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Ausgabe 101-1/2005

GROSSE HAIE, KLEINE FISCHE

SHARK TALE

Produktion: DreamWorks / PDI; USA 2003 – Regie: Bibo Bergeron, Vicky Jenson, Rob Letterman – Buch: Rob Letterman, Damlan Shannon, Mark Swift, Michael J. Wilson – Schnitt: Nick Fletcher, Peter Lonsdale, John Venzon – Musik: Hans Zimmer – Länge: 90 Min. – Farbe – FSK: o. A. – Verleih: UIP – Alterseignung: ab 8 J.

Oscar, ein kleiner Putzerfisch in einer schillernden Unterwasserstadt, möchte gerne in die schicke Oberwelt der Reichen aufsteigen – der miese Job als Zungenschrubber in einer Walwaschanlage steht ihm längst bis zu den Kiemen. Eines Tages wird er Zeuge, wie Frankie, ein Sohn des Hai-Paten Don Lino, von einem herabfallenden Anker erschlagen wird, während der zweite Sohn Lenny, ein vegetarischer Jung-Hai (!), in Panik flüchtet. Blitzschnell ergreift der geschwätzige Oscar die Gelegenheit beim Schopf und brüstet sich, den Weißen Hai erschlagen zu haben. Als angeblicher Hai-Killer bekommt der prahlerische Underdog ein superschickes Penthouse und wird von allen hofiert, vor allem von der verführerischen femme fatale Lola. Dabei übersieht Oscar die Zuneigung der hübschen Arbeitskollegin Angie, die ihn schon lange heimlich anhimmelt, sich nun aber frustriert von ihm abwendet. Bald naht das Unheil in Gestalt der Hai-Mafia, die den 'Mörder' ihres Artgenossen zur Rechenschaft ziehen will.

Die schmalbrüstige Story mit dem früh absehbaren Schluss ist gespickt mit Zitaten aus bekannten Mafia- und Gangsterfilmen von "Der Pate" über "Die Sopranos" bis zu "Car Wash", während die temporeiche, ja mitunter hektische 'Inszenierung' mit einem flotten Soundtrack garniert ist, darunter einer eingängigen Cover Version des Disco-Klassikers "Car Wash". Die City-Fassaden und das Metropolengewimmel am South Riff erinnern dabei stark an das New York der Filme Scorseses. Es gibt etliche einfallsreiche Nebenfiguren wie Rasta-Quallen und liebevolle Ausstattungsdetails wie Unterwasser-Verkehrsampeln, dennoch lahmt das dialoglastige Spektakel vor allem wegen seines allzu simpel gestrickten Protagonisten, der als Schnellschwätzer und Dauerquassler rasch nervt und nie an die Sympathiewerte des knuddeligen Shrek-Monsters oder des liebevollen Nemo-Vaters Marlin herankommt. Auch wenn das Regie-Trio bei diesem Fisch-Märchen mit großem Aufwand und forcierter Witzigkeit viel Lärm um Nichts veranstaltet, finden einfachere Gemüter durchaus genug Gags fürs Fast-Food-Amüsement. Das angepeilte Kinderpublikum kann mit den Mafia-Gags wohl kaum etwas anfangen, kommt aber bei den Slapstick-Nummern auf seine Kosten. Trotz vieler parodistischer Filmzitate, bunter Kulissen und flotter Musik erreicht der vierte Trickfilmspaß aus dem Dreamworks-Studio, der als Abschlussfilm des Filmfestivals Venedig 2004 lief, weder den humoristischen Biss und Einfallsreichtum der "Shrek"-Filme von DreamWorks noch die Herzenswärme des charmanten Tiefsee-Epos "Findet Nemo" der Pixar-Konkurrenten.

Reinhard Kleber

 

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KJK-Ausgabe 101/2005

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