Produktion: Cinephil, Tel Aviv / Knut Ogris Films, Wien / Reveal Productions, Los Angeles / SF Film Production, Kopenhagen; Israel / Österreich / USA / Dänemark 2009 – Regie und Buch: Yoav Shamir – Kamera: Yoav Shamir, Konrad Edelbacher – Musik: Mischa Krausz – Länge: 93 Min. – Farbe – Weltrechte: Cinephil, Philippa Kowarsky, Tel Aviv, Israel, Tel. +97 23 5664129 – Altersempfehlung: ab 14 J.
30.000 israelische Jugendliche suchen jährlich in Gruppen die Vernichtungslager der Nazis in Polen auf, 500 waren es, als Filmemacher Shamir Ende der 80er-Jahre in ihrem Alter war. Vorbereitet werden sie in Yad Vaschem, Israels zentralem Ort des Gedenkens an die Shoah, und in ihren Schulen durch eigens dafür qualifiziertes Personal. Im Film vermittelt eine Dame dazu die Faustregel: "Vergesst nie! Vergebt nie!" Der Geheimdienst werde sie begleiten, damit sie "nicht mit den Einheimischen in Kontakt kommen", denn Antisemitismus herrsche überall, außer in Israel. Später, der Filmemacher begleitet die Jugendlichen nach Polen, erfüllt sich dann die Prophezeiung selbst: Drei alte Herren, von Schülerinnen angesprochen, versuchen rauszukriegen, woher die Mädchen kommen, ein einfaches Sprachenproblem – doch interpretiert wird die Szene als antisemitischer Akt, der beinahe in Tätlichkeiten ausartet. Auch das Hotel wollen sie abends nicht verlassen – draußen warten ja doch die Antisemiten ...
Antisemitismus und Holocaust sind für uns, die wir im Geiste eines quasi verordneten Philosemitismus aufgewachsen sind, heikle Begriffe. Verstört reagierten daher auch viele deutsche Zuschauer auf den Film. Denn Shamir, renommierter Dokumentarfilmer, der bereits mit drei seiner Filme auf dem Münchner DOK.FEST war, porträtiert parallel zu den jugendlichen Polen-Besuchern in einem zweiten Erzählstrang die wichtigste Institution, von der die aktuellsten Meldungen über Antisemitismus stammen – die ADL, die Antidiffamierungsliga. In deren Hauptquartier in New York trifft er den freundlichen Chef Abraham Foxman, der ihn an die Dokumentaristen weitervermittelt, die antisemitische Vorfälle festhalten. Es sollen pro Jahr etwa 500 sein, in den letzten zwei Wochen waren es fünf. Shamir möchte einigen nachgehen. Einer war die während einer jüdischen Beerdigung ins Handy gesprochene Bemerkung eines diensttuenden Polizisten "I'm just finishing this Jewish shit". Der Mann habe sich bereits entschuldigt – daher keine Interviews. Einem zweiten Fall geht Shamir nach: Ein Bus der Lubawitscher Gemeinde mit hebräischer Aufschrift, der Kindergartenkinder nach Hause brachte, wurde von zwei Schwarzen, 10 und 12 Jahre alt, mit Steinen beworfen. Der Busfahrer berichtet, dass glücklicherweise außer zerbrochenen Scheiben nichts passierte, die Kinder hätten geschlafen.
So kommt er zum dritten Erzählstrang: zu den interviewten Personen, die "anderer Meinung" sind, die dem Erziehungsschwerpunkt Antisemitismus und Holocaust kritisch gegenüberstehen, da sie kaum etwas von antisemitischen Ausschreitungen bemerken, weder in New York noch in der ehemaligen Sowjetunion, die die Gleichsetzung von Antizionismus und Antisemitismus ablehnen, die Israels aktuelle Probleme in den Vordergrund stellen – vor allem die der besetzten Gebiete und des Umgangs mit den Palästinensern. Uri Avnery kommt zu Wort, Norman Finkelstein ("The Holocaust Industry") und John Maersheimer ("The Israel Lobby and Foreign Policy" mit Stephen Walt). Dagegen erfährt Shamir eher beiläufig in einem Interview mit Führungskräften der ADL, welche Rolle für sie Israel spielt: "Es sei eine Lebensversicherung für alle Juden und müsse es bleiben; der Holocaust sei das gemeinsame Erbe aller Juden und das wichtigste verbindende Element untereinander, ob religiös oder nicht. In Auschwitz marschiert Abraham Fox mit israelischen Militärs durch die Gedenkstätte. In Auschwitz schluchzen aber auch die Schüler – mit diesem Leid könne niemand konkurrieren, auch die Araber nicht. Sie stehen im Kreis, die Arme einander um die Schultern gelegt. Zeigen sie dem antisemitischen Rest der Welt den Rücken? Können sie überhaupt noch unbefangen auf andere zugehen? Wem sollen, wem werden sie "nie vergeben"?
Christl Grunwald-Merz
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