit dem Hauptdarsteller?

Ich mag den Jungen natürlich, sonst hätte ich ihn nicht besetzt. Ich mag ihn immer noch, obwohl er uns teilweise erpresst hat und oft unfair war. Aber das hat alles mit seinen eigenen Konflikten zu tun. Wenn man dann aber sieht, was der Junge macht – obwohl er scheinbar nie zugehört hat und rumgekaspert, noch nachdem es hieß, Ton ab – wenn ich dann "bitte" sage, macht der was, wo ich gar nicht zu hoffen wagte, dass das geht. Zum Beispiel in der ersten Schulszene, wo Sascha neu in der Klasse ist und nicht lesen kann. Ich merke sofort, dass die anderen Kinder nur so tun, als ob sie nicht lesen können. Bei unserem Jungen, der eigentlich auch lesen kann, tippt der Finger nervös auf der Seite und die Silben fühlen sich an wie Steine im Mund. Wenn man so einen Jungen hat, ist das ein kleines Wunder und davon muss der Film auch leben. Das andere gehört dazu, dass er wegrennt vom Set. Da ist es natürlich schwierig, dass wir einen Praktikanten als Kinderbetreuer nehmen mussten, der noch keine Erfahrung mit solchen Kindern hat. Der hat sich wacker geschlagen, aber vermutlich wäre jeder mit der Betreuung von Marcel überfordert gewesen. Überhaupt musste der halbe Stab aus finanziellen Gründen mit Praktikanten besetzt werden, denen man dann nicht vorwerfen kann, dass sie keine Berufserfahrung haben. Es sah oft danach aus, dass wir den Film nicht bewältigen in der uns verfügbaren Drehzeit. Der Tonmeister stellte schon nach drei Tagen die schwierigste aller Fragen: Glaubst du, dass der Junge die Dreharbeiten schafft?

Im "Making of" haben Sie Ihren Hauptdarstellern und auch dem Kinderbetreuer die Frage gestellt: Ist das ein Kinderfilm? Diese Frage gebe ich jetzt an Sie weiter: Ist "Kopfüber" ein Kinderfilm?

Ich bin inzwischen gegen die Kategorisierung. Ich bin dafür, wenn es darum geht, den Kinderfilm zu privilegieren, denn Filme nach einem Originaldrehbuch mit einem Kind in der Hauptrolle und aus der Perspektive des Kindes erzählt, haben andere Produktionsmechanismen und die Möglichkeiten, damit Geld zu verdienen, sind anders, deshalb müssen sie eine privilegierte Stellung haben, wenn sie noch entstehen sollen. Es hat sich bei uns eingebürgert, dass es Filme gibt, die Kinder sehen und dass es Filme gibt, die Erwachsene sehen. Und die Schnittstelle dazwischen ist eigentlich verloren gegangen und das finde sehr schade. Es gibt Filme, die eignen sich gleichermaßen für Kinder wie für Erwachsene. "Kopfüber" ist so ein Film, der sollte auch um 20 Uhr laufen und das Interesse der Erwachsenen finden. Wenn man andererseits Kinder allein und mit der falschen Erwartungshaltung in diesen Film setzt, funktioniert das nicht, denn der Film folgt keiner etablierten Marke und die Abenteuer der Geschichte liegen auf einer ungewohnten Ebene. Aber wenn Vater oder Mutter mit den Kindern gemeinsam in diesen Film gehen, sieht es anders aus.

So wie die Verleiher arbeiten, entscheiden sie doch nach dem Entweder-oder-Prinzip, also Kinderfilm oder Film für Erwachsene ...

Wir tun trotzdem alles dafür, dass der Film auch 18 und 20 Uhr läuft und dass es viele Sonderveranstaltungen gibt. Er hat ein Potenzial, Zuschauer zu finden, davon bin ich überzeugt. Natürlich ist es ein Kinderfilm und ich sehe mich auch als Kinderfilmregisseur. Ist schließlich kein Beruf, für den man sich schämen muss. Es ist das Thema des Films, dass Erwachsene mit Kindern nicht klarkommen und Kinder nicht mit den Erwachsenen und dass wir uns wieder annähern, verstehen und respektieren müssen: Welcher Film eignet sich mehr dafür als dieser?

Sie haben Ihren Film dem Autor und Regisseur Helmut Dziuba gewidmet: Hatte er denn Anteil am Entstehen des Films?
Helmut Dziuba hat an all meinen Filmen Anteil gehabt, wir waren enge Freunde und natürlich hat er das Drehbuch gelesen. Das ist vielleicht nicht die Art, wie Helmut Filme gemacht hat, er hat da auch nicht als Koautor mitgeschrieben. Er hat uns immer ermutigt, aber er war nicht der Betreuer des Projektes. Wir hatten in der Akademie für Kindermedien, wo das Drehbuch entwickelt wurde, als Dramaturg einen anderen DEFA-Altmeister: Gerd Gericke. Gewidmet habe ich den Film Helmut Dziuba, weil er 2012 gestorben ist, weil er diesen Film nicht mehr sehen konnte und weil ich finde, wir haben einen ganz, ganz Großen des Kinderfilms verloren.

Interview: Manfred Hobsch

 

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