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Ausgabe 117-1/2009

MADAGASCAR 2

MADAGASCAR: ESCAPE 2 AFRICA

Produktion: DreamWorks Animation / Pacific Data Images; USA 2008 – Regie: Eric Darnell, Tom McGrath – Buch: Etan Cohen – Schnitt: Mark A. Hester – Musik: Hans Zimmer – Länge: 89 Min. – Farbe – FSK: o. A. – Verleih: Paramount – Altersempfehlung: ab 8 J.

Im Jahr 2005 avancierte der Trickfilm "Madagascar" mit der Einspielsumme von 533 Millionen Dollar zur erfolgreichsten Familienkomödie des Jahres. Im Nachfolgefilm "Madagascar 2" erleben die vier aus dem New Yorker Zoo ausgerissenen Tiere neue Abenteuer: So erlebnisreich der Aufenthalt des eitlen Löwen Alex, des vorlauten Zebras Marty, der meist panischen Giraffe Melman und der liebeshungrigen Nilpferddame Gloria auf Madagaskar auch war, nun möchten die vier Freunde zurück in den sicheren Heimatzoo im New Yorker Central Park. Nicht verhindern lässt sich, dass auch der affektierte Lemurenkönig Julien und sein Privatsekretär Maurice den von einer cleveren Pinguintruppe organisierten Rückflug mit antreten.

Doch dann muss der Flieger in einem Tierreservat auf dem afrikanischen Kontinent notlanden, wo Alex, der Löwe, seine verlorenen Eltern wiederfindet, die ihn schmerzlich vermissten, seit ein Tierfänger ihn verschleppt hat. In dem Reservat sind die Wildtiere zugleich zum Begaffen durch nervende Touristen freigegeben. Während Alex in den Machtkampf zwischen seinem Vater und seinem intriganten Onkel verwickelt wird und sich als tanzender Show-Löwe bei einem Initiationsritus kräftig blamiert, müssen auch seine drei Gefährten allerlei Abenteuer bestehen.

Die Regisseure Eric Darnell und Tom McGrath variieren das Erfolgsmuster des Originals, das vor allem aufs Kinderpublikum zielt, nur geringfügig. Wie gehabt setzen sie in erster Linie auf schnelle, einfache Gags, viel Slapstick und flotte Wortgefechte. Bewährte Spaßbringer wie die Pinguine, die mit ihrem anarchischen Einfallsreichtum für die schönsten Komik-Höhepunkte sorgen, erhalten diesmal deutlich mehr Leinwandzeit, während neue Figuren wie der intrigante Löwe Makunga oder der massige Nilpferd-Macho Moto Moto frischen Wind ins Figurenarsenal bringen. Ein schwungvolles Ballett einer Zebra-Herde setzt zudem kräftige visuelle Akzente. Als dramaturgischer Kontrapunkt zu den vielen Spaßeinlagen wirkt der ernste Vater-Sohn-Konflikt, in den Alex bei seiner vorläufigen Rückkehr in den Schoß der Familie verstrickt wird. Analog zu bewährten Disney-Standards propagiert auch "Madagascar" Werte wie Freundschaft und Solidarität, Aufrichtigkeit und Familiensinn. Allerdings überziehen die Filmemacher den Komikbogen aber gelegentlich.

Erwachsene Kinogänger können vor allem bei allerlei Popkultur-Anspielungen von "West Side Story" über "Roots" und "Der Flug des Phoenix" bis zum Disney-Zeichentrickklassiker "König der Löwen" auf ihre Kosten kommen. Oder sie können sich über eine Parodie auf eine Affengewerkschaft amüsieren. Leider mangelt es aber der simplen und wenig originellen Story an größeren dramatischen Spannungsbögen, da die vier Hauptfiguren ihre jeweiligen Probleme in der Savanne zumeist wie in einer Sitcom episodenartig angehen und lösen. Die farbenprächtige Animation ist auf der Höhe der Zeit und widmet erfreulicherweise auch den pittoresken Hintergründen große Sorgfalt. In technischer Hinsicht reicht sie aber nicht an das künstlerische Niveau aktueller Pixar-Produktionen wie "Ratatouille" oder "WALL-E" heran.

Auch wenn man sich etwas mehr Esprit und Mut zum Risiko gewünscht hätte, familiengerechte Popcorn-Unterhaltung liefert der mit Pop-Evergreens angereicherte Kinospaß allemal, zumal prominente Comedians, Schauspieler und Musiker wie Jan Josef Liefers, Rick Kavanian, Bastian Pastewka und die "Fantastischen Vier" an der deutschsprachigen Synchronisation mitwirkten. Folgerichtig wird das Dreamworks-Studio das Erfolgsmuster fortsetzen: "Madagascar 3" ist schon angekündigt.

Reinhard Kleber

 

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KJK-Ausgabe 117/2009

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