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Ausgabe 123-3/2010

"Die Welt ist ja kein Museum, sie verändert sich andauernd"

Gespräch mit den Autoren und Regisseuren nenzisch-russischer beziehungsweise finnischer Abkunft Anastasia Lapsui und Markku Lehmuskallio ("Sukunsa Vilmeinen" / "Die Letzte ihrer Familie")

(Interview zum Film DIE LETZTE IHRER FAMILIE)

KJK: Auf Ihren Erfahrungen beruht der dokumentarisch gedrehte Spielfilm über das neunjährige Mädchen aus dem Nomadenvolk der Nenzen, das in den 1960er-Jahren von einem Tag auf den anderen im Rahmen der von der Sowjetunion betriebenen Russifizierung aus der sibirischen Tundra in ein russisches Internat gebracht wurde. Sind Sie damals auch geflohen?
Anastasia Lapsui: "Oh, ja, ich bin viele Male abgehauen und durch den Schnee nach Hause gewandert, wobei ich mich an den Sternen orientiert habe. Die selbstgestellte Aufgabe der Sowjetunion war es ja, allen Völkern in ihrem Einfluss-Bereich das Schreiben beizubringen. Das bedeutete, dass die Kinder der Nomadenvölker und eben auch die Nenzen in die sowjetische Schule mussten, ob sie wollten oder nicht. Die Nenzen sind kein schreibendes Volk, alles wird mündlich festgehalten, und damals gab es keine Nomaden-Schulen, auch heute noch nicht. Aber in der Sowjetunion gab es ein Gesetz, nach dem die Schulpflicht für alle galt und so kam ich mit neun Jahren aus der Jurte weg ins Internat. Als erstes wurde ich dort ausgezogen und unter meinem Ledermantel war nichts, kein Kleid, kein Hemd. Ich musste nun eine andere Kleidung tragen, eine andere Sprache lernen. Ich verstand nicht, wozu wir diese Buchstaben und Zahlen brauchten, wenn wir uns doch an den Sternen orientieren und Mengen zum Beispiel mit Fischen berechneten? Und dann: Das andere Essen – das war für mich so fürchterlich, dass ich kurz nach Eintritt in die Schule erblindete. Da spielte sicher auch mein innerer Protest mit. Mir fehlten die Rentiere, die Tundra, die Sterne und ich sah nicht ein, warum ich mich an diese völlig andere Lebensweise gewöhnen sollte. Es war wirklich sehr, sehr schwer. Mein Vater ist dann in die Schule gekommen und hat geschimpft: ‘Ich habe Ihnen ein gesundes Kind gebracht und nun ist das Mädchen blind!’ Er hat mich sofort mit nach Hause genommen und dort in der Tundra bin ich bei meiner Mutter und mithilfe meiner Verwandten und den vielen Schamanen, die für mich gesungen und die Trommel gerührt haben, wieder gesundet. Und mit einem Mal konnte ich auch wieder sehen. Aber wissen Sie, was das Allerschlimmste war? Wir Nenzen mussten unseren Namen abgeben. Die wurden einfach ausgetauscht."
Markku Lehmuskallio: "So wurde aus Nekotchako Anastasia, weil die Lehrer die Namen der Tundra-Menschen nicht aussprechen konnten. Diese bekamen von der Sowjetunion ja auch Pässe und da hießen die Frauen dann entweder Maria oder Anna, und weil sie nicht wussten, wann sie geboren waren, gaben sie ihnen auch neue Geburtsdaten. Das passiert überall. Wo die Mehrheit bestimmt, hat die Minderheit sich anzupassen. Sie versuchen immer, alle in einer Nation gleich zu machen – und das ist Rassismus."
Anastasia Lapsui: "Dabei wissen es eigentlich alle: Wenn man seinen Namen wechselt, ändert man auch sein Leben, im schlimmsten Fall stirbt man daran. Das war schon ein einschneidendes Erlebnis für mich, ein richtiger Schock, den wir auch in ‘Sieben Lieder aus der Tundra’, unserem dokumentarischen Spielfilm von 2000, verarbeitet haben. Der Film wurde während der diesjährigen Berlinale übrigens in der Retrospektive des Forums gezeigt."

Umso weniger verstehe ich, dass die alte Neko in Ihrem neuen Film, der hier in der Berlinale-Sektion Generation seine Premiere hatte, so positiv auf ihr Leben zurückblickt. Man nimmt ihr die Identität, ihre Kultur, die Lieder der Schamanen – und im Rückblick findet sie alles gut.
A.L.: "Sie hat diesem Leben nur Gutes abgewonnen. Die Sowjetunion hat sie mit guten Absichten an die Hand genommen und ihr Bildung vermittelt. Nadja – das ist ihr neuer Name und bedeutet Hoffnung – ist mit Recht stolz darauf, dass sie alle Erwartungen, die mit diesem Namen verbunden sind, erfüllt hat. Sie hat die Erwartungen der Lehrer erfüllt, die Sprache gelernt, ist Lehrerin geworden, hat das ganze Land gesehen – und sie hat auch die Erwartungen der Großmutter erfüllt, indem sie eine gute Ehefrau geworden ist. Nur die Erwartungen ihres Großvaters hat sie nicht erfüllt. Der wollte ja, dass sie eine Schamanin würde, aber im Traum singt sie noch die schamanischen Lieder. Insofern sind sie in ihrem Herzen geblieben, in der Realität aber muss sie andere Lieder singen."

Ja, das Lied der Pioniere. Also, ich finde grausam, was da mit dem Mädchen passiert. Nach dieser Geschichte will man eigentlich nicht hören, dass alles gut war. Daher wirken ihre auch durch die Sowjetpropaganda mitgeprägten Äußerungen am Ende des Films auf mich wie eine Provokation.

M.L.: "Wir wollten ein Ende, das die Zuschauer darüber nachdenken lässt, ob es nun gut oder nicht gut für sie war. Ich meine, die Nenzen sind meines Wissens die einzigen, die ihre Kultur bewahren – das heißt, dass die Macht der Sowjetunion nicht sehr viel verändert hat. Die alte Frau ist fast die einzige, die in Wirklichkeit in einem kleinen Dorf Lehrerin geworden ist. Aber die, die nach der Schule wieder in die Tundra gegangen sind, führen das gleiche Leben wie ihre Vorfahren. Man weiß natürlich nicht, wann dieses Rentier-Leben ein Ende hat. Die Welt ist ja kein Museum, sie verändert sich andauernd."
A.L.: "Man kann die Zeit nicht zurückdrehen. Früher sammelten die Russen die Kinder ein und brachten sie ins Internat, heute nicht. Aber wenn man die russische oder die Hauptsprache des Landes nicht lernt, schließt man sich irgendwie selbst aus. Und wenn sich an dem Status der Nenzen, an ihrem Leben etwas ändert, kommen die Probleme und sie haben dann nichts. Wenn ich in der Tundra geblieben wäre, würde ich vielleicht immer noch in der Jurte leben, hätte vielleicht zehn oder fünfzehn Kinder, aber ich kann nicht sagen, ob ich dann genauso glücklich geworden wäre wie ich jetzt bin. Als Markku und ich uns vor 20 Jahren begegnet sind, gab es in der Tundra als einziges Transportmittel nur Rentier-Schlitten, mittlerweile gibt es dort auch Schneemobile. Es ist schwer zu sagen, ob das nun gut ist oder schlecht, auf jeden Fall ändert sich die Welt am laufenden Band, und jetzt verändert sich noch mal alles, weil es in der Tundra Öl und Gas gibt, das gefördert werden soll. Und wenn die Nenzen ihre Kultur pur behalten wollen, müssen sie auf alles verzichten – auch auf die Lampen etc. Nein, unter den Umständen, unter denen wir leben, kann es nur ein Ziel geben: Dass wir alle uns an einen Tisch setzen und miteinander sprechen, einander verstehen. Mein Wunsch ist es, dass ich mit dem, was ich sage, eben nicht nur bei den Nenzen gehört werde, sondern auf der ganzen Welt – und dass wir lernen, uns gegenseitig zuzuhören. Dann können vielleicht auch das Leben und die Kultur der Nenzen erhalten bleiben."

Das ist schon die Botschaft dieses Films. Denn während man über die Frau und deren Leben nachdenkt, sucht man natürlich auch selbst nach Lösungen. Wie ist es bei Ihnen selbst weitergegangen?

A.L.: "Nach etwa zwei Jahren musste ich wieder ins Internat. Das war meine dritte Lebensperiode. Da war ich aber schon ein anderer Mensch und wusste, dass ich es gut machen müsste, und ich wollte dann auch alles gut machen. Ich wollte überall die Beste sein, in der Sprache, in der Schule, Und ich wurde so gut, dass ich anfing, Texte für die Schul-Zeitung zu schreiben. Damit fing mein viertes Leben an: Ich habe Abitur gemacht, habe in Salechard, dem früheren Obdorsk, der Hauptstadt des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen studiert. Ich war inzwischen eine richtige Russin geworden und wollte selbst Grundschullehrerin werden. Aber schon während des Studiums fing ich an, für einen Radiosender kleine Berichte zu verfassen und wurde schließlich Rundfunk-Korrespondentin. Mein erklärtes Ziel war es, die Sprache der Nenzen im Radio gleichberechtigt neben dem Russischen zu bringen, was mir gelang. Am Ende war ich dort die erste professionelle Radio-Journalistin und habe das 26 Jahre gemacht. 1989 dann hat sich von einem Tag auf den anderen alles noch mal geändert. Ich habe Mirkku getroffen, ging mit ihm nach Helsinki ins kapitalistische Finnland, und wollte am liebsten die ganze Welt dazu bringen, Russisch zu lernen. Aber es kam anders und die Welt zwang mich, Englisch zu sprechen. Mit meinen 66 Jahren habe ich so viele verschiedene Leben gelebt und dabei eine Zeitspanne von der Eiszeit bis heute in einem rasenden Tempo durchlaufen – von der Steinzeit, wo die Menschen mit den Rentieren leben und ihr Essen selbst erjagen, bis heute, wo ich die Premiere unseres neuen Films auf der Berlinale erlebe."

Sind Sie eigentlich auch die "Letzte Ihrer Familie"?
A.L.: "Nein, ich habe noch zwei Brüder und einer lebt noch genauso in der Tundra wie es in dem Film gezeigt wird. Er ist 75 Jahre alt und lebt vom Fischen, im Winter wie im Sommer. Mein anderer Bruder lebt im Dorf mit fünf Kindern, er ist auch schon pensioniert. Meine Schwester ist eine ganz kluge, schöne Frau, Abgeordnete in der gesetzgebenden Versammlung im Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen, aber der Liebste ist mein Sohn. Er wohnt in Salechard, hat drei Söhne, und arbeitet als Fahrer für weite Strecken – er hat spezielle Geländewagen, mit denen man überall hin durch die ganze Tundra kommt. Sein Vater ist ein Russe. Für ihn sollte eine Frau zu Hause sein, das Haus schön machen, sich selbst schön zurechtmachen, Ringe tragen. Er war es irgendwann leid mit einer so unorganisierten Frau wie mir. Nein, ich war es nicht leid, er ist ein guter Mensch, und damit der gute Mensch sein Leben so leben kann wie er will, muss man ihn auch lassen. Dafür aber kam dann ein Mensch, der mich gepackt und in die Tasche gesteckt und überall mit hingenommen hat, mit dem ich mich spätabends noch über unsere Filme unterhalten kann, der morgens aufsteht und Frühstück macht, während ich eher eine Langschläferin bin, und der dann ein so interessantes Thema anfängt, dass ich Lust habe, aufzustehen."

Und wie war das bei Ihnen, Markku?
M.L.: "Ich habe auch Kinder, eine Tochter und einen Sohn. Der Junge ist unser Kameramann, die Tochter arbeitet jetzt in einem Altersheim. Meine Mutter war eine Bauerntochter; mein Vater Kapitän. Mein erster Beruf war Forst-Techniker. Da musste ich Bäume von den Bauern kaufen, die das Holzunternehmen, für das ich arbeitete, dann fällte. Hatte ich den Wald früher als ein großes Zuhause empfunden, in dem großer Frieden herrschte, änderte sich das radikal, als ich für diese Organisation tätig war. Ich mochte das dann nicht mehr und bin so zum Filmemachen gekommen. Obwohl ich keinerlei Ausbildung dafür hatte, drehte ich 1966 meinen ersten Film – er handelte wie alle meine ersten Filme vom Wald. Allmählich wurde ich tatsächlich ein professioneller Filmemacher. Mein erster Film, der auf der Berlinale gezeigt wurde, war hier 1980 im Wettbewerb ‘Ravendance’ (Rabentanz). Darin ging es um das Leben der Natur und wie Menschen aus der Zivilisation dort alles zerstören. Der Film bekam damals einen Preis der Jury und der Katholischen Kirche. ‘Sukunsa Viiemeinen’ ist übrigens schon der siebte Film, der auf der Berlinale gezeigt wird – vor Anastasia habe ich zwei Filme hier gehabt, mit Anastasia fünf. Zuerst einen Film über eine Familie, die im sibirischen Wald lebt. Der zweite war ‘Seven Songs from Tundra’. Dem folgte der Dokumentarfilm ‘Mothers of Life’, auch aus der Tundra der Nenzen, und dann gab es zwei Spielfilme ‘Bride’ und ‘Seven Heavens’, wiederum eine Geschichte über Anastasias Kindheit. Wir drehten immer mit sehr wenig Geld – und das ist der Grund, warum nicht so viele sich diesen Film ansehen."

Ich glaube aber, dass das Interesse daran wächst.
M.L.: "Oh ja, ja. Alle unsere Filme sind ja so, dass wir den Leuten folgen, die noch so leben können – in gewisser Weise sind das border people, ein Schritt weiter und sie können ihr Leben nicht mehr so führen. Ich habe einen Dokumentarfilm gemacht, der hat mich sieben Jahre in Anspruch genommen. Darin folgte ich den Leuten, die in der Tundra leben, von Kanada über Grönland und in den nördlichen Teil Skandinaviens. Dann bekam ich ein Problem, weil ich auch in die Sowjetunion wollte: Das war damals noch eine ‘closed area’, aber als 1989 die Öffnung kam, ging ich zuerst nach Archangelsk und danach nach Chukotka, sehr weit im Osten – einen Schritt weiter und man ist im Westen – und zuletzt auf diese Halbinsel, auf der Anastasia lebte. Anastasia war meine lokale Führerin – damals arbeitete sie noch beim Radio. Ja, und während ich durch diese polare Landschaft gereist bin, habe ich entdeckt, dass die Nenzen die ersten waren, die ihr Bewusstsein, ihre Identität bewahrt hatten. Die Nenzen haben mich so beeindruckt, dass ich noch einen Dokumentarfilm auf den Spuren einer Familie machen wollte und schon alles dafür verabredet habe. Ja und so kam ich nach einem Jahr wieder dorthin und Anastasia war auch wieder dabei, diesmal als Sound Ingenieur. Das war dann unser erster gemeinsamer Film."

Und der "Beginn einer wundervollen Freundschaft".
A.L.(lacht): "Ja, er hat sich erst alle Frauen des Nordens angeschaut und am Ende ist er bei mir geblieben."

War von Anfang an klar, dass Anastasie die streitbare Großmutter spielt?
M.L.: "Ja, aber nicht, dass sie auch zur Schamanin wurde. Ursprünglich hatte Anastasia die Szene, in der der Schamane trommeln musste, also diese drumming ceremony, ganz anders geschrieben. Da ging es um eine Beschwörung eines Gottes im Himmel und der Unterwelt – aber die Nenzen lehnten das ab, weil es zu gefährlich sei, und dann haben wir das abgemildert."
A.L.: "Für die Rolle des Alten, der da trommeln sollte, war schon jemand vorgesehen, der aber dann doch nicht wollte. Der hat dann einen Freund gefragt, der zwar zugesagt hat, aber vor der Kamera Skrupel bekam. Er klagte, er habe Kinder und es sei eben doch eine Sünde, wenn er das mache. Und da hat Markku kurzerhand gesagt: ‘Los, setz dich hin, du machst das jetzt!’ Und so habe ich, weil ich die Szene unbedingt haben wollte, ohne jede Probe, ohne jede Übung drauf los getrommelt und wurde so doch noch zur Schamanin!"

Wo haben Sie Ihre Schauspieler gefunden?
M.L.: "Es sind alles Nenzen und Laien. Aber wir kennen sie schon sehr lange, vor allem Anastasia natürlich. Während sie die Geschichte geschrieben hat, haben wir auch schon über die Besetzung nachgedacht. Die alte Neko, also die Lehrerin Nadeschda, war von Anfang an klar. Mit den Kindern, die wir nicht so gut kannten wie die alten Leute, war es natürlich schwieriger. Sie haben wir in den Internaten einiger Dörfer gefunden."

Mussten die Kinder genau das sagen, was im Drehbuch stand?
M.L.: "Ja. Aber wir machten sorgfältige Proben, damit sie genau wussten, was sie sagen sollten und die Worte aus dem Script ganz natürlich benutzen konnten. Aber da Anastasia die alte, echte Sprache der Nomaden spricht und die moderne von heute viel einfacher ist, gab es manchmal Verständnis-Probleme. Denn heute gibt es in den Dörfern Fernsehen und das verändert die Sprache natürlich, sie verkümmert. Und untereinander sprechen die Kinder russisch. Heute empfangen sie das Fernseh-Programm über Generatoren, mit denen sie Elektrizität erzeugen, sogar in einigen Zelten – und ich glaube, dass das Fernsehen für sie am gefährlichsten ist, weil es ein Fenster in eine Welt darstellt, die sie nicht verstehen. Sie folgen dem bedingungslos und denken, das Leben müsse so sein wie im Fernsehen."

Was hat es eigentlich mit dem roten Traum auf sich, der Neko zur Flucht aus der Schule veranlasst?
A.L.: "Wir beide haben eine unterschiedliche Vorstellung von einem roten Traum. Für die Nenzen besteht der rote Traum aus Beeren und zeigt eine Veränderung des Schicksals an, bedeutet eventuell auch Krankheit. Und wenn keine Leute im Traum vorkommen, ist es ein gutes Zeichen, dann wird nichts Schlechtes passieren. Wenn aber andere Menschen in dem Traum vorkommen, heißt das, sie können dem Mädchen von den roten Beeren zu essen bringen und das kann sehr schlimm ausgehen, man kann sogar sterben. Wenn man wiederum keinen roten Traum hat, bedeutet es, dass keine Veränderung im Leben stattfinden wird. Aber diese Bedeutung kennen und verstehen nur die Nenzen."
M.L.: "Ich habe lange Zeit darüber nachgedacht, wie wir den roten Traum sichtbar machen könnten. Zuerst haben wir an rote Beeren gedacht, aber das war schwer zu realisieren, und so sind wir auf die Fahnen gekommen und haben nicht weniger als 10.000 chinesische Fahnen in die Tundra gesteckt – denn der rote Traum hat für mich auch eine politische Bedeutung. Als Anastasia ihn in das Script einfügte, war das für mich erst mal ein politisches Symbol für Totalitarismus."
A.L: "Manchmal gehe ich davon aus, dass die Vorstellungen meiner schamanistischen Welt jedermann bekannt sind. Mirkku macht mich dann darauf aufmerksam, dass es nicht so ist. Aber die Idee mit den Flaggen hat mir eingeleuchtet. Ich wollte sogar noch Hammer und Sichel darauf drucken lassen, aber das wäre doch zu grob gewesen."

Mit Anastasia Lapsui und Markku Lehmuskallio sprach Uta Beth

 

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