Produktion: Paramount Classics / Whitewater Films; USA 2004 – Regie und Buch: Jacob Estes – Kamera: Sharone Meir – Schnitt: Madeleine Gavin – Musik: Tomandandy – Darsteller: Rory Culkin (Sam), Ryan Kelley (Clyde), Scott Mechlowicz (Marty), Trevor Morgan (Rocky), Josh Peck (George), Carly Schroeder (Millie) u. a. – Länge: 89 Min. – Farbe – Verleih: Tobis – Altersempfehlung: ab 10 J.
George ist der Schrecken der Schule, ein schwergewichtiger Junge, der ständig mit einer Kamera sein Tun und Reden dokumentiert und jeden, der ihm in die Quere kommt, zusammenschlägt. So auch Sam, der nur neugierig auf die aufgestellte Kamera zuging und ins Bild geriet. Rocky, ganz großer Bruder von Sam, entwickelt mit seinen Freunden Clyde und Marty einen Racheplan, der nicht auf körperliche Verletzung zielt, sondern auf Demütigung. Ein Bootsausflug in wilder Flusslandschaft soll der Ausgangspunkt sein. Sams Freundin Millie ist als einziges Mädchen dabei, ohne genau zu wissen, um was es geht. George wird telefonisch geködert. Ihm wird vorgegaukelt, dass er doch eigentlich ein ganz dufter Typ sei, den man gern bei Sams Überraschungsgeburtstagsparty dabei hätte. George fühlt sich geschmeichelt. Bevor alle in einem Boot sitzen, spricht Millie aus was auch Sam denkt: George ist nichts weiter als ein dummer dicker Junge, eher zu bemitleiden als zu bestrafen. Die anderen schließen sich dieser Meinung an – bis auf Marty, der Älteste der Gruppe. Er beharrt auf dem ursprünglichen Plan: George wird nackt ausgezogen, ausgesetzt und muss allein zurücklaufen. Doch die anderen können sich vorerst durchsetzen. Bis Marty den Anker wirft und das Spiel "Wahrheit oder Pflicht" ausruft. So erfährt George die Wahrheit, rastet aus, schlägt zurück, verbal, mit unflätigen, maßlosen Beleidigungen. Das Boot gerät immer mehr ins Wanken, George fällt ins Wasser. Dass er nicht schwimmen kann, merken die anderen erst, als es zu spät ist. Die Hilferufe der Überlebenden bleiben ungehört. Jetzt übernimmt Marty die Führung und schwört die anderen auf seinen Kurs ein, der den Unfall zu einem Verbrechen macht, bei dem sie alle mehr oder weniger schuldig sind ...
Der junge Regisseur und Drehbuchautor Jacob Estes thematisiert in "Mean Creek" das in den USA "Bully" genannte Phänomen, das heißt körperlicher und verbaler Terror in der Schule, der meist von den Kindern ausgeht, die nicht dazugehören. Und genau das kompensieren sie. Wie George. Sam und die anderen haben es längst aufgegeben, von den Erwachsenen, von Lehrern oder Direktoren Hilfe zu erwarten. Mit dem Wissen um die Befindlichkeit heranwachsender Jugendlicher setzt der Filmemacher seine Protagonisten in ein Boot, begleitet sie auf das Abenteuer flussabwärts, das das Leben aller Beteiligten verändern wird. Er gibt Einblick in soziale wie emotionale Hintergründe, zeigt wie verletzbar sie sind, wie fragil das Leben ist, das sie sich aufgebaut haben. Sam und Millie, die Jüngsten und die Klarsten, fragen sich, ob sie später einmal ihre Berufe als Arzt oder Rechtsanwalt überhaupt noch ausüben können nach diesem schicksalsschweren Tag.
"Mean Creek" ist ein zutiefst moralischer, pädagogischer Film, ohne zu moralisieren, ohne den rechten Weg weisen zu wollen. Jacob Estes lässt seine Figuren selber handeln und auch ohne die Hilfe Erwachsener zu einem richtigen Entschluss gelangen. Als Jugendlicher selbst Opfer eines Bullys, erinnert sich der Regisseur, wie die Wut seinen Rachephantasien wich: "Je mehr ich mich rächte, desto schlimmer wurde alles. Die Sache lief aus dem Ruder und plötzlich fing ich an, über den Kerl, der mich bedrohte, nachzudenken. Wer war er, warum tat er das, warum hatte ich zugelassen, dass er mich so beeinflusst?"
Jacob Estes viel beachtetes Spielfilmdebüt – 2004 in Cannes zu sehen und im offiziellen Wettbewerb beim Sundance Filmfestival – beeindruckt nicht zuletzt durch seine jugendlichen Darsteller, die absolut authentisch und glaubwürdig agieren. Ein Film über und für Heranwachsende, fernab vom amerikanischen Mainstream produziert, unabhängig und stark.
Gudrun Lukasz-Aden
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