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Ausgabe 117-1/2009

TINTENHERZ

INKHEART

TINTENHERZ

Produktion: New Line Cinema; USA / Großbritannien / Deutschland 2008 – Regie: Ian Softley – Drehbuch: David Lindsay-Abaire, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Cornelia Funke – Kamera: Roger Pratt – Schnitt: Martin Walsh – Musik: Javier Navarrete – Darsteller: Brendan Fraser (Mo Folchart), Eliza Bennett (Meggie Folchart) Paul Bettany (Staubfinger), Helen Mirren (Elinor Loredan), Jim Broadbent (Fenoglio), Andy Serkis (Capricorn), Rafi Gavron (Farid) u. a. – Länge: 106 Min. – Farbe – FSK: ab 12 – FBW: wertvoll – Verleih: Warner Bros. – Altersempfehlung: ab 12 J.

Dies ist der erste Teil der berühmten Fantasy-Kinderroman-Trilogie von Cornelia Funke, der von New Line Cinema ("Der Herr der Ringe") für die Kinoleinwand produziert wurde. Die Anfänge reichen bis ins Jahr 2004 zurück, als das Studio den Zuschlag für die Verfilmung aller drei Folgen bekam, die Schriftstellerin von Hamburg nach Los Angeles zog und Nachrichten über die Arbeiten am Film spärlich, fast geheimnisvoll, waren. So war man äußerst gespannt auf diesen Film.

Im Mittelpunkt steht die zwölfjährige Meggie, die von ihrem Vater Mortimer, genannt Mo, nicht nur die Liebe zu Büchern geerbt hat, sondern wie sich im Laufe der komplizierten Abenteuergeschichte herausstellt, auch die Gabe, Figuren aus den Papierseiten herauszulesen. Zunächst ist's der Vater, der mit seinem Vorlesen aus dem Buch "Tintenherz" (im Film "Inkheart") unwissentlich "Staubfinger", einen Gaukler und Straßenkünstler, ins reale Leben holt, während Meggies Mutter in der Buchgeschichte verschwindet. Da war Meggie drei Jahre. Seitdem führen sie ein ruheloses Dasein und als Mo wieder einmal in einem Antiquariat stöbert, taucht der zwielichtige Staubfinger auf und verlangt, in sein Buchleben zurückgeschickt zu werden. Doch Mo will nichts mehr vorlesen, will nur noch alte Bücher restaurieren und so flüchten sie zu Tante Elinor, die ihre kostbare Bibliothek wie ihren Augapfel hütet. Aber kein Platz der Welt ist vor Staubfinger sicher – und vor dem Bösewicht Capricorn mitsamt seinem schurkischen Gefolge, die ebenfalls durch Mo entfesselt wurden. Und nun beginnt ein Kampf zwischen Gut und Böse, zwischen Realität und Fantasy. Als der von Allmachtsgelüsten besessene Capricorn von Meggie verlangt, die schlimmste Figur der (Buch)Geschichte, den Schatten, herbeizulesen, um endlich die Weltherrschaft zu erlangen, muss Fenoglio, Schriftsteller und Urheber, fieberhaft einen anderen Schluss des Tintenherz-Abenteuers finden, und es versteht sich von selbst, dass es schließlich zu einem guten Ende führt und die Familie wieder vereint wird.

Die Adaption eines so komplexen Romans ist ein anspruchsvolles Unternehmen, noch dazu, wenn er die Magie des geschriebenen Wortes zum Thema hat, was eigentlich unverfilmbar ist. Und das filmische "Tintenherz" kann leider auch nicht überzeugen. Obwohl in einer traumhaft schönen Landschaft gedreht, fehlen die magischen Momente. Zu glatt, zu vorhersehbar wird hier erzählt, und der Showdown gerät zum alles überbietenden Spektakel, das in seiner mit digitalen Effekten erzielten Perfektion letztlich unberührt lässt. Für Heiterkeit in der überwiegend düsteren Atmosphäre sorgen die exaltierten Auftritte von Helen Mirren als schlagfertige wie beherzte Elinore und auch die Figur des Dichters Fenoglio ist interessant, weil ambivalent: Beim Anblick der Macht des entfesselten Schattens, den er einst für seine Geschichte erdachte, erfasst ihn eine Mischung aus Furcht und Faszination. Und eine hübsche Idee ist ausgesprochen filmisch: Bei Capricorns martialisch auftretenden Gehilfen sind Buchstaben, Wortfetzen, quer übers Gesicht zu sehen, da ein angestellter Vorleser sein Handwerk nicht verstanden hat und sie "zu früh" dem Buch entstiegen sind ...

Christel Strobel

 

Bundesverband Jugend und Film e.V.TINTENHERZ im Katalog der BJF-Clubfilmothek unseres Online-Partners Bundesverband Jugend und Film e.V.

 

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KJK-Ausgabe 117/2009

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