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Ausgabe 52-4/1992

TOMMY – DER TRÄUMER

ANGEL SQUARE

Produktion: Rendez-Vous Films / Western International / National Filmboard, Kanada 1990 -Regie: Anne Wheeler – Buch: James Defelice, Anne Wheeler – Kamera: Tobias Schliessler – Schnitt: Peter Svab, Lenka Svab – Musik: George Blondheim – Darsteller: Jeremy Radick (Tommy), Nicola Cavendish (Tante Dottie), Marie Stefane Gaudry (Fleurette) u. a. – Länge: 98 Min. – Farbe – FSK: ab 6, ffr. – Verleih: Metropol (35mm) – Altersempfehlung: ab 10 J.

In den letzten Jahren hat sich Kanada zu einem Produktionsland interessanter Kinderfilme entwickelt, nicht nur der renommierte Rock Demers, sondern auch andere Produzenten haben dort längst erkannt, wie wichtig Filme für Kinder sind. Die Regisseurin Anne Wheeler hatte es zum Beispiel satt, mit ihren beiden Söhnen immer nur Filme im Kino zu sehen, wo entweder Körper herumflogen oder die Leute miteinander wie Zombies redeten. Mit "Tommy – der Träumer" schuf sie deshalb für ihre Söhne und alle anderen Kinder einen unterhaltsamen Film mit Elementen aus Abenteuer, Romanze, Humor und Spannung: Im Jahr 1945 kommen die Träume der Kids noch aus dem Lautsprecher der Radios, wenn dort die bekannten Figuren aus Comic-Heften zu sprechen beginnen und ihre aufregenden Abenteuer bestehen. Der Alltag ist weniger abwechslungsreich, wenn man mal vom schlechtesten Lehrer des Planeten absieht, der seinen Kopf um 360 Grad drehen kann und nichts anderes im Sinn hat, als die Schulkinder zu quälen. Tommy Doyle und Sammy Rosenberg gehören zu seinen Opfern – und gäbe es da nicht die spannende Radio-Show über "The Mystic", das Leben wäre trostlos und unerträglich. Die beiden Jungen sind dicke Freunde und selbstverständlich nimmersatte Fans von "The Mystic".

Tommy hat viel Phantasie, er ist zwölf Jahre alt und lebt mit seinem Vater Bert, seiner Tante Dottie und seiner Schwester Pamela zusammen. Tante Dottie kümmert sich um ihren Bruder Bert und seine beiden Kinder, seit deren Mutter gestorben ist. Einer ist ständig bei der Familie zu Gast, es ist Berts bester Freund Frank, der gerade aus dem Krieg heimgekehrt ist und immer neue Anläufe unternimmt, um die Aufmerksamkeit von Dottie zu gewinnen. Bei Tommy schieben sich immer wieder Traumbilder aus Comic oder Radio in den Alltag, zum Beispiel wenn eine neue Mitschülerin ausgerechnet den gleichen Namen trägt wie die weibliche Hauptfigur der Radio-Show: Bei einem so betörenden Mädchen wie Loretta Woods geraten für Tommy Wirklichkeit und Phantasie schon mal durcheinander.

Weihnachten naht. Tommy arbeitet im Warenhaus, um ein wenig Geld zu verdienen, und der Polizeichef des Ortes spielt wie alle Jahre wieder den Santa Claus im Kaufhaus. Dabei hat er gerade einen schwierigen Fall zu lösen: Sammys Vater wurde in der Nacht an den Bahngleisen angegriffen und tödlich verletzt. Als Tommy erfahren muss, dass die Polizei keinerlei Spuren und auch keinen Verdächtigen hat, beginnt er mit seinen eigenen Nachforschungen – natürlich helfen ihm dabei seine Freunde Gerald und Coco. Und sie haben Erfolg, sie machen tatsächlich einen Augenzeugen für die Tat gegen den Juden Rosenberg ausfindig ...

"Tommy – der Träumer" ist eine hervorragende Komödie, die in ihren traumhaften Sequenzen an "Bugsy Malone" erinnert (wo Alan Parker mit Kindern einen amerikanischen Gangsterfilm nachspielte), mit geistreichen Anspielungen auf Filme mit Humphrey Bogart oder James Cagney (Verweise, an denen auch erwachsene Zuschauer ihre Freude haben), unvermeidlichen Verfolgungsjagden mit viel Action und einer recht romantischen Liebesnacht: stimmige Bilder der 40er-Jahre zwischen heftigem Comic-Strip und amüsanter Radio-Nostalgie.

Manfred Hobsch

Zu diesem Film siehe auch:
KJK 47-4/1991 - Interview - "Ich denke, die Leute sind es langsam leid, immer Filme wie 'Rambo' zu sehen"

 

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