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Ausgabe 112-4/2007

KÖNIGE DER WELLEN

SURF'S UP

Produktion: Sony Pic. Animation; USA 2007 – Regie: Ash Brannon, Chris Buck – Buch: Lisa Addario, Christian Darren, Don Ryhmer, Joe Syracuse – Kamera: Andres Martinez – Schnitt: Ivan Bilancio, Nancy Frazen – Musik: Mychael Danna – Länge: 86 Min. – Farbe – FSK: o. A. – Verleih: Sony – Alterseignung: ab 8 J.

Noch ein Pinguin-Film: Nach dem Animationsfilm "Happy Feet", dem Dokumentarfilm "Die Reise der Pinguine" und den Pinguin-Auftritten in "Madagaskar", "Batmans Rückkehr" und "Wallace und Gromit" bringt Sony einen Animationsfilm heraus, der zeigt, dass die flugunfähigen Eismeervögel nicht nur watscheln, wandern und tanzen, sondern auch auf hohen Meereswellen surfen können. Ein handwerklich solide gemachtes und recht amüsantes Feel Good-Movie, dessen Performance hierzulande allerdings allein schon von der Erfahrung beeinträchtigt wird, dass Wellenreiten in Deutschland nun mal kein Massensport ist und Kinofilme darüber noch nie so richtig gezündet haben.

In dem kleinen Ort Buenos Eisig in der Antarktis verdient der Pinguin Cody seinen Lebensunterhalt in einer Fischfabrik, träumt aber heimlich von einer Karriere als Profisurfer, seit er den Meistersurfer Big Z bei einem Überraschungsbesuch gesehen hat. Als ein Talentsucher für den zehnten Wettbewerb zum Gedenken an Codys Idol vorbeikommt, ergreift der selbstbewusste Jüngling die Chance und reitet auf einem Wal zu der Insel Pingu im Südpazifik, wo der Wettbewerb stattfindet. Haushoher Favorit ist dort der ebenso athletische wie rücksichtslose Tank, gegen den Cody klar unterliegt. Zum Glück bringt die hübsche Rettungsschwimmerin Lani den verunglückten Neuling rechtzeitig in Sicherheit. Trost spendet immerhin Codys neuer Kumpel, das durchgeknallte Huhn Chicken Joe. Unterstützung kommt zudem von dem Surf-Talent-Scout Mike Abromowitz. Aus der Patsche helfen kann letztlich aber nur der geheimnisvolle Einsiedler Geek, der in einer einsamen Bucht lebt und von Lani mit Lebensmitteln versorgt wird. Es dauert nicht lange, und Cody findet das Geheimnis des seltsamen Gurus heraus.

Was die Regisseure Chris Buck ("Tarzan") und Ash Brannon ("Toy Story 2") an exotischen Landschaften und dynamischen Sportleraktionen auf die Leinwand bringen, kann sich animationstechnisch sehen lassen und ist auch im Vergleich zu den vermenschlichten Tieren der anderen großen US-Animationsstudios auf aktuellem Stand. Vor allem die rasanten Surferkunststückchen unter hohen Wellenkämmen sind exzellent ins Bild gesetzt und nicht zuletzt dank der flotten Musikuntermalung auch amüsant anzusehen. Das Regieduo wartet auch mit parodistischen Einlagen auf: So wenden sich die Figuren zuweilen in einer Art Mockumentary-Stil direkt ans Publikum, kommentieren mit dem Blick in die Kamera das Geschehen, geben gestellte Interviews, veralbern damit auch die wohlbekannte Medien-Lobhudelei der Sportstars. Leider halten Buck und Brannon diesen ironischen Gestus nicht durch, sondern verlegen sich in der zweiten Hälfte zunehmend auf den großen sportlichen Showdown samt Vorbereitungen, der dann ziemlich vorhersehbar verläuft.

Kleine Zuschauer werden sich köstlich über allerlei Slapstick-Nummern und vor allem die Auftritte der Pinguianer amüsieren, einem Stamm von Ureinwohnern, die sportliche Einsätze sofort vergessen, wenn sie leckeres Hühnerfleisch schnuppern. Auf das Identifikationsbedürfnis der Kinder ist vor allem die 'Helden-Story' über einen Jüngling ausgerichtet, der der Enge seiner Heimat entfliehen will und auf der Suche nach Anerkennung in die große weite Welt hinauszieht. Der Film variiert dabei das durch Filme wie zum Beispiel "Cars" oder "Ab durch die Hecke" bekannte Erzählmuster vom Reifeprozess eines Jungen, der von sich selbst allzu überzeugt ist und durch widrige Ereignisse erkennen muss, wie wichtig Werte wie Freundschaft, Solidarität und Respekt sind.

Reinhard Kleber

 

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KJK-Ausgabe 112/2007

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