Produktion: Neue Deutsche Filmgesellschaft mbH / Caligari Film GmbH; Deutschland 2008 – Regie: Thomas Bodenstein, Mike Maurus – Buch: Mark Slater, Gabriele M. Walther, nach den Kinderbüchern von Rolf Fänger und Ulrike Möltgen – Storyboard, Character- und Set-Design: Mike Maurus – Schnitt: Sascha Wolff-Tager, Michael Krotky, Marcus Schmidt – Musik: Danny Chang – Länge: 71 Min. – Farbe – FSK: o. A. – FBW: wertvoll – Verleih: Universum – Altersempfehlung: ab 5 J.
Vor drei Jahren war es der reiselustige Hase Felix, der dank Gabriele M. Walther und ihrer Firma Caligari Film zu Leinwandehren kam und rund 1,2 Millionen Kinder im Vorschulalter und kurz danach begeisterte. Nachdem der zweite "Felix – Der Hase und die verflixte Zeitmaschine" allerdings nur noch gut die Hälfte an Zuschauern generieren konnte, sattelte die umtriebige Produzentin und Autorin, die auch Dokumentationen und Serien wie "Hausmeister Krause" realisiert, kurzerhand um und fand in den Coppenrath-Büchern von Rolf Fänger und Ulrike Möltgen den idealen Stoff. Wie bei "Felix" wurde von "Der Mondbär" zunächst eine TV-Serie realisiert und danach der Schritt zum Leinwand-Projekt gewagt. Dabei war es das Ziel des Regie-Duos Thomas Bodenstein und Michael Maurus, der Vorlage weitgehend gerecht zu werden und gleichzeitig eine kinogerechte Geschichte zu erzählen. Und die startet sogleich mit einem Paukenschlag. Die Tiere des Waldes sind nämlich in heller Aufregung, weil der Mond spurlos verschwunden ist. Der sitzt derweil gemütlich in Mondbärs Häuschen und spielt Dame! Das darf natürlich nicht sein, denn der Mond gehört hoch ans Firmament, um den Tieren zu leuchten. Da gibt's ein weiteres Problem. Denn zu allem Übel ist der Himmelskörper nun auch noch eingeschlafen, und nur der kleine Sonnenvogel, der so anmutig tirilieren kann, könnte ihn wecken. Aber der ist nirgendwo zu finden ...
Dieser für Kleinkinder schon recht aufregende Plot wird noch durch einen Nebenstrang erweitert. Dort treibt eine geheimnisvolle Figur ihr Unwesen, unter anderem erleichtert sie den armen Hasen um seinen kompletten Möhrenvorrat. Deren Identität wird erst am Ende des mit 71 Minuten leicht konsumierbaren Films gelüftet, was für zusätzliche Spannungsmomente sorgt. Zwischendurch gibt es aber auch genügend lustige, lehrreiche und fast schon lyrische Phasen, um die jungen Filmfans nicht zu überfordern. Der Zeichenstil ist schlicht und erinnert an naive Malerei in der Tradition eines Henri Rousseau, die Farben sind kräftig, saftig und prägnant, Figuren und Hintergründe klar und einfach strukturiert, was durch die so genannte Flat-3D-Optik, die 3D zweidimensional erscheinen lässt, bewusst verstärkt wird. So erfüllt "Der Mondbär – das große Kinoabenteuer" alle Voraussetzungen für einen kurzweiligen Kinderfilm, dessen Story man gerne folgt, zumal die Bewohner des Waldes – vom ängstlichen Hasen über den weisen Dachs bis hin zum cleveren Bären – auch gut als Identifikationsfiguren für unsere Welt funktionieren.
Thomas Lassonczyk
DER MONDBÄR – DAS GROSSE KINOABENTEUER im Katalog der BJF-Clubfilmothek unseres Online-Partners Bundesverband Jugend und Film e.V.
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