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Ausgabe 137-1/2014

AM HIMMEL DER TAG

Bild: AM HIMMEL DER TAG
© Kinostar Filmverleih GmbH

Produktion: ALINFilmproduktion / Osiris Media GmbH / HFF "Konrad Wolf" / RBB; Deutschland 2012 – Regie: Pola Beck – Buch: Burkhardt Wunderlich – Kamera: Juan Sarmiento Grisales – Schnitt: David J. Rauschning – Musik: Ninca Leece – Darsteller: Aylin Tezel (Lara), Henrike von Kuick (Nora), Tómas Lemarquis (Elvar), Godehard Giese (Martin), Marion Mitterhammer (Laras Mutter), Lutz Blochberger (Laras Vater), Eddie Irie (Torben) u. a. – Länge: 89 Min. – Farbe – Kontakt: ALINFilmproduktion, Herderstraße 10, 10625 Berlin, Tel.: 030-308 824 95, E-Mail: mail@alin-film.de – Altersempfehlung: ab 16 J.

Hessischer Filmpreis für den besten Spielfilm, beim Zürich Film Festival 2012 Goldenes Auge für den besten deutschsprachigen Spielfilm, bei Sehsüchte 2013 Preis für die beste Kameraarbeit und für das beste Schauspiel, bei den Hofer Filmtagen 2012 Förderpreis Neues Deutsches Kino für den besten Schnitt und die beste Kamera, Förderpreis der DEFA-Stiftung – das sind noch lange nicht alle Preise, mit denen das Langspielfilmdebüt "Am Himmel der Tag" von Pola Beck ausgezeichnet wurde.

2012 schloss die 1982 geborene Regisseurin mit diesem Film ihr Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" in Potsdam-Babelsberg ab. In ihrem bewegenden Drama geht es um die Suche nach dem ganz persönlichen Sinn im Leben einer jungen Frau. Lara ist 23 und studiert Architektur. Doch ihr Studium interessiert sie nicht, obwohl sie kurz vor dem Abschluss steht. Auch das wilde Nachtclubleben, das sie bisher immer mit ihrer besten Freundin Nora genossen hat, langweilt sie zunehmend. Aber was will sie wirklich, was ist ihr wichtig im Leben? Fotografieren vielleicht? Sie weiß es nicht, und auch mit ihrer Freundin kann sie über solche Fragen nicht sprechen. Als sich Lara wieder einmal von Nora überreden lässt, ins "Cassia" zu gehen, endet diese Nacht – wie so oft – im Bett eines Mannes. Diesmal im Bett des hübschen Barkeepers, dessen Namen sie noch nicht einmal kennt. Kurze Zeit darauf ist klar, Lara ist schwanger! Nach anfänglichen Zweifeln entscheidet sie sich für das Kind. Gegen die Einwände ihrer Mutter, gegen das Unverständnis, das ihr Nora entgegenbringt. Sie beginnt, sich auf das Baby zu freuen und es als Chance für ihr eigenes Leben zu begreifen. Glücklich genießt sie ihre Rolle als werdende Mutter, renoviert ihre Wohnung, richtet ein Kinderzimmer ein, kauft Babysachen. Doch im sechsten Monat stirbt ihr Kind. All ihre Hoffnungen, all ihre Lebenspläne sind zerstört. Lara will und kann das nicht wahrhaben und kämpft verzweifelt um ihren Traum …

"Am Himmel der Tag" ist ein auf besondere Weise authentischer und mitreißender Film über das zerrissene Lebensgefühl der heutigen jungen Generation. Authentisch vor allem auch deshalb, weil Drehbuchautor Burkhardt Wunderlich – wie er in einem Kommentar zum Film formulierte – bei dieser Arbeit an eigenen Fragen, Zweifeln und Irrtümern anknüpfte und sich selbst auf die Suche nach Antworten in seinem Leben begab. Auf der Grundlage dieses vorzüglichen Drehbuchs inszenierte Pola Beck, die mit Wunderlich seit vielen Jahren befreundet ist, eine Geschichte, die ganz und gar bei der Hauptfigur, der 23-jährigen Lara, bleibt und dabei doch eine bemerkenswerte Allgemeingültigkeit besitzt.

Mit Aylin Tezel, der 2011 mit "Almanya – Willkommen in Deutschland" der große Durchbruch gelang, hat sie eine Schauspielerin gefunden, die sich nicht scheut, sich der schwierigen Rolle der Lara auszuliefern und deren emotionale Tiefen mit aller Konsequenz zu spielen, so als ob sie sie selbst durchleben muss. Die Szene, in der sich Lara von ihrem toten Baby verabschiedet, geht dermaßen unter die Haut und rührt nicht nur das weibliche Geschlecht zu Tränen! Aber auch Henrike von Kuick als Laras ein wenig zickige und egoistische Freundin, die sich immer mehr von ihr zurückzieht, macht ihre Arbeit hervorragend. Nach und nach entwickelt sie sich zu einer Frau, die als typischer Gegenentwurf zu Laras Vorstellungen vom Leben zu verstehen ist. Sie findet letztendlich Geschmack an ihrem Studium, Geschmack an Karriere und beruflichem Erfolg. Diesem wird der Wunsch nach Kindern und Familie untergeordnet.

Nicht zuletzt trug zum Gelingen dieses Films die ausgezeichnete Kameraarbeit von Juan Sarmiento Grisales bei, der mit intensiven Nahaufnahmen die Gefühle seiner Protagonisten einfängt.

Barbara Felsmann

 

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