Produktion: Icelandic Film Corporation / Filmhuset Oslo / Zentropa Productions København; Island / Norwegen / Dänemark 2000 – Regie: GÃsli Snær Erlingsson – Buch: Jón Steinar Ragnarsson – Kamera: Sigurdur Sverrir Pálsson – Schnitt: Sigvaldi J. Kárason, Skule Eriksen – Musik: Vilhjálmur Gudjónsson – Darsteller: Hjalti Rúnar Jónsson (Boas), Hans Tittus Nakinge (Ikingut), Pálmi Gestsson (Thorkell), Magnús Ragnarsson (Vater Jon), Freydis Kristófersdóttir (Asa) u. a. – Länge: 85 Min. – Farbe – Verleih: noch offen – Altersempfehlung: ab 8 J.
Ist es ein Troll, ein Dämon, ein fliegender Eisbär? Die Bewohner des kleinen isländischen Fischerdorfes im 18. Jahrhundert befinden sich in heller Aufregung. Hat doch Boas, der Sohn des Pfarrers, am Strand ein seltsames Wesen gesehen, von dem sie überzeugt sind, dass es ein Vorbote kommenden Unheils ist. Und wie ein kleiner Eisbär sieht der Eskimojunge, der auf einer Eisscholle an den Strand getrieben wurde, in seinem weißen Pelz auch tatsächlich aus. Sofort machen sich die Männer unter ihrem fanatischen Anführer Thorkell auf die Jagd – vergeblich. In der folgenden Nacht erscheint der Junge im Dorf, lässt die Pferde frei und lockt die aufgeschreckten Einwohner hinter sich her ins offene Land. Kurz darauf begräbt eine Lawine den größten Teil der Häuser unter sich, ohne dass es zu Opfern kommt. Nur Boas ist verschwunden. Der kleine Eskimo, der von Schnee natürlich viel mehr versteht als die abergläubischen Fischer, findet den Verschütteten am nächsten Tag. Er begrüßt ihn mit dem Wort "Ikingut", was Boas für den Namen seines Retters hält und diesen mit nach Hause bringt, wo er von der Familie des aufgeklärten Pfarrers freundlich aufgenommen wird.
Die Fischer jedoch geben nicht auf. Sie denunzieren den unheimlichen Gast beim Landvogt, der mit dem Pfarrer noch ein Hühnchen zu rupfen hat und die Gelegenheit gerne ergreift. Er lässt den kleinen Eskimo in Ketten legen und einsperren. In einer abenteuerlichen Aktion befreit ihn Boas mit Hilfe seiner Schwester, wird aber entdeckt. Auf der Flucht vor ihren Verfolgern geraten Boas und "Ikingut" aufs Eis vor der Küste, die Schollen brechen und die beiden Jungen verschwinden auf offener See. Bestürzung und Reue unter den Fischern, selbst bei Thorkell, sind groß. Einige Wochen später geht ein norwegisches Schiff vor Anker, das die beiden Vermissten aufgefischt und gerettet hat. Die Trauer schlägt um in allgemeine Freude, der sich unter Entschuldigungen auch Thorkell und der Landvogt anschließen. Und Boas erfährt die wirkliche Bedeutung von "Ikingut", nämlich "Freund".
"Ikingut" ist ein gelungenes Plädoyer für Toleranz, Verständnis und Aufklärung, das sich an die eher kleineren Kinobesucher richtet. Daher ist das märchenhafte Ende mit der alle, auch die "Schurken" umfassenden Versöhnung gerechtfertigt und wirkt nicht übertrieben kitschig, wie es zweifellos bei einem "erwachseneren" Film der Fall gewesen wäre. Davon abgesehen zeichnet der Film ein durchaus realistisches Bild: das mühselige Leben in einem schweren Winter, die einfachen Menschen zwischen Gottesfurcht und Dämonenglauben, ihre Sorge um den Lebensunterhalt, die Intrigen der Obrigkeit. Vor allem wird in sehr schönen Szenen die äußerliche Fremdartigkeit des kleinen Eskimos aufgelöst, wenn beim Essen, Lachen, Spielen die Gemeinsamkeiten der Kinder, aller Kinder überall, in den Vordergrund treten.
Gerold Hens
Zu diesem Film siehe auch:
KJK 87-1/2001 - Kinder-Film-Kritik - Ikingut
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