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Ausgabe 120-4/2009

DER GLANZ DES REGENBOGENS

A SHINE OF RAINBOWS

Produktion: Sepia Films Ltd. / Octagon Films / World 2000 Entertainment; Kanada / Irland 2009 – Regie: Vic Sarin – Buch: Vic Sarin, Dennis Foon, Catherine Spear, nach einem Roman von Lillian Beckwith – Kamera: Vic Sarin – Schnitt: Alison Grace – Musik: Keith Power – Darsteller: Connie Nielsen (Maire), Aidan Quinn (Alec), John Bell (Tomás), Ian McElhinney (Vater Doyle u. a. – Länge: 104 Min. – Farbe – Weltvertrieb: E 1 Entertainment International, Toronto, Kanada, Tel. +14166462400, e-mail: dsowter@elent.com – Altersempfehlung: ab 8 J.

Tomás, ein achtjähriger Waisenjunge, wird von einer reizenden Frau adoptiert, die ihn mitnimmt auf ihre Insel vor der Küste Irlands. Dort holt sie ihr Mann erwartungsvoll vom Bus ab, aber die Enttäuschung über den schüchternen Jungen ist ihm auf Anhieb ins Gesicht geschrieben. Und seine Vorbehalte scheinen sich in der nächsten Zeit nur zu bestätigen: Tomás stottert und ist äußerst reserviert seinem neuen Vater gegenüber. Zu Maire jedoch, die er bald liebevoll Mama nennt, entwickelt sich ein inniges, emotionales Verhältnis, das dem Jungen hilft, endlich aus seiner psychischen Isolation herauszufinden. Sie entdecken zusammen die Wunder der Natur und erkunden gemeinsam die Schönheiten der Insel. Dazu gehört auch, dass sie sich dem auf der Insel regelmäßig erscheinenden Licht- und Farbenspiel des Regenbogens mit Staunen und Bewunderung hingeben. Dieser Regenbogen webt ein ganz spezielles Band um ihre neue Familie. Dann entdeckt Tomás ein kleines Seehundbaby, Waise wie er, um das er sich von nun an verantwortungsvoll kümmert. Aber die Welt bleibt nicht so heil, wie Tomás es verdient hätte: Seine gerade gefundene Mutter stirbt an einer offensichtlich schon länger hingeschleppten Krankheit. Tomás ist mit seinem Adoptivvater allein, der bisher noch nicht einmal die Adoptions-Papiere unterzeichnet hat. Es liegt nun an dem Jungen und dessen unerschütterlichen Glauben an das Gute, den Witwer vor der totalen Depression zu bewahren. Wir müssen uns jedoch nie Sorgen um den kleinen Waisenjungen machen, so traurig und dramatisch die Ereignisse nach dem Tod der Mutter zunächst auch sind, ist er in einer Gemeinschaft aus Nachbarschaft und Freunden mittlerweile gut aufgehoben und behütet. Sie begleiten ihn und geben ihm ein Zuhause, wenn es mal wieder zu schwierig wird mit dem trauernden Adoptivvater.

"Der Glanz des Regenbogens" setzt mit wunderbaren Bildern und fantastischen Landschaftsaufnahmen auf die Stärke der Bilder. Auch wenn sie manchmal zu märchenhaft inszeniert sind, beispielsweise im Schimmern und Glimmern des Regenbogens, wird es nie wirklich kitschig. Der Regenbogen als Imagination der Liebe, die Maire und Tomás zusammengebracht hat und gleichzeitig schon als Vorwegnahme des möglichen tragischen Endes der Mutter – die schillernden Farben als nicht greifbare flüchtige Himmelserscheinung und Todesahnung. Die Landschaft ist dagegen karg und mit einem ständigen Wind wirkt sie zuweilen unwirtlich und spröde. Vor diesem Setting spielt sich eine warmherzige, mitunter von der Musik zu deutlich unterstrichene, Geschichte eines Jungen ab, der trotz Widerstände seinen Weg findet und schließlich auch seinen Vater dazu bringt, ihn ins Herz zu schließen.

Katrin Hoffmann

 

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Ausgabe 120-4/2009

 

Inhalt der Print-Ausgabe 120-4/2009|

Filmbesprechungen

BABAK| DER BALKON| BEIM LEBEN MEINER SCHWESTER| CARLITOS GROSSER TRAUM| DEFAMATION| GANGS| DER GLANZ DES REGENBOGENS| HARRY POTTER UND DER HALBBLUTPRINZ| ICE AGE 3 – DIE DINOSAURIER SIND LOS| KLEINE TRICKS| DIE KLEINEN BANKRÄUBER| KUDDELMUDDEL BEI PETTERSSON & FINDUS| LAURAS STERN UND DER GEHEIMNISVOLLE DRACHE NIAN| DIE MAGIE DES WASSERS| MANJADIKURU| MORRISON| NIKO, EIN RENTIER HEBT AB| EIN TEIL VON MIR| TORTUGA – DIE UNGLAUBLICHE REISE DER MEERESSCHILDKRÖTE| WELTSTADT| WICKIE UND DIE STARKEN MÄNNER| WÜSTENBLUME|

Interviews

Ballentyne, Armagan und Briar Grace-Smith - "Die Landschaft legt ihre Arme um die Personen."| Çakmak, Hamdiye - Interview mit Hamdiye Çakmak, Projektkoordinatorin der "Stadteilmütter" in Augsburg, von Lutz Gräfe| Nebe, André F. - "Wir haben es so gemacht und es ging"| Zvirbulis, Armands - "Der Produzent hat mir vertraut"|

Hintergrundartikel

"Ehrenschlingel 2009"|


KJK-Ausgabe 120/2009

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