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Ausgabe 128-4/2011

ALS DER WEIHNACHTSMANN VOM HIMMEL FIEL

Produktion: Bavaria Filmverleih- und Produktions GmbH, in Koproduktion mit Wega Film, Dr. Wilfried Ackermann Filmproduktion, Kiddinx, ZDF; Deutschland 2011 – Regie: Oliver Dieckmann – Buch: Benjamin Biehn, Robin Getrost, Uschi Reich, nach dem gleichnamigen Roman von Cornelia Funke – Kamera: Alexander Fischerkoesen – Schnitt: Christian Nauheimer – Musik: Peter Wolf – Darsteller: Noah Kraus (Ben), Mercedes Jadea Diaz (Charlotte), Alexander Scheer (Niklas Julebukk), Jessica Schwarz (Bens Mutter), Fritz Karl (Bens Vater), Volker Lechtenbrink (Waldemar Wichteltod), Chris Tine Urspruch (Matilda), Charly Hübner (Emmanuel) u. a. – Länge: 95 Min. – Farbe – FSK: o. A. – Verleih: Constantin Film Verleih GmbH – Altersempfehlung: ab 6 J.

Es ist der Nachmittag des 12. Dezember. In der tief verschneiten Weihnachtswelt geht es alles andere als friedlich zu: Niklas Julebukk, der letzte echte Weihnachtsmann, wird von einem bösen Kerl namens Waldemar Wichteltod und martialischen Nussknackern verfolgt. In allerletzter Sekunde kann er durch ein Wolkenloch mit seinem nur von einem Rentier gezogenen Himmelsgefährt Richtung Erde entkommen. Da landet er nun am Rande eines kleinen verregneten Städtchens. Schulkinder entdecken den geheimnisvollen Wohnwagen, der von außen nichts verrät. Unter ihnen der kleine Ben, erst kürzlich zugezogen und ohne Freude und Freunde in der Schule. Er traut sich als einziger, an die Tür zu klopfen. Die anderen rennen davon. Ben wird vom Weihnachtsmann hereingebeten. Und schon eröffnet sich ihm eine Wunderwelt, die innen viel größer ist, als man von außen vermuten kann. Da tummeln sich freche Wichtel, basteln und werkeln die kleinen Engel Matilda und Emmanuel all die Geschenke, die sich die Kinder wünschen. Und nicht die Eltern! Das ist auch der Grund für die Verfolgung des Weihnachtsmanns, der nicht mehr ins Bild der heutigen Weihnachtswelt passt, wo schicke, am liebsten elektronische Konsumprodukte gestapelt und versandt werden, wo Weihnachtsmänner nur noch Hilfsdienste verrichten.

Ben ist fasziniert von dem Weihnachtsmärchen, das sich vor seinen Augen abspielt. Am nächsten Tag geht er wieder zu Niklas Julebukk, da sitzt zu seiner Überraschung Charlotte, das Nachbarskind, das zu Ben alles andere als nett war. Doch bald werden die Kinder unzertrennliche Freunde, begleitet vom Hund Wutz. Von nun an schauen sie so oft es geht bei Niklas Julebukk vorbei. Als Ben zu Hause davon erzählt, lächeln Mutter und Vater nachsichtig und sind lediglich darüber erstaunt, dass ihr Sohn noch immer an den Weihnachtsmann glaubt. Sie haben andere Sorgen, seit der Vater seine Arbeit verloren und die Mutter ihr eigenes Schokoladengeschäft eröffnet hat. Als Charlotte und Ben in der Schule vom echten Weihnachtsmann erzählen, werden sie nur verspottet. Sie bitten den Weihnachtsmann, es schneien zu lassen, sozusagen als Beweis seiner Existenz und schließen darüber eine Wette ab. Da staunen am nächsten Morgen nicht nur die Mitschüler, sondern die ganze Stadt über das nachts gefallene Weiß, das kein Wetterbericht vorhersagen konnte. Währenddessen hat Wichteltod den letzten echten Weihnachtsmann aufgespürt und macht sich daran, ihn endgültig zu vernichten, wie alle anderen abtrünnigen Weihnachtsmänner zuvor. Es kommt erneut zu dramatischen Verfolgungsszenen im Himmel und auf Erden. Doch mit Hilfe von Ben, Charlotte und Wutz kann Niklas Julebukk gerettet werden – und damit auch das Weihnachtsfest für dieses Jahr und für alle Zeiten.

Regisseur Oliver Dieckmann hat nach dem Roman von Cornelia Funke die Geschichte des letzten echten Weihnachtsmanns, der vom Himmel fiel, für die Leinwand adaptiert. Im Grunde eine ziemlich idealistische Story, die davon ausgeht, dass es immer die Eltern sind, die für ihre Kinder beim Weihnachtsmann Computer und Spielzeugkonsolen bestellen, während sich die Kinder Holzschlitten und anderes pädagogisch wertvolles Spielzeug wünschen. Schön wär’s.

Herausgekommen ist ein Film zwischen Fantasie und Wirklichkeit, ein modernes Märchen mit vielen Spezialeffekten, die aufregend und auch ein bisschen Furcht einflößend sind. Es beginnt ziemlich "krachert", doch dann wird es friedlich und vorweihnachtlich in der kleinen Stadt. Die Sorgen und Konflikte in Bens und Charlottes Zuhause werden kindgerecht vermittelt. So verbirgt sich zum Beispiel hinter Charlottes Garstigkeit die Traurigkeit über den fernen Vater. Aber alles wird gut, dank Niklas Julebukk, gespielt von Alexander Scheer, ein hinreißender Weihnachtsmann, jung, lässig-nachlässig und voller Menschenliebe. Er ist der Star des Films. Die Kinderdarsteller machen ihre Sache redlich und gut, die erwachsenen Schauspieler sind mit Freude bei der Arbeit.

Produzentin Uschi Reich setzt mit diesem Kinderfilm die fruchtbare Zusammenarbeit mit Cornelia Funke fort, die mit der Verfilmung der erfolgreichen Jugendromane über die Mädchenband "Die wilden Hühner" begann. "Den Kern der Geschichte haben wir nicht angetastet, aber die Nebenhandlungen ein wenig variiert", so der Regisseur  Oliver Dieckmann. Neben den Familiensituationen von Charlotte und Ben wurden die abtrünnigen Weihnachtsmänner nicht in Schokoladennikoläuse verwandelt, sondern in Eisfiguren. Uschi Reich: "Das finde ich stärker. Ich dachte auch immer, die Kinder könnten danach womöglich nicht mehr unbeschwert in einen Schoko-Nikolaus beißen. Das hätte mir für sie leid getan! Gerade an Weihnachten!" – Dafür mussten die Nussknacker dran glauben, die mit hölzernem Gang und riesigem Gebiss für Angst und Schrecken sorgen.

Gudrun Lukasz-Aden

 

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