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Ausgabe 118-2/2009

Gespräch mit Christian Helfricht, dem Begründer der Initiative "Schule & Film"

Interview

Der 38-jährige Christian Helfricht ist als Gymnasiallehrer am staatlichen Landschulheim Kempfenhausen in Starnberg bei München tätig. Er studierte in Würzburg und München die Fächer Germanistik, Anglistik und Sozialkunde auf Lehramt. Bereits während seines Studiums sammelte er Erfahrungen bei verschiedenen Print- und Rundfunk-Medien, unter anderem arbeitete er als Redakteur bei einem privaten regionalen Fernsehsender. Zusammen mit engagierten Kollegen rief Christian Helfricht eine Film und Video AG an der Schule ins Leben, die zu einem schulischen Kompetenzzentrum Film ausgebaut wurde. Er ist Begründer der Initiative "Schule & Film" und betreibt das gleichnamige Internet-Portal. Daneben ist er im Vorstand der bayernweiten Medieninitiative "Drehort Schule e.V." tätig.

KJK: Wie entstand Ihr Engagement für die schulische Filmarbeit?
Christian Helfricht: "An unserer Schule am Landschulheim Kempfenhausen bestand bereits eine Foto-AG. Im Jahr 2002 überlegte ich, gemeinsam mit einigen Lehrern eine Video- und Film-AG zu gründen. Daraus hat sich dann unsere Filmarbeit entwickelt – sowohl im rezeptiven als auch im produktiven Bereich. Diese Film-AG wird von etwa 15 Schülern regelmäßig besucht, zudem gibt es einen Grundkurs 'Dramatisches Gestalten – Schwerpunkt Film'. Auch an den Filmtagen bayerischer Schulen nehmen wir jedes Jahr teil."

Sie haben 2006/2007 auch die mehrmonatige Fortbildung Film an der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung in Dillingen besucht. Was  hat die Ausbildung zum "zertifizierten Filmlehrer" gebracht?
"Dieses Programm hat mir noch einmal Sicherheit in meiner Arbeit gegeben und mein handwerkliches Rüstzeug verfeinert. Als Filmlehrer kann ich das erworbene Film-Wissen an die Schüler weitergeben und nun auch selbst Fortbildungen zum Film in meiner Schule und im Landkreis anbieten."

Sie haben außerdem die Initiative "Schule & Film" gegründet. Was genau verbirgt sich dahinter?
"Diese Initiative setzt sich mit der rezeptiven und produktiven Filmarbeit in Schulen und Jugendbildungsstätten auseinander. Daneben ist das zugehörige Internetportal www.schuleundfilm.de eine Plattform, auf der sich filmengagierte Medienpädagogen austauschen und auf der auch die Schüler ihren Arbeitsprozess dokumentieren können. 'Schule & Film' entstand sozusagen aus der lokalen Arbeit in der Film und Video AG heraus und hat sich zu einer überregionalen Plattform gewandelt."

Welche Projekte sind für 2009 vorgesehen?
"Im Februar bieten wir mit 'Schule & Film' einen Schauspielworkshop mit den Schauspielern Robert Spitz und Carola Bambas für 14- bis 16-jährige Schüler an. In diesem zweitägigen Workshop sollen die Jugendlichen mit dem Spiel vor der Kamera vertraut werden und verschiedene Rollenansätze entwickeln. Außerdem ist  die 'Young Movie Makers Academy' geplant, die Ausschreibung läuft dieses Jahr zum ersten Mal. In der ersten Woche der Pfingstferien treffen junge Filmemacher aus aller Welt zusammen, um über Filme zu diskutieren und Filmideen auch praktisch umzusetzen. Diese Akademie findet in Zusammenarbeit mit Steinlein Production aus Los Angeles im Landkreis Starnberg statt. Geplant ist später auch eine Art Schüleraustausch in Los Angeles. Akademie-Teilnehmer in Starnberg, die auch Gastschüler aus den USA aufnehmen, können dann  entsprechende Workshops in L.A. besuchen."

Wie genau kam es zur "Young Movie Makers Academy"? Was erhoffen Sie sich von der deutsch-amerikanischen Zusammenarbeit?
"Steinlein Productions kam auf uns zu. Die Zusammenarbeit konzentrierte sich erst auf konzeptioneller, später auch auf institutioneller Ebene. Die Amerikaner sind sehr viel weiter im Bereich der praktischen Filmarbeit, insofern ist es für uns alle ein großer Gewinn, diese Akademie für Schüler anbieten zu können."

Haben Sie Tipps zur Motivation von Schülern, um sie verstärkt an Film heranzuführen?
"Ich glaube, man muss Schüler gar nicht so sehr ans Medium heranführen, da sie sich sowieso bereits damit beschäftigen: Die Jugendlichen gehen regelmäßig ins Kino oder konsumieren DVDs. Wir üben aber das kritische Betrachten von Filmen, damit sie einen anderen, einen geschärften  Blick auf Filme bekommen. Der Film 'Der Baader Meinhof Komplex' ist so ein Beispiel. Im ersten Schritt ist es wichtig, diesen Film mit den Schülern zu besprechen, da viele den Film alleine oder mit ihren Eltern oder sogar mit ihren Lehrern im Kino angesehen haben. Im zweiten Schritt besprechen wir mit den Schülern, welche Szenen vielleicht problematisch in ihrer Darstellung sein könnten und wie in Filmen überhaupt historische Fakten wiedergegeben werden."

Wie sehen Ihre Visionen für die schulische Filmarbeit aus?
"Ich möchte ein bisschen vor dem inflationären Gebrauch des Mediums Film in der Schule warnen, es darf nicht darum gehen, einfach nur Filme zu zeigen, um eine Lücke im Unterricht zu stopfen. Es ist wichtig, immer mit den Jugendlichen über Filme zu reden und sich dafür die Zeit zu nehmen. Jugendliche schauen eine Vielzahl von Filmen. Unsere Aufgabe als Lehrer ist es, ihnen ein gewisses analytisches Wissen und vor allem auch einen kritischen Blick zu vermitteln."

Interview: Marianne Falck

Weitere Infos/Fragen zur Initiative "Schule und Film" oder zur "Young Movie Makers Academy" per e-mail: schuleundfilm@t-online.de

 

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