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Ausgabe 124-4/2010

ICH BIN KALAM

I AM KALAM

Produktion: Eleeanora Images; Indien 2010 – Regie: Nila Madhab Panda – Buch: Sanjay Chouhan – Kamera: Mohana Krishna – Schnitt: Prashant Naik – Musik: Susmit Bose, Deepak Pandit – Darsteller: Harsh Mayar, Hussan Saad, Gzulshan Grover, Beatrice Ordeix, Pitobash Mir – Länge: 87 Min. – Farbe – Weltvertrieb: I Dream Independent Pictures, Mumbai, Indien, Tel. +91 22 6740 0900, Fax +91 22 2438 1374, e-mail: soniya@idreamproduction.com  – Altersempfehlung: ab 8 J.

Es ist zu beobachten, dass aus Indien immer häufiger Filme den Weg nach Europa finden – zumindest auf die Festivals – die sich an den hier vorherrschenden kommerzielleren Erzählstrukturen orientieren. Die Länge von mehr als zwei Stunden und die mehrmalige Unterbrechung der Geschichte durch Gesangs- und Tanzeinlagen machten die indischen Filme oft anstrengend in der Rezeption. Was in der indischen Kinotradition durchaus üblich ist, da dort ein Kinobesuch eher einen Eventcharakter hat und die Bollywood Filme beinah nebenbei auf der Leinwand vorbeiflackern, konnte hierzulande nicht akzeptiert werden.

Ein Film wie "Ich bin Kalam" von Nila Madhab Panda, Indien 2010, versucht den neuen Weg fortzuführen, den Filme wie "Mahek" (Kranti Kanade, 2007) oder "Harun – Arun" (Vinod Ganatra, 2009) für den indischen Kinderfilm bereits eingeschlagen haben. Ernsthafte Geschichten, die sich mit dem Unrecht beschäftigen, das Kindern angetan wird und den kindlichen Fantasien und Träumen eine Stimme geben. So zeichnet "Ich bin Kalam" den Weg eines Jungen, der – obwohl hoch intelligent – nicht zur Schule gehen kann, sondern bei seinem Onkel als Teeverkäufer Geld für die kleine Familie verdienen muss. Dann lernt er einen wohlhabenden gleichaltrigen Jungen kennen, von dem sich bald herausstellt, dass er ein junger Prinz ist. Die beiden freunden sich an und der Prinz lernt von Kalam Hindi, dieser vom anderen Englisch. Nach einigen Hindernissen, die eine solch ungewöhnliche Freundschaft logischerweise mit sich bringt, darf Kalam mit dem Prinzen zur Schule gehen.

Natürlich ist dies ein modernes Märchen, inspiriert von Mark Twains "Prinz trifft Bettelknabe", aber der Regisseur hat ungewöhnlich klare Bilder für seine Geschichte gefunden, die nie ins Kitschige oder gar Folkloristische abdriften. Ein wesentliches verbindendes Moment ist die traditionelle Musik, die Kalam auf seinen Rhythmushölzern spielen kann. Sie wird jedoch nie als Soundtrack eingesetzt, sondern als interne Musik, zum Beispiel beim gemeinsamen Musizieren am Abend auf dem Dorfplatz. Dort treffen denn auch die unterschiedlichen sozialen Schichten aufeinander. Und am Ende, wenn der Prinz Kalam in Delhi sucht, nimmt er seinen Freund zunächst akustisch wahr, bevor er ihn zu Gesicht bekommt. Zu Recht hat "Ich bin Kalam" den Preis der Lucas Jury beim diesjährigen Kinderfilmfest in Frankfurt erhalten. Eine Geschichte, die auch wegen der beiden hervorragenden Hauptdarsteller noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Katrin Hoffmann

 

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KJK-Ausgabe 124/2010

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