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Ausgabe 119-3/2009

JASPER UND DAS LIMONADENKOMPLOTT

Produktion: Toons'n'Tales Filmproduktion / Amuse Films / Dacodac Studios / WDR; Deutschland / Frankreich / Rumänien 2008 – Regie: Eckart Fingberg – Drehbuch: Eckart Fingberg, Michael Mädel, John Chambers – Animation: Kay Delventhal – Schnitt: Reiko Pfeiffer – Musik: Florian Tessloff – Sprecher: Rufus Beck, Christoph Maria Herbst, Malte Arkona – Länge: 82 Min. – Farbe – FSK: o. A. – Verleih: Twentieth Century Fox of Germany – Altersempfehlung: ab 6 J.

Schon in den Siebzigerjahren waren zwei Knet-Pinguine ("Pingu") beliebte Gaststars in der "Sendung mit der Maus". Die Popularität von Pinguinen hat sich seitdem weiter gesteigert. Spätestens seit der Franzose Luc Jacquet die "Reise der Pinguine" nachstellte und George Miller die Vögel in "Happy Feet" gar tanzen ließ, haben die watschelnden Frackträger die Kinderzimmer erobert. Neuester Freund der Kleinen ist Jasper, ein neugieriger Pinguin, der bei Emma wohnt und die Welt der Menschen stellvertretend für seine Gattung (und die Kinder) untersucht. Erst in der "Sendung mit der Maus", später als eigenständige Serie im Kinderkanal begeistert der kleine Vogel sein junges Publikum. Nun folgt der Kinofilm. Stand in der Serie der pädagogische Aspekt im Vordergrund, so dominiert in dem traditionell animierten Zeichentrickfilm "Jasper und das Limonadenkomplott" das Abenteuer.

Jasper ist das schwarze "Schaf" in der Pinguinkolonie seiner Eltern. Die Regeln der Kolonie missachtet er und über die gesteckten Grenzen setzt er sich mutig hinweg. So hat er keine Angst vor dem seltsamen grünen Vogel auf der Eisscholle, der die ganze Zeit lautstark zetert. Und schon gar keine Angst hat er davor, das seltsame große Ding zu betreten, das in der Bucht vor Anker liegt, auch wenn er dafür seinen kleinen Bruder Junior zurücklassen muss, auf den er eigentlich aufpassen sollte. So lernt er Emma kennen, die Tochter des Kapitäns. Sie langweilt sich schrecklich und freut sich nicht nur über Gesellschaft, sondern darüber, dass sie mit ihrer Einschätzung richtig lag: Der reiche Limonadenfabrikant Dr. Block und sein trotteliger Assistent haben etwas zu verbergen. Der Vogel Kakapo behauptet, dass Block Eier aus seiner Kolonie gestohlen hat, um aus ihnen eine Limonade zu machen, die Kinder ängstlich und deshalb gefügig macht. Kakapos Art ist nämlich die ängstlichste Gattung der Welt! Gemeinsam wollen Emma, Jasper und sogar Junior dem Vogel helfen, die Eier zurückzuholen ...

Jasper-Erfinder Eckart Fingberg schafft es spielend, aus den Fünfminütern der TV-Reihe eine Kinderunterhaltung in Spielfilmlänge zu gestalten. Er erzählt ein buntes Abenteuer voller witziger Einfälle. Den Kern seiner Geschichte bilden die skurrilen und sympathischen Charaktere und ihre kindlichen Verhaltensweisen. Da nimmt Kakapo zwar als selbstgefälliger Zeitgenosse den Mund meist recht voll und gerät ob seiner die ganze Art auszeichnende Angst immer wieder in Bedrängnis. Aber er hat das Herz am rechten Fleck, weshalb man ihn lieb gewinnt. Junior ist der kleine neugierige Bruder, der jede Gefahr missachtet und mit seiner Unschuld einfach zum Knuddeln ist. Sein großer mutiger Bruder Jasper ist der Entdecker, der Ungerechtigkeiten nicht leiden kann und der in Emma eine Gleichgesinnte findet. Das Mädchen leidet darunter, dass der Papa nie Zeit für sie hat und ihren Worten keinen Glauben schenkt. Das Bösewichte-Duo besitzt den Charme von Esme und Cronk aus "Ein Königreich für ein Lama", ohne allerdings ihren rasenden Wahnwitz auszuleben. Die großflächigen und simplifizierten Hintergründe und Figuren sorgen gerade auf der großen Leinwand für klare Bilder. Natürlich erreicht das Kinoabenteuer, das letztlich die Urgeschichte der Serie erzählt, eine weitaus höhere Animationsqualität, dennoch bleiben die Macher dem Stil insgesamt treu.

"Jasper und das Limonadenkomplott" reiht sich ein in die bereits umfangreiche Liste erfolgreicher Kinoauftritte von Ki.Ka-Figuren für die jüngsten Kinogänger wie zum Beispiel "Macius" oder "Der Mondbär". Wirklich kindgerechte Unterhaltung für Erstkinogänger ist eben noch immer Mangelware. Hier hat der Kinder- und Animationsfilm in Deutschland eine Lücke entdeckt und sie mittlerweile zur Marke entwickelt, die sich mit den Beiträgen aus Skandinavien messen kann (siehe auch "Mullewapp – Das große Kinoabenteuer der Freunde"). Man darf also weiterhin auf Animationsfilme made in Germany gespannt sein: "Laura Stern und der geheimnisvolle Drache Nian" (ab 24.9.) wird ebenfalls die Kinder- und Elternherzen höher schlagen lassen. Deshalb gibt es keinen Zweifel am Erfolg des Leinwandabenteuers des mutigen Pinguins.

Harald Witz

 

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