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Ausgabe 114-2/2008

DIE DRACHENJÄGER

CHASSEURS DE DRAGONS

Produktion: Futurikon Films Prod. in Co-Produktion mit Trixter / Luxanimation / Mac Guffligne / France 3 Cinema / RTL-TV1 / Belganim; Frankreich / Deutschland / Luxemburg 2008 – Regie: Guillaume Ivernel & Arthur Qwak – Buch: Frédéric Engel-Lenoir & Arthur Qwak – Animation Director: Kyle Balda – Charakter Design: Valerie Hadida – Musik: Klaus Badelt – Länge: 84 Min. – Farbe – FSK: ab 6 – Verleih: Universum – Alterseignung: ab 12 J.

Fantasie und Originalität sind Trumpf bei diesem einzigartigen CGI-Abenteuer, das ausnahmsweise einmal nicht aus der Disney- oder Dreamworks-Ecke kommt, sondern auf europäischem Boden entstanden ist. "Die Drachenjäger" basiert auf einer Geschichte des französischen Autoren Arthur Quak, der unter anderem Chef-Storyboardzeichner bei "Asterix – Operation Hinkelstein" war und für den Verlag Casterman als Comic-Autor arbeitete. An der Co-Produktion, bei der Quak gemeinsam mit Guillaume Ivernel Regie führte, ist auch Michael Coldeweys Firma Trixter beteiligt, die in ihrem Münchner Studio insbesondere für die Bewegungen der Charaktere zuständig war. Und gerade diese Bewegungen entpuppten sich als große Herausforderung. Schließlich spielt "Die Drachenjäger" in ferner Zukunft, in der die Erde nicht mehr so existiert wie wir sie kennen.

Vielmehr fliegt die Welt in kleinen übersichtlichen Gesteinsbrocken umher, auf denen Mensch und Tier mehr oder weniger komfortabel hausen. Doch dieses eigenartige Idyll ist trügerisch, wird der zerstückelte Planet doch von Drachen beherrscht, und der schlimmste von ihnen, der Weltenfresser, droht gar, dem Rest der Menschheit den Garaus zu machen. Wäre da nicht das listige und mutige Drachenjäger-Gespann Gwizdo und Lian-Chu. Gemeinsam mit Zoe, der kleinen furchtlosen Tochter des alten Herrschers Lord Arnold, machen sich die beiden auf eine beschwerliche Reise, die sie durch verlassenen Metropolen und übel riechende Wälder bis hin zum fürchterlichen Weltenfresser führt, mit dem Lian-Chu noch eine ganz persönliche Rechnung offen hat ...

Natürlich gibt es gerade bei den Figurenkonstellationen Parallelen zu berühmten Vorbildern zu entdecken. So erinnert der geschwätzige Gwizdo frappierend an das nervende Faultier Sid aus den "Ice Age"-Filmen und der große gutmütige Lian-Chu an dessen Kumpel Manfred, das Mammut, während Hector, ihr kleiner hundeähnliche Begleiter, mit seinen spitzen Zähnchen und dem frechen Grinsen ein Verwandter von Disneys Baby-Alien "Stitch" sein könnte. Dank Drachen und der chinesischen Note der Geschichte würde einem vielleicht noch "Mulan" in den Sinn kommen, doch spätestens, wenn der imposante Kürbisdrache sein Unwesen treibt, sind alle etwaigen Zitate vergessen. Dieser besteht nämlich aus Hunderten von roten Fledermäusen und kann sich in nullkommanix auflösen und wieder zusammen fügen. Das ist tricktechnisch großartig gelöst, ebenso wie die fliegenden Trümmerlandschaften mit ihren halbverfallenen Ruinenstädten. In einer davon haust schließlich der Weltenfresser, ein grässliches Skelettmonster mit glühenden Augen, das ausgerechnet mit Stricknadeln zur Strecke gebracht werden kann.

Überhaupt hat "Die Drachenjäger" neben extrem langen und dramaturgisch fein ausgeklügelten Spannungssequenzen auch viel Spaßiges und Anarchisches zu bieten. So bewegen sich etwa Drachen durch Furzen fort und prüft der Lord des Ritters Tauglichkeit durch einen Griff zwischen dessen Beine. Das macht durchaus auch Erwachsenen Freude, ebenso wie das dick aufgetragene Happy End, wo sich unsere drei futuristischen Helden auf einer grasgrünen Teletubbies-Wiese niederlassen und das betreiben, wovon sie immer geträumt haben, nämlich Ackerbau und (Schaf-)Viehzucht.

Thomas Lassonczyk

 

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