Produktion: Walt Disney Pictures / Gunnfilms / Casual Friday; USA 2003 – Regie: Mark Waters – Buch: Heather Hach, Leslie Dixon, nach dem gleichnamigen Roman von Mary Rodgers – Kamera: Oliver Wood – Schnitt: Bruce Green – Musik: Rolfe Kent – Darsteller: Jamie Lee Curtis (Tess Coleman), Lindsay Lohan (AnnaColeman), Mark Harmon (Ryan), Harold Gould (Großvater) u. a. – Länge: 97 Min. – Farbe – FSK: o. A. – Verleih: Buena Vista Altersempfehlung: ab 12 J.
Körpertauschkomödien gab es im Kino schon reichlich – von "Vice Versa" (1948) bis "Big" (1988). Mark Waters gewinnt dem bewährten Genre keine neuen Aspekte ab, serviert aber ein solide geschnürtes und attraktiv verpacktes Unterhaltungspaket mit zwei großartigen Komödiantinnen: Jamie Lee Curtis und Lindsay Lohan geraten als hektische Psychologin und aufmüpfige Rockröhrentochter durch einen chinesischen Zaubertrick in den jeweils anderen Körper und müssen beim ersten Kuss mit dem Schulschwarm oder den Hochzeitsvorbereitungen mit dem Bräutigam jede Menge heikle Situationen meistern.
Die 15-jährige Anna liegt mit ihrer Mutter Tess, einer viel beschäftigten Psychologin, im Dauerclinch: Die beiden haben in fast allen relevanten Lebensbereichen unterschiedliche Ansichten. So stellt die Mutter der angehenden Rockmusikerin Anna schon mal den Strom ab, wenn diese zu laut probt, während Anna die Liebesbeziehung der verwitweten Tess zu ihrem Bräutigam sabotiert. Verschärft wird der Konflikt durch Annas kleinen Bruder Harry, der seine Schwester ärgert, wo es nur geht, aber von der Mutter stets in Schutz genommen wird. Eines Abends sorgen zwei chinesische Glückskekse für ein heilloses Durcheinander: Am nächsten Morgen erwachen Anna und Tess im Körper der jeweils anderen. Einen verrückten Freitag lang muss sich die Tochter nun mit den Problemen der Mutter herumschlagen und umgekehrt. Beide müssen dadurch nicht nur etliche komische Situationen überstehen, sondern lernen sich auch viel besser kennen. Bis der chinesische Zauber wieder zum Einsatz kommt ...
Langjährigen Kinogängern wird das witzige Mutter-Tochter-Duell bekannt vorkommen: 1976 gerieten sich Barbara Harris und die junge Jodie Foster in der Komödie "Ein ganz verrückter Freitag" in die Haare. Nun hat Disney den Stoff aktualisieren lassen und Regisseur Mark Waters beauftragt, ein Remake zu drehen. Waters hat schließlich mit der Freddie Prinze Jr.-Romanze "Hals über Kopf" bereits ein Händchen für jugendaffine populäre Unterhaltungsware bewiesen.
Größter Pluspunkt seiner neuen flotten Familienkomödie, die alle Altersklassen anspricht, ist die stets verlässliche Jamie Lee Curtis, die aus der Figur des überforderten und sich ständig überfordernden Muttertiers viele ironische Funken schlägt. Auch ihre junge Partnerin Lindsay Lohan ("Ein Zwilling kommt selten allein") liefert in den Identitätswechselszenen, die immerhin die Hälfte der Laufzeit ausmachen, eine beachtliche Leistung. Passend zur Rockmusikpassion der Tochter werden die temporeich in Szene gesetzten Verwicklungen mit einem fetzigen Poprock-Soundtrack garniert, der vor allem beim jungen Publikum die gute Laune fördern wird.
Reinhard Kleber
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