Produktion: neue deutsche Filmgesellschaft mbH / Caligari Film GmbH / MIM Mondo Igel Media AG / ZDF; Deutschland 2005 – Regie: Guiseppe Maurizio Laganá – Buch: Gabriele M. Walther, nach den Kinderbüchern von Annette Langen und Constanza Droop – Schnitt: Sascha Wolff-Täger – Musik: Danny Chang – Titelsong: Alix Walther – Stimmen: Patrick Flecken (Felix), Sunnyi Melles (Gertrude), Christiane Paul (Olabisi), Hans Werner Olm (Prof. Snork), Barbara Rudnik (Nofretete) u. a. – Länge: 80 Min. – Farbe – FSK: o. A. – Verleih: Universum – Alterseignung: ab 6 J.
Verflixt, wo ist denn nur das rechte Auge der Nofretete? Sophie kann das letzte Puzzle-Teil einfach nicht finden. Was nun? Der Vater will den verregneten Tag retten und geht kurzerhand mit der Familie ins Museum, wo die Vergangenheit herumsteht. Hase Felix gehört selbstverständlich mit zur Familie, aber das Museum ist für ihn kein spannender Ort und erst recht nicht der Vortrag des Vaters. Einfach zum Gähnen – oder Gehen. Felix entscheidet sich für zweites. Er trifft auf den zerstreuten Professor Snork und dessen Zeitmaschine. Irgendetwas scheint da nicht ganz zu klappen, jedenfalls sausen plötzlich das ausgestopfte Baby-Mammut Wolli, die stillgelegte Schildkröte Gertrude und Hase Felix festgeschnallt auf blauen Sitzen in die lauen Lüfte, mitten hinein in die Vergangenheit. Ins alte Ägypten zu Nofretete, ins Steinzeit- und Mittelalter, zu den Indianern, den Wikingern, wo viel Unbekanntes auf sie wartet und immer wieder auch neue Freunde, nicht fürs Leben, aber für den Moment. Wolli freut sich, seinesgleichen lebendig anzutreffen, sehnt sich aber bald zurück ins warme Museum. Während Getrude dort bleibt, wo sie einst hergekommen ist. Felix bewegt sich durch die Geschichte wie ein gelernter Weltreisender. Unterdessen bastelt der Professor emsig an der Zeitmaschine, die so völlig außer Kontrolle und dem Blickfeld geraten ist. Natürlich kehren Wolli und Felix heil zurück in die Gegenwart, wo Sophie ihren heiß ersehnten Kuschelhasen glücklich in die Arme nimmt.
Felix mit seinem kleinen karierten Reisekoffer macht die beste Figur in diesem animierten bunten Abenteuer. Seine Gestalt ist wohlbekannt aus den Kinderbüchern der Autorin Annette Langen und der Illustratorin Constanza Droop, an die sich die Zeichentrickfilmer unter der Regie von Giuseppe Maurizio Laganá gehalten haben. Inspiriert wurde dieser zweite Felix-Film von dem Buch "Neue Briefe von Felix".
Die anderen Figuren des Films lassen in ihrer Buntheit und Aufgeregtheit zu wünschen übrig. Schade auch, dass die insgesamt vier Drehbuchautoren in ihrer Geschichte, die Platz und Raum bietet für kindlich aufbereitete Einblicke in ferne Zeiten und Welten, zu vieles an- und aufreißen, zu schnell sind mit ihren Informationen. Einmal wird das Potenzial des Stoffes sichtbar: Als Felix den Steinzeitmenschen mit seinen Streichhölzern ein Feuer anzündet und bemerkt, dass es ja doch zu früh dafür sei, dass das Feuermachen ja noch gar nicht erfunden ist. Das ist nett und nachhaltig. Aber um Nachhaltigkeit geht es in diesem Film nicht, wie Co-Produzentin und -Drehbuchautorin Gabriele M. Walther wissen lässt: "Bei einem Kinofilm ist spannende Unterhaltung für mich die Hauptsache ..." Aber den kleinen Zuschauern ist ziemlich egal, wo Felix sich herumtreibt. Er ist der Liebling der Kinder und unangefochtener Star des Films. Die Musik mit dem eingängigen Titelsong tut ihr Übriges, um dem Film an der Kinokasse zum Erfolg zu verhelfen.
Gudrun Lukasz-Aden
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