Zum Inhalt springen

Ausgabe 131-3/2012

Unsere Erinnerung an Helmut Dziuba .,.

(Hintergrund zum Film Es gibt nichts Berührenderes als Einfachheit)

... reicht zurück in das Jahr 1985, als er zum ersten Mal auf Einladung von Kinderkino München e.V. zum "Festival des DDR-Kinderfilms" kam, das wir mit Unterstützung der Landeshauptstadt München im Kinderkino Olympiadorf, im Kulturzentrum Gasteig und im Filmmuseum veranstalteten. Im Rahmen dieses Länderfilmfestivals (die Vorstellung von Ländern mit einer beispielhaften Kinderfilmproduktion hatten wir 1982 mit der Tschechoslowakei begonnen, gefolgt von Schweden, Dänemark und dann die DDR) zeigten wir "Sabine Kleist, 7 Jahre", und Helmut Dziuba reiste in einer kleinen Delegation an, zusammen mit dem Regisseur Heiner Carow, der Autorin Christa Kozik und Friedemann Spangenberg von der Hauptverwaltung Film. Es waren intensive Tage in einem heißen Sommer und wir wussten sofort, dass dies nicht der einzige Besuch sein konnte.

Zwei Jahre später, 1987, widmeten wir beim 5. Kinderfilmfest / Filmfest München Helmut Dziuba eine Werkschau mit den Filmen "Rotschlipse", "Als Unku Edes Freundin war", "Sabine Kleist" und "Jan auf der Zille", die er im Kino begleitete. Wir erinnern uns an Filmgespräche, die niemanden unbeteiligt ließen. Er hatte die Fähigkeit, seinen Inszenierungsstil, seine Vorstellungen, z.B. von einer Szene, ganz plastisch und mit poetischen Worten zu beschreiben, genauso wie er seine Haltung zu gesellschaftlichen Fragen deutlich machte, in einer ernst- und glaubhaften Weise. Helmut Dziuba gewann auch sofort die Sympathie von Eberhard Hauff, dem seinerzeitigen Filmfest-Leiter. Die Anerkennung von Dziubas Filmschaffen drückte sich 1991 in der Verleihung des Bayerischen Filmpreises für "Jana und Jan" aus – eine mutige Entscheidung in der sich überstürzenden Wendezeit, die auch mit Hauffs souveräner Haltung zu tun hat.

Unsere letzte Begegnung mit Helmut Dziuba im Kinderkino München fand ein Jahr vor seinem unfassbaren Tod statt, bei einem Filmseminar für Multiplikatoren zum Thema "Wirklichkeit durchschaubar machen". Hier erinnern wir uns besonders an die Diskussion mit einer Hauptschulklasse zu "Jan auf der Zille" – und an die verblüffend einfache Methode, die Kinder auf den Film einzustimmen, neugierig – und aufmerksam – zu machen, indem der Regisseur in seiner kurzen Einführung sagte: "Hört genau hin, es wird im Film alles nur einmal gesagt!"
Helmut Dziuba war Ehrenmitglied im Kinderkino München e.V. Mit ihm verband uns eine persönliche Freundschaft. Sein Tod ist ein großer Verlust.

Christel und Hans Strobel

 

Permalink für Verlinkungen zu dieser Seite Dauerhafter, direkter Link zu diesem Beitrag


Ausgabe 50-3/2012

 

Filmbesprechungen

DIE ABENTEUER VON PICO UND COLUMBUS| ELEFANT IM KRANKENHAUS| ES WAREN EINMAL SIEBEN SIMEONS| EIN FALL FÜR TKKG "DRACHENAUGE"| GUDRUN| HOOK| JANA UND JAN| KALLE STROPP UND DER FROSCH BOLL IN SCHWINDELNDER HÖHE| DIE MITTE DER WELT – CHAUPI MUNDI| MØV UND FUNDER| OLIVER UND OLIVIA – ZWEI FRECHE SPATZEN| DER SHIMANTO-FLUSS| DAS SOMMERALBUM| SPRACHE DER VÖGEL| STAR TREK VI – DAS UNENTDECKTE LAND| DAS TASCHENMESSER| DER TROMMLER VOM FLAMMENBERG|

Interviews

Geissendörfer, Hans W. - "Das Kino ist eine phantastische Faszination"| Hattop. Karola - "Der Elefant ist ja ein Symbol"| Hoffmann, Joy - Erster Kinospielfilm aus Luxemburg| Svardal, Renate - CIFEJ öffnet sich für neue Mitglieder| Wessel, Kai - "Dieses Sommer-Sonne-Wind-Urlaub-Gefühl überspringen lassen"|


KJK-Ausgabe 131/2012

PDF-Download Originalausgabe (PDF)

 

Anzeigen:

Einzelne Ausgaben:

Filmtitel nach Alphabet:

Zusatzmaterialien:

Volltext-Suche:

 

 


Sonderausgaben bestellen!