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Ausgabe 111-3/2007

DAS DOPPELTE LOTTCHEN – 2007

Produktion: TCF Filmprod. / Lunaris Film / Warner Bros. Entertainment; Deutschland 2007 – Regie: Michael Schaack, Toby Genkel – Buch: Rolf Dieckmann, nach dem Kinderbuch "Das doppelte Lottchen" von Erich Kästner – Schnitt: Sascha Wolff-Täger – Musik: JP Genkel – Stimmen: Céline Vogt (Doppeltes Lottchen), Carin C. Tietze (Mutter), Andreas Fröhlich (Vater) – Länge: 82 Min. – Farbe – FSK: o. A. – FBW: besonders wertvoll – Verleih: Warner Bros. – Altersempfehlung: ab 6 J.

Eigentlich waren mit Tomy Wigands Adaption "Das fliegende Klassenzimmer" vor fünf Jahren die Neuverfilmungen von Erich Kästners wichtigsten Kinderbüchern abgeschlossen. Doch dann tat sich der Rechteinhaber, der Münchner Produzent Peter Zenk, mit dem Hamburger Animationsguru Michael Schaack zusammen. Das Ergebnis ist eine Zeichentrick-Version vom Kinderbuch "Das doppelte Lottchen", die Josef von Bákys Original von 1950 näher steht als Joseph Vilsmaiers Pop-Fassung aus dem Jahre 1993, deren Modernisierungstendenz sich ja bereits im Titel "Charlie und Louise – Das doppelte Lottchen" niederschlug. Der Grund: Schaack und sein Regisseur Toby Genkel beließen die Handlung in den 50er-Jahren und ließen sich zudem von den berühmten Zeichnungen des langjährigen Kästner-Illustratoren Walter Trier inspirieren. Ihr Endprodukt funktioniert nun als ein in sehr einfachem, so gut wie CGI-freiem Stil gehaltener und damit auch für Vorschulkinder bestens geeigneter Verwechslungsspaß, der die altbekannte Geschichte erzählt:

In einem Ferienheim laufen sich zwei elfjährige Mädchen über den Weg, die sich zum Verwechseln ähnlich sehen. Schnell finden Luise und Lotte heraus, dass sie Zwillinge sind und jeweils beim getrennt lebenden Elternteil in Wien respektive München aufwachsen. Also beschließen sie, Rollen zu tauschen und sorgen in der Folge für jede Menge Aufregung im "anderen" Zuhause – bis der Wunsch in ihnen reift, Vater und Mutter mögen doch wieder zueinander finden.

Schaack und Genkel, eher bekannt durch grell animiertes Erwachsenen-Kino ("Das kleine Arschloch", "Werner – Gekotzt wird später!") geben sich hier ganz zahm und kindgerecht. Zwar führen sie ein paar ulkige Sidekicks ein, etwa zwei schnatternde Enten und einen mitfühlenden Dackel, ansonsten weichen sie aber kaum von der wunderbaren Vorlage ab. Diese jedoch lebt vor allem von der Möglichkeit der Verwechslung und der damit verbundenen Gefahr des Entdecktwerdens, was aber nur dann wirklich seinen vollen Reiz entfaltet, wenn dabei Menschen aus Fleisch und Blut im Spiel sind. Im Zeichentrick, wo alles beliebig (re-)konstruierbar ist, somit auch eineiige Zwillinge, kommt dieser Effekt überhaupt nicht zum Tragen. Da können sich die guten Synchronsprecher noch so viel Mühe geben, Emotionen zu transportieren. Kästners guter Name sollte dennoch dafür sorgen, dass bildungsbewusste Eltern das doppelt gezeichnete Lottchen gemeinsam mit dem Nachwuchs gerne goutieren werden. Und der darf sich schon auf den nächsten animierten Kästner freuen – "Emil und die Detektive" befindet sich bei Schaack bereits in Planung. Herrn Grundeis graut's wohl schon ...

Thomas Lassonczyk

 

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KJK-Ausgabe 111/2007

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