Zum Inhalt springen

Ausgabe 122-2/2010

TEUFELSKICKER

Produktion: UFA Cinema / Phoenix Film / ZDF; Deutschland 2009 – Regie: Granz Henman – Buch: Christoph Silber und Granz Henman, nach einem Kinderbuch von Frauke Nahrgang – Kamera: Jörg Widmer – Schnitt: Jochen Retter – Musik: Reinhold Heil, Johnny Klimek – Darsteller: Henry Horn (Moritz), Diana Amft (Moritz' Mutter), Benno Fürmann (Moritz' Vater), Reiner Schöne (Opa Rudi), Armin Rohde (Herr Rothkirch), Catherine Flemming (Frau Rothkirch),  Dario Barbanti (Alex), Cosima Henman (Catrina), Yassine Gourar (Mehmet),  Kaan Aydogdu (Enes) u. a. – Länge: 102 Min. – Farbe – FSK: o. A. – Verleih: Universal – Altersempfehlung: ab 8 J.

Nachdem Joachim Massaneks "Wilde Kerle" vor zwei Jahren und nach fünf Abenteuern in ihren wohlverdienten Ruhestand entlassen wurden, ist der Weg nun frei für eine neue, eine andere Generation fußballverrückter Kids. Auch "Teufelskicker" basiert auf einer hierzulande millionenfach verkauften Buch- und Hörspielbestsellerreihe von Frauke Nahrgang. Im Zentrum der Story: Moritz, ein Fußballer wie er im Buche steht. Doch als seine Mutter seinen Vater mit einer anderen erwischt und sich von ihm trennt, muss er in eine andere Stadt ziehen und der einzige Fußballverein am Ort lässt ihn mächtig abblitzen. Also gründet Moritz kurzerhand ein eigenes Team: Mit Elfmeterspezialistin Catrina, dem coolen Rooftop-Jumper Alex sowie den Brüdern Mehmet und Enes nehmen es als die Teufelskicker locker mit jeder Street-Soccer-Gang, aber auch mit jeder Vereinsmannschaft auf. Dass Moritz' stets grummelnder Opa den Trainerposten übernimmt und seine Eltern am Rande des Fußballplatzes wieder zueinander finden, sind dabei angenehme Nebeneffekte. Hauptsache aber ist, dass man das anstehende Pokalturnier gewinnt.

Der Genre-erprobte Granz Henman ("Harte Jungs") baut seinen Film wie eine klassische Success-Story auf. Die Zeit zwischen den einzelnen Fußballspielen füllt er geschickt mit ein bisschen Drama, viel Action, vor allem aber mit jeder Menge (Slapstick-)Humor. Für den Spaß in einem Komödienabenteuer, das mit erfrischend zeitgemäßen Dialogen daherkommt, steht vor allem der kleine Enes, der selbsternannte Manager der Truppe, der um keinen kessen Spruch verlegen ist, ständig in der Nase popelt und es sogar zu einer gleichnamigen Infektionskrankheit bringt. Spektakulär wird es immer dann, wenn Alex und seine Rooftop-Gang sich Ninja-Kriegern gleich von Dach zu Dach beamen oder ein gigantisches Einkaufszentrum in eine Soccer-Fun-Arena umfunktioniert wird. Ein bisschen Öko-Problematik (überdimensionale Atomreaktoren ragen wie riesige Schatten über dem Fußballfeld) wird ebenso angerissen wie der Alltag von Scheidungskindern oder der Umgang mit einem tragischen Todesfall – doch dann drückt der Regisseur wieder voll auf die Entertainment-Tube, dem großen Finale entgegen. Ein weiteres Plus sind die klug gewählten Darsteller, sei es erfahrene wie Armin Rohde als hinterfotziger Immobilienhai oder der Nachwuchs wie die Jungs von der Kölner Teen-Band Apollo 3, die gemeinsam mit Bela B. auch den hörenswerten Score beigesteuert haben. Zu guter Letzt darf man sich auch noch auf lustige Cameos von Philipp Lahm und Lukas Podolski ("Vorbei ist erst, wenn der Schiri abpfeift") sowie einen originell animierten Abspann mit tanzendem Feuerball freuen.

Thomas Lassonczyk

 

Permalink für Verlinkungen zu dieser Seite Dauerhafter, direkter Link zu diesem Beitrag


Ausgabe 122-2/2010

 

Inhalt der Print-Ausgabe 122-2/2010|

Filmbesprechungen

13 SEMESTER| ALICE IM WUNDERLAND| BRAN NUE DAE| DAS CHAMÄLEON SCHLÄGT ZURÜCK| DOOMAN RIVER| ECHO DES REGENBOGENS| FRIEDENSSCHLAG – DAS JAHR DER ENTSCHEIDUNG| FRIENDSHIP| IEP!| KNORZEL| DIE LETZTE IHRER FAMILIE| MIN DÎT – DIE KINDER VON DIYARKABIR| PORTRAITS IN A SEA OF LIES| SAME SAME BUT DIFFERENT| SEBBE| SON OF BABYLON| TANZTRÄUME – JUGENDLICHE TANZEN "KONTAKTHOF" VON PINA BAUSCH| TEUFELSKICKER| UNSERE OZEANE|

Interviews

Bezar, Miraz - Kindheit in Diyarbakir heißt auch, mit Gewalt konfrontiert zu sein| Linsel, Anne und Rainer Hoffmann - Die Jugendlichen wussten, dass sie sich auf uns verlassen konnten| Lu, Zhang - Man kann den ganzen Film auch als Traum von Chang-ho sehen| Ziegenbalg, Oliver - Ich möchte, dass die Menschen so miteinander umgehen wie in meinen Filmen|

Filme in der Diskussion

ALAMAR|


KJK-Ausgabe 122/2010

PDF-Download Originalausgabe (PDF)

 

Anzeigen:

Einzelne Ausgaben:

Filmtitel nach Alphabet:

Zusatzmaterialien:

Volltext-Suche:

 

 


Sonderausgaben bestellen!