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Ausgabe 83-3/2000

ELMO IM GRUMMELLAND

ELMO IN GROUCHLAND

Produktion: Children's Television Workshop; USA 1998 – Regie: Gary Halvorson – Buch: Mitchell Kriegman, Joseph Mazzarino – Kamera: Alan Caso – Produktionsdesign: Alan Cassie – Schnitt: Alan Baumgarten – Musik: John Debney – Darsteller/Muppetspieler: Kevin Clash (Elmo), Mandy Patinkin (Raffky), Vanessa Williams (Königin des Mülls) u.v.a. – Länge: 73 Min. – Farbe – FSK: o. A. – Verleih: Columbia TriStar (35mm) – Alterseignung: ab 5 J.

Nachdem sich die Muppets schon mehrfach in teilweise ausgesprochen gelungenen, Genre-parodistischen Spielfilmen auf die große Leinwand gewagt haben, folgen ihnen jetzt ihre Verwandten aus der Sesamstraße in einem Film für die ganz kleinen Kinogänger.

"Elmo im Grummelland" erzählt die Odyssee des Sesamstraßen-Juniors Elmo, dem eines Tages seine heiß geliebte Schmusedecke Kuschli abhanden kommt – und ausgerechnet in die Tonne des Müllmonsters Oskar fällt. Als Elmo der frisch gewaschenen Trostspenderin hinterher steigt, stellt er fest, dass sich unter Oskars Tonne nicht nur eine große Wohnung verbirgt, sondern auch das Tor zu einer anderen Welt. Das Grummelland ist eine Gegend, in der Freundlichkeit strafbar ist und das Gesetz es verbietet, sich gegenseitig zu helfen. Als Raffky, der raffgierige Tyrann, Kuschli an sich bringt, muss Elmo also seinen ganzen Mut aufbringen, um sie zurückzugewinnen. Natürlich sind ihm seine Freunde aus der Sesamstraße längst gefolgt ...

Wie zuvor schon andere Kinoadaptionen erfolgreicher TV-Serien, die im kleinformatigen Original nur aus minutenlangen Episoden mit starken Pointen bestehen (z. B. "Rugrats"), krankt auch "Elmo" daran, dass der Spannungsbogen hier viel zu lang gerät und der Film mit Songs weiter künstlich aufgeblasen wird. Wo in der Original-Serie die pädagogisch wertvollen Botschaften der Sketche mit einem guten Schuss Humor gewürzt sind, glänzen sie hier nur durch naive Harmlosigkeit. Ein Stoff also, der wirklich nur noch die Aufmerksamkeit von Teletubby-trainierten Vorschulkindern fesseln dürfte und ihren erwachsenen Begleitern das zweifelhafte Vergnügen beschert, beim Wiedersehen mit den gealterten Gesichtern von Sesamstraßen-Charakteren wie Bob, den es in der deutschen Serie ja schon lange nicht mehr gibt, erkennen zu müssen, dass die Zeit nicht stehen geblieben ist.

Bärbel Schnell

 

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Ausgabe 83-3/2000

 

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