Produktion: Demian Film; Deutschland 2000 – Regie und Buch: Farhad Yawari – Kamera: Torsten Breuer – Schnitt: Horst Reiter – Musik: Marcel Barsotti – Darsteller: Julia Brendler (Lara), Marco Hofschneider (Jakob), Annette Kreft (Oberschwester), Pierre Sanoussi-Bliss (Müllmann), Anna Thalbach (Schokoladen-Mädchen) u. a. – Länge: 45 Min. – Farbe – Verleih: Movienet (35 mm) – FSK: ab 6, ffr. – Altersempfehlung: ab 14 J.
Tiefes Blau überflutet die Kinoleinwand. Ein Delphin und eine junge Frau schwimmen im Meer, das schwere Wasser verdrängend, sie in ihrer ursprünglichen Nacktheit nicht weniger Kind des Ozeans als der Delphin.
Abrupter Szenenwechsel: Die junge Frau liegt in einer Badewanne und scheint aus einem Traum erwacht, wieder zurück in ihrer realen Umwelt, nämlich einer psychiatrischen Anstalt. Statt des tiefen Blau des Meeres nun die Kühle und Sterilität dieser Anstalt, besser dieses Irrenhauses, und dazu dieser Ausdruck seiner Insassen und des Pflegepersonals, die der Klischee-Vorstellung eines durch die Medien geprägten Publikums entsprechen. Also die klassischen gescheiterten Existenzen, die in der großen grausamen Welt außerhalb der Anstaltsmauern keine Chance hätten: gealterte Diven, boxende Möchtegern-Helden, ein unscheinbares kauerndes Mädchen auf dem kalten Boden und natürlich die strenge Oberschwester. Mitten unter ihnen ein junger Pfleger, der sich für diese Menschen zu interessieren scheint und sie ernst nimmt. Vor allem fasziniert ihn Lara, das Mädchen mit den großen dunklen Augen, die immerzu vom Meer träumt. Seine vorsichtige Annäherung scheint anfangs vergeblich, denn sie ist nie wirklich im Hier und Jetzt der Anstalt, verweigert das Essen und trotzt gegen die Abläufe ihrer realen Situation.
Der junge Pfleger begreift, wie unerträglich die Unfreiheit der Anstalt für sie geworden ist und beschließt – getrieben durch seine Liebe – ihr zur Flucht zu verhelfen, was ihm auch gelingt. Die letzte Szene stellt den Bezug zum Anfang her: Lara schwimmt im Meer mit einem Delphin – wieder dieses intensive Türkisblau, das im Gedächtnis hängen bleibt.
"Dolphins" ist ein modernes Märchen. Immer wieder drängen sich einem Parallelen auf zu Geschichten über Prinzessinnen in verwunschenen Schlössern, die von jungen Prinzen aus den Fängen von bösen Königinnen befreit werden. Lara wird von ihrem Pfleger aus der Anstalt der Oberschwester befreit. Die Anstaltsinsassen sind der Hofstaat, der auf der Seite der guten Prinzessin steht und der Müllmann der Gehilfe des Prinzen, der durch seine Geheimwaffe (das Müllauto) die Flucht ermöglicht. Eigentlich ist "Dolphins" aber kein Film für den Intellekt, sondern für die Sinne. Die formalen Aspekte verblüffen und zeigen Wirkung, auch wenn die Handlung eher einfach gestrickt ist.
So bleiben starke Bilder im Gedächtnis, die in ihrer Klarheit und Polarität an Theaterkulissen erinnern, wie z. B. der Kontrast der Stimmungen: blau (das Meer) und kühl (die Anstalt), orange und warm für den Goldfisch (der symbolisch in einem Glas so gefangen ist wie Lara in der Anstalt) und das Licht in Momenten menschlicher Nähe. Zwar ganz ohne Worte auskommend, wird die Geräuschewelt trotzdem betont – als bleibender Eindruck das Tapsen von Füßen auf dem Linoleumboden.
Der Idealismus, mit dem Farhad Yawari sein Projekt realisiert und vor allem das Produktionsbudget von 4,5 Millionen DM beschafft hat, schwingt in seinem Film durch die hohe technische Perfektion mit. Jedoch kommt man schnell auf die Frage nach der gesellschaftlichen Relevanz dieses Films, nach seinem künstlerischen und politischen Anspruch in der Komplexität heutiger Gesellschaften. Münden Geschichten so einfach in ein wenn auch nicht unbedingt kitschiges, doch gemütlich-abgeschlossenes Happy End? "Dolphins" ist vielleicht ein Film wie ein schönes Schmuckstück, das man einen Abend lang stolz tragen, aber am nächsten Tag auch wieder ablegen kann.
Sahar Rahimi
AB DURCH DIE HECKE DIE ABENTEUER DER KLEINEN GIRAFFE ZARAFA DIE ABENTEUER DES BURATTINO DIE ABENTEUER DES HUCK FINN DIE ABENTEUER DES PRINZEN ACHMED DIE ABENTEUER VON HUCK FINN DIE ABENTEUER VON PICO UND COLUMBUS DIE ABENTEUER VON TIM UND STRUPPI – DAS GEHEIMNIS DER EINHORN ABGEROCKT ABOUNA DIE ABRAFAXE – UNTER SCHWARZER FLAGGE ACHTZEHN – WAGNIS LEBEN ADIEU PAPA AFTERSCHOOL AIR BUD – CHAMPION AUF VIER PFOTEN ALABAMA MOON ALADDIN ALADINS WUNDERLAMPE ALAN UND NAOMI ALASKA ALASKA.DE DER ALBANER ALFIE, DER KLEINE WERWOLF ALI ZAOUA ALICE IM WUNDERLAND ALICE IN DEN STÄDTEN ALIENS IN COLORADO ALLE KINDER DIESER WELT ALLEIN IN VIER WÄNDEN ALLERLEIRAUH ALLES IST MÖGLICH ALMOST FAMOUS – FAST BERÜHMT ALS DER WEIHNACHTSMANN VOM HIMMEL FIEL ALS GROSSVATER RITA HAYWORTH LIEBTE ALS HÄTTE ICH DICH GEHÖRT AM ENDE EINES LANGEN TAGES AM ENDE EINES VIEL ZU KURZEN TAGES AM HIMMEL DER TAG AME & YUKI – DIE WOLFSKINDER AMY AMY UND DIE WILDGÄNSE ANASTASIA DAS ANDERE UFER ANDRÉ ANNA ANNA ANNA WUNDER ANNE LIEBT PHILIPP ANTBOY ANTON ANTONIA DIE ARCHE IN DER WÜSTE ARIELLE – DIE MEERJUNGFRAU ARRIETTY – DIE WUNDERSAME WELT DER BORGER ARTHUR WEIHNACHTSMANN ASCHENPUTTEL – 1954 ASCHENPUTTEL – 1989 ASCHENPUTTEL – 1922 ASTERIX IN AMERIKA ASTERIX UND OBELIX GEGEN CÄSAR ATLANTIS – DAS GEHEIMNIS DER VERLORENEN STADT ATMEN ATTENBERG AUCH SCHILDKRÖTEN KÖNNEN FLIEGEN AUF DEM KOMETEN AUF DEM WEG ZUR SCHULE AUF DER JAGD NACH DEM NIERENSTEIN AUF IMMER UND EWIG AUF LEISEN PFOTEN AUF WIEDERSEHEN KINDER AUFREGUNG UM WEIHNACHTEN DAS AUGE DES ADLERS AUS DER TIEFE DES RAUMES AUSFLUG IN DEN SCHNEE DAS AUSGELASSENE TRIO UND DER GEHEIMNISVOLLE MR. X AUSLANDSTOURNEE EIN AUSSERIRDISCHER SOMMER AVIYAS SOMMER AZUR UND ASMAR